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Sommer der Sehnsucht

Sommer der Sehnsucht

Titel: Sommer der Sehnsucht
Autoren: MAUREEN CHILD
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unterschreiben.“
    „Bella …“
    „Mach’s gut, Jesse.“ Sie zog die Tür auf, trat aus dem Büro und ließ die Tür dann mit einem leisen Klicken ins Schloss fallen.
    Zwei Tage später fühlte Jesse sich immer noch wie betäubt.
    Noch nie hatte ihn jemand so abgewiesen, wie Bella es getan hatte.
    Noch nie hatte jemand so den Nagel auf den Kopf getroffen, was ihn betraf.
    Am liebsten hätte er dagegenargumentiert, doch alles, was sie über ihn gesagt hatte, entsprach der Wahrheit.
    Er war immer den bequemsten Weg gegangen. Er hatte ein Geschäft übernommen, weil es sich angeboten hatte. Er hatte sich aus der Arbeit seiner Stiftung zurückziehen können, weil er Leute hatte, die die Organisation übernahmen, während er nur die Schecks ausstellen musste.
    Und, ja, in einer Frage hatte sie natürlich absolut recht. Es wäre kein Problem, zwei Papierkörbe an einen Arbeitsplatz zu stellen und dem Reinigungspersonal die Arbeit leichter zu machen.
    Aufrüttelnde Worte von der Frau zu bekommen, die man liebte – und die einem unverblümt sagte, dass man sie nicht verdiente – war ziemlich hart.
    Bellas Worte hatten ihn dazu bewegt nachzudenken und in sich zu gehen. Was er gesehen hatte, gefiel Jesse nicht besonders gut.
    Er nahm sich vor, zu ihr zu gehen, um ihr zu sagen, dass sie recht hatte. Und er würde sie inständig bitten, ihm zuzuhören. Obwohl er jetzt schon wusste, dass sie es nicht tun würde.
    Deshalb beschloss Jesse, noch einige Tage zu warten, damit sich ihre Wut etwas abkühlte. Außerdem brauchte er Zeit, um sich eine halbwegs plausible Erklärung zurechtzulegen, mit der er Bella zurückgewinnen könnte.
    Ein kalter Wind zog über das Meer, als Jesse King Beach verließ, um zu Bellas Laden hinüberzugehen. Dunkle Wolken ballten sich zusammen, die Seevögel flogen landeinwärts. Es würde nicht mehr lange dauern, und der Sturm, der sich seit einigen Tagen ankündigte, würde über Morgan Beach hereinbrechen. Ein Unwetter ist immer gut, um die Luft zu klären, dachte Jesse. Vielleicht ist es sogar genau das, was Bella und ich brauchen.
    Er holte tief Luft und ging auf die Eingangstür von Bellas Laden zu – sie war verschlossen. Irritiert legte er die Hände an die Scheibe und spähte durchs Fenster ins Ladeninnere.
    Die Boutique war leer! Alles war verschwunden. Die Regale und Kleiderstangen waren leergeräumt, die Kasse auf dem Tresen war fort. Auch die Badeanzüge und Poster, die vorher an den Wänden gehangen hatten, waren abgenommen worden. Panik überfiel Jesse. Hastig stellte er sich vor ein anderes Fenster, von dem aus er in den hinteren Ladenteil sehen konnte. Doch auch dort sah alles verwaist aus.
    So allein auf dem Gehweg stehend, fühlte sich Jesse auf einmal leer und einsam.
    Verflucht sollte er sein, wenn er es dabei beließ! Energischen Schritts ging er zurück zu King Beach , setzte sich in seinen Wagen und fuhr zu Bellas Haus.
    Beim Anblick der ordentlichen Blumenbeete, des kleinen Rasens und der roten Eingangstür kehrten die Erinnerungen an die letzten Wochen mit ihr zurück. Genau diese Erinnerungen wollte er behalten. Waren sie doch auch das Versprechen auf eine gemeinsame Zukunft.
    Jesse klopfte gegen die rote Tür und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde. Doch nichts geschah. Er blickte durchs Fenster und seufzte erleichtert, als er sah, dass wenigstens hier noch alles an seinem Platz war.
    „Bella!“, rief er und klopfte wieder an die Tür. „Bella, mach auf und rede gefälligst mit mir!“
    Das Warten kam ihm wie eine Ewigkeit vor, aber Bella kam nicht. Er blickte hinüber zu Kevins Haus, doch es schien niemand da zu sein. Wo zum Teufel war sie? Vielleicht im Wohnzimmer, um von dort aus zuzuhören, wie er sich gerade zum Idioten machte?
    Allmählich wurde Jesse verzweifelt. „Fein! Dann werde ich eben so lange vor deiner Tür sitzenbleiben, bis du mir endlich öffnest!“
    Und das tat er auch in den nächsten Stunden. Er winkte den Nachbarn zu, die vorbeigingen, bestellte sich eine Pizza, als er hungrig wurde, und rührte sich erst dann von seinem Platz, als der Sturm Morgan Beach erreichte.

11. KAPITEL
    Jesse wollte herauszufinden, wo Bella sich aufhielt. Wenn irgendjemand ihm weiterhelfen konnte, dann ihr bester Freund. Deshalb ging er am folgenden Nachmittag zu Kevin.
    Sobald Jesse den Laden betreten hatte, blieb er jedoch wie angewurzelt stehen.
    Kevin ließ sich gerade von einer langbeinigen Blondine besinnungslos küssen. Zwischen den beiden knisterte es so
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