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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln
Autoren: Mary Kay Andrews
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gefüllt mit meiner supergeheimen Soße. Das süßeste, saftigste Tier, das ihr je gegessen habt.«
    »Nix da«, sagte Mason. »Warte ab, bis du siehst, was ich vorhabe. Ich habe einen natürlich gehaltenen, freilaufenden Truthahn von einem Bauern aus der Nähe von Carthage gekauft. Den lege ich schon zwei Tage vorher in Salzwasser ein. Koscheres Salz, zerstoßene Pfefferkörner, dazu einen Bund Kräuter, die Annajane aus dem Garten holt, und einen ganzen Liter Weißwein. Ich habe eine Marinade mit genau der richtigen Menge Quixie kreiert. Deinen armseligen Piepmatz kannst du ruhig zu Hause lassen, Riggs, den will nämlich keiner mehr haben, wenn sie erst mal das Prachtstück von Maison de Mason probiert haben.«
    »Salzwasser?«, sagte Pete abschätzig. »Mehr hast du nicht zu bieten?« Er schaute Pokey an. »Schätzchen, würdest du diesem Ignoranten bitte erklären, warum mein Truthahn immer gewinnt?«
    »Ach, du meine Güte!«, stöhnte Pokey. »Ein Truthahnduell zu Thanksgiving. Das wird aber spannend. Es gibt einfach nichts Besseres als einen schönen, altmodischen Familienkrach am Feiertag.«
    »Apropos Familie«, sagte Mason. »Hat jemand was vom Rest unseres Clans gehört?«
    »Sallie hat heute früh angerufen und Fotos und Videos von Livvy verlangt«, erklärte Pete. »Sie freut sich, dass wir Pauline nach ihrer Mama benannt haben.«
    »Aber sie freut sich nicht genug, um Palm Beach zu verlassen und ihr neues Enkelkind zu besuchen«, fügte Pokey hinzu und machte sich nicht die Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Sie möchte, dass wir Weihnachten zu ihr kommen, hat uns sogar Flugtickets erster Klasse angeboten. Von wegen! Als würde ich für einen Kurzausflug nach Florida unseren gesamten Hausstand einpacken, plus Säugling, plus die ganzen Weihnachtsgeschenke, nur damit ich mir ihr neues Haus und ihren neuen Freund ansehen darf.«
    »Sie hat einen Freund?«, fragte Mason überrascht. »Davon hat sie keinen Ton gesagt.«
    Pokey zog ein Gesicht. »Sallie selbst nennt ihn nicht so. Er heißt Brewer, sie behauptet, er würde sich um ihre Finanzen kümmern. Aber jedes Mal, wenn ich mit ihr spreche, heißt es ›Brewer war mit mir in diesem leckeren neuen Restaurant‹ oder ›Brewer findet, ich brauche ein schickeres Auto‹ oder ›Brewer und ich machen im Februar eine Kreuzfahrt‹. So wie sie sagt, ist er halb pensioniert und wohl ein kleines bisschen jünger. Am wichtigsten ist ihr aber, dass er sein eigenes Geld hat.«
    »Was ist mit Davis?«, frage Annajane. »War er schon hier, um sich die Kleine anzusehen?«
    Pokey seufzte und wies auf ein riesengroßes Blumengesteck auf der Kommode neben dem Fenster, ein turmhohes Gebilde aus Lilien, Orchideen, Tulpen und Rosen, das nur in den Schatten gestellt wurde von dem ein Meter fünfzig großen Stoffbären, der daneben saß.
    »Die hat er gestern Abend geschickt«, sagte sie. »Mit einer sehr netten Karte. Unterschrieben von Davis und Celia.« Pokey zog die Nase kraus. »Auch wenn ich mir sicher bin, dass Celia keine Ahnung hat, dass ihr Name mit auf der Karte steht.«
    Annajane beachtete den Namen ihrer ehemaligen Erzfeindin nicht weiter. Obwohl Celia und Davis am Rande von Passcoe wohnten, traf sie die beiden nur selten, und wenn es geschah, biss Annajane die Zähne aufeinander und lächelte höflich. »Glaubst du, dass Davis sie wirklich je heiraten wird?«
    »O Gott, ich hoffe nicht!«, rief Pokey. »Er würde es ja nie zugeben, aber ich habe das Gefühl, es gibt Ärger bei den beiden Turteltäubchen. Davis kam letzte Woche bei uns vorbei, und ich hatte den Eindruck, dass er mal rausmusste aus seinem Haus, weil er sich schon wieder schlimm gestritten hatte mit Madame. Nach ein paar Drinks erzählte er, dass der Prozess, den die Leute von BabyBrands gegen Celia führen, langsam in die heiße Phase geht. Er hat sich über die enormen Kosten für die Anwälte beschwert. Sie erwartet natürlich, dass er einen Teil davon übernimmt. Außerdem erwähnte er, dass Celias Vater und zwei ihrer heruntergekommenen Schwestern vor zwei Wochen wie aus dem Nichts zu Besuch auftauchten und bis jetzt keine Anstalten machen, wieder zu verschwinden. Der arme Kerl. Erst vor kurzem sind ihre Mutter und deren Freund wieder nach Nebraska zurückgefahren. Nachdem sie ungeladen vor der Tür gestanden hatten, ihnen fast einen Monat lang die Haare vom Kopf aßen und zur Krönung beim Abschied rückwärts in Davis’ Wagen fuhren, aber nicht mal anboten, den Schaden zu
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