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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf
Autoren: Jill Mansell
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sei. Aber Maddy konnte sein Lächeln einfach nicht erwidern. Sie holte mehrmals tief Luft und sagte: »Ich werde nicht in Ohnmacht fallen.«
    »Tja, gut.« Er wartete. »Es ist wirklich schön, Sie wiederzusehen. Ich hatte mich schon gefragt, was ich tun sollte, wenn Sie nicht kommen würden.«
    Er sah sogar noch besser aus, als sie es sich vorgestellt hatte. Er hatte die längsten Wimpern, die Maddy jemals gesehen hatte. Und was die Augen betraf … mein Gott, sogar George Clooney wäre neidisch. Und was am schlimmsten war, er verhielt sich entzückend, war besorgt um ihr Wohlergehen – und wahrscheinlich um seine Schuhe, auf die sie womöglich gleich kotzen würde.
    »Übrigens, Ihre Sandwiches kommen total gut an«, fuhr Kerr fort. »Es hat den Anschein, als würden wir uns von nun an öfter sehen.« Er hielt kurz inne. »Sie dürfen jetzt gern etwas glücklicher aussehen.«
    Das war wirklich furchtbar. Es hatte keinen Zweck, sie musste es ihm sagen.
    »Hören Sie, es tut mir leid, aber ich glaube, so wird es nicht kommen.« Jetzt war Maddy ehrlich übel. Warum musste er nur so nett sein?
    »Ich verstehe nicht ganz?«
    »Sie kennen ja nicht einmal meinen Namen«, meinte Maddy hilflos.
    »Und das ist ein Problem? Wie wäre es, wenn ich Sie einfach nach Ihrem Namen frage?«
    Er hielt das für komisch, dachte, sie würde sich über nichts und wieder nichts aufregen.
    »Ich heiße Maddy. Maddy Harvey.«
    Sie sah, wie es bei ihm Klick machte, wie es ihm dämmerte. Schließlich veränderte sich Kerr McKinnons Gesichtsausdruck.
    »Scheiße. Im Ernst?« Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte Zweifel in seinen Augen auf.
    Maddy konnte ihm keinen Vorwurf machen. Sie nickte. Ihr Körper zitterte trotz der unerträglichen Hitze.
    »Maddy Harvey? Aber … aber du …«
    Eine verräterische Sekunde lang wünschte Maddy, sie hätte nichts gesagt. Jetzt war alles verdorben.
    »Ich weiß.« Es schien fast unglaublich, aber er tat ihr leid. »Ich sehe nicht mehr so aus wie früher. Ich habe mich verändert.«
     
    Flughafen John F. Kennedy. Millionen Menschen und niemand da, der ihr zum Abschied zuwinkte. Kate trug ihren beigefarbenen Hut mit der breiten Krempe in der aussichtslosen Hoffnung, er würde von ihrem Gesicht ablenken.
    Als sie vor drei Jahren im Flughafen Heathrow einen Cappuccino trinken wollte, war sie von einem australischen Archäologen angesprochen worden. Er hatte ihr sogar eine zweite Tasse Kaffee spendiert. Dieses Mal wurde sie von niemand angesprochen, nicht einmal von dem uralten Toilettenmann. Das überraschte Kate nicht. Sie zahlte selbst für ihren Kaffee und dachte an ihre Mutter, die sie in Heathrow abholen würde.
    Zumindest ein Mensch war froh, sie wiederzusehen.
    Das ist meine eigene Schuld, dachte Kate. Geistesabwesend blätterte sie in der
New York Times
. Sie konnte niemand außer sich selbst die Schuld geben.
    Bei einem Foto von Brad Pitt, mit der unvermeidlichen Angelina Jolie am Arm, hielt sie inne. Früher hatte sie sich vorgestellt, einem berühmten Filmstar zu begegnen. Jemandem, nach dem die ganze Welt verrückt war. Sie würden zufällig aufeinander stoßen, vor der Kasse eines Supermarktes oder so ähnlich, und ganz mühelos ein Gespräch beginnen. Natürlich wäre er von ihrem umwerfenden Aussehen und ihrer einnehmenden Persönlichkeit hingerissen, und so würde sich der berühmte Filmstar in sie verlieben. O ja, es wäre wie in
Notting Hill
.
    Kate schlug die Beine übereinander und blätterte die Seite mit dem Foto von Brad Pitt um. Diese Wunschvorstellung gab es für sie nicht mehr.

3 . Kapitel
    Jake Harvey wurde oft beobachtet, aber er ließ sich nicht anmerken, dass ihm das bewusst war. Manchmal drehte er sich nach ein paar Minuten um, lächelte sein Publikum an und grüßte freundlich, um sich anschließend wieder seiner Arbeit zu widmen. Es war eine zurückhaltende Verkaufstechnik, die für Jake sehr gut funktionierte. Er liebte seinen Beruf, und das merkte man. Früher oder später würde die Neugier bei seinen Besuchern einfach zu groß. Dann gestattete er ihnen, das Gespräch zu eröffnen. Seine lockere Art, die zeigte, dass es ihm völlig egal war, ob sie blieben oder nicht, sorgte meistens für das gewünschte Ergebnis. Und wenn nicht, machte es ihm auch nichts aus. Das waren dann eben Touristen, die ihre Käufe nur aus einer plötzlichen Laune heraus tätigten, die Ashcombe wahrscheinlich mit ein paar Ansichtskarten oder einer selbstgemachten Konfitüre von Peach Tree
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