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Sommer der Sehnsucht

Sommer der Sehnsucht

Titel: Sommer der Sehnsucht
Autoren: MAUREEN CHILD
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und sah Kevin an. „Sie liebt mich.“
    „Bella hat sie geliebt.“
    Jesse stieß einen verächtlichen Laut aus. „Ach ja? Und dann hat sie einfach so damit aufgehört? Den Ausknopf gedrückt?“
    Kevin schüttelte den Kopf. „Warum kommen Sie zu mir, wenn Sie nicht hören wollen, was ich Ihnen sage?“
    „Ich bin nicht hier, um mir einen Rat zu holen“, murmelte er. „Ich bin hier, weil ich Bella suche.“
    „Hier ist sie jedenfalls nicht.“
    „Ja“, rief Jesse aufgebracht. „Das sehe ich. Wo ist sie dann?“
    „Warum sollte ich Ihnen das sagen?“, fragte Kevin langsam. „Sie haben ihr doch schon das Herz gebrochen.“
    Jesse zuckte zusammen. Es war ihm nicht leicht gefallen, hierher zu kommen. Aber ob es ihm nun gefiel oder nicht, er brauchte Hilfe. Er musste Bella finden und mit ihr reden. Er musste sie davon überzeugen zurückzukommen. Und wenn irgendjemand wusste, wo sie war, dann war das Kevin.
    Theoretisch konnte Jesse diesem Mann offen sagen, dass er sie liebte, um sich mit ihm zu verbünden. Aber das ging Kevin nichts an und war eine Sache zwischen ihm und Bella. Ihr würde er es sagen. Notfalls so lange, bis sie es endlich glaubte. „Ich muss mit ihr reden.“
    „Um ihr was zu sagen?“
    „Alles.“
    „Ist nicht so gut gelaufen für Sie, was?“, meinte Kevin.
    „Nein“, gab Jesse zu. „Sie hat mir einfach keine Chance gegeben. Sie ist in mein Büro gestürmt, hat mich kleingemacht und ist wieder gegangen.“
    Kevin lächelte. „Und was wollen Sie unternehmen?“
    „Im Moment sitze ich im Hinterzimmer des Schmuckgeschäfts ihres besten Freundes und lasse ein Kreuzverhör über mich ergehen.“
    „Und darüber hinaus?“
    „Ich will sie finden.“ Jesse sah ihn fest an. „Auch wenn Sie mir nicht sagen wollen, wo sie ist, werde ich sie finden. Wenn nötig, werde ich sie festbinden, damit sie mir zuhört. Dann werde ich ihr sagen, dass ich sie liebe, dass sie mich liebt und dass wir verdammt noch mal heiraten sollten.“
    „Da würde ich gerne Mäuschen spielen“, erwiderte Kevin süffisant.
    „Das hier macht Ihnen Spaß, oder?“
    Kevin lehnte sich vor, stützte die Arme auf den Tisch und wurde wieder ernst. „Ich habe Ihnen bereits erzählt, dass Bella ein Stück Familie für mich ist. Sie haben ihr sehr wehgetan, und zwar schon zweimal. Trotzdem gebe ich Ihnen eine Chance, weil ich weiß, dass sie völlig verrückt nach Ihnen ist.“
    Jesse schöpfte Hoffnung.
    „Aber“, fügte Kevin hinzu und warf Jesse einen eindringlichen Blick zu. „Ich warne Sie. Wenn Sie ihr noch einmal wehtun, dann finde ich einen Weg, um es Ihnen heimzuzahlen.“
    „Verstanden.“ Normalerweise sagte ihm niemand, was er zu tun hatte. Aber als einziges „Familienmitglied“ von Bella gestand er Kevin dieses Recht zu.
    Der sah ihn lange an und nickte dann. „Also gut. Sie hat in den letzten Tagen bei mir gewohnt, ist heute Morgen aber wieder in ihr Haus zurückgekehrt.“
    „Danke.“ Jesse sprang auf und eilte zur Tür.
    Bella lag zusammengekauert und erschöpft auf ihrem Sofa, als es an ihrer Tür klopfte. Sie musste nicht aus dem Fenster sehen, um zu wissen, dass es Jesse war. Sie fühlte es. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, selbst wenn sie es versuchte.
    Sie war sich darüber im Klaren, dass sie sich nicht ewig vor ihm verstecken konnte. In den letzten Tagen hatte sie viel geweint und sich in ihre Traurigkeit zurückgezogen.
    Aber es war an der Zeit, wieder ins Leben zurückzukehren. Das hier war ihr Haus. Ihre Heimatstadt. Und Bella würde nicht so schnell aufgeben, bloß weil sie den Fehler gemacht hatte, einen Mann zu lieben, der ihre Gefühle nicht erwiderte.
    Sie wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Ihre Frisur und ihr ungeschminktes Gesicht waren ein Desaster. Sie sah aus wie das, was sie war: eine Frau, die die letzte Zeit hindurch nur geweint hatte.
    Das Klopfen wurde lauter. Bella straffte die Schultern, bevor sie die Tür öffnete. Im nächsten Moment schien ihr Herz zu zerspringen. Er sah so gut aus, und sie hatte ihn so sehr vermisst.
    „Bella“, flüsterte er und lächelte erleichtert. „Gott sei Dank. Ich habe dich seit Tagen gesucht.“
    „Was willst du, Jesse?“, fragte sie und machte die Tür nur einen Spalt weit auf, damit er gar nicht erst auf die Idee kam, ins Haus zu spazieren.
    Er holte tief Luft und nickte. „Gut. Okay. Es gibt eine Menge, worüber ich mit dir reden möchte. Am besten, wir fangen
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