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Sommer der Sehnsucht

Sommer der Sehnsucht

Titel: Sommer der Sehnsucht
Autoren: MAUREEN CHILD
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hiermit an.“ Er hielt ihr ein Stück Papier entgegen.
    Sie nahm es seufzend entgegen. Darauf stand in schwarzen Lettern beglaubigte Urkunde geschrieben. „Was ist das?“
    „Ich schenke dir das Haus, in dem dein Laden ist, Bella“, erklärte er schnell und verzog den Mund zu diesem Lächeln, das sie so sehr liebte. „Ich will, dass es dir gehört. Tue damit, was immer du willst. Vergrößere deine Boutique, oder lass es. Es gehört dir. Keine Fallstricke.“
    Sie blickte auf das Stück Papier in ihrer Hand und sah anschließend in seine wunderschönen blauen Augen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Hast du es immer noch nicht verstanden, Jesse? Ich will nichts von dir.“ Sie ließ die Urkunde an ihm vorbei durch die Luft flattern. „Und jetzt geh, bitte.“
    Bella machte ihm die Tür vor der Nase zu und bemühte sich, nicht an seinen überraschten Gesichtsausdruck zu denken. Seufzend lehnte sie sich gegen die Tür und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    „Bella“, rief er mit klarer Stimme. „Tu das nicht!“
    Sie hielt den Atem an, schloss die Augen und wartete. Schließlich hörte sie, wie er langsam die Treppenstufen hinunterging. Als sie seine Schritte nicht mehr hörte, ließ Bella sich zu Boden sinken, zog die Knie dicht an ihre Brust und blieb einfach so sitzen. Sie hatte das Richtige getan, um sich zu schützen. Und sie wusste, dass sie es nicht verkraften könnte, wenn er ihr ein drittes Mal das Herz brach.
    Sich von Jesse fernzuhalten war das Vernünftigste, was sie tun konnte. Dass er sich jetzt immer noch um sie bemühte, war eine zwangsläufige Reaktion. Denn als einer der Kings konnte er mit Niederlagen nicht umgehen. Aber wenn sie stark blieb, gab er vielleicht auf und ließ sie in Ruhe.
    Am nächsten Morgen – es war noch sehr früh – war er wieder da und begann, gegen die Tür zu hämmern. „Bella! Bella, mach auf! Rede mit mir, verflucht noch mal.“
    Bella stolperte im Halbdunkeln aus dem Bett und ging in den Flur. Eigentlich hatte sie nicht vor, mit Jesse zu reden. Aber da sie nicht wollte, dass ihre Nachbarin die Polizei rief, blieb ihr nichts anderes übrig.
    Sie zog sich das rosafarbene Nachthemd enger um die Schultern und öffnete die Tür. Ein kalter Wind blies ihr entgegen und ließ sie frösteln. Der Himmel war leicht violett und wolkenverhangen.
    Jesse sah aus, als hätte er die ganze Nacht kein Auge zugetan. Sein Haar war zerzaust, sein weißes Hemd verknittert, und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. In den Händen hielt er zwei Becher Cappuccino aus dem Diner. „Ich habe dir Kaffee gebracht.“
    Sie seufzte und nahm ihm einen Becher ab. Prima. Er kannte ihre Schwachpunkte. Aber dass sie den Kaffee angenommen hatte bedeutete gar nichts. „Jesse, du musst damit aufhören.“
    „Nein. Nicht bevor du mir zugehört hast.“
    Wieder seufzte Bella schwer. Er sah genauso schlimm aus, wie sie sich fühlte. Warum sollte sie das ganze Drama noch mehr in die Länge ziehen? Also gut. Sollte er ihr sagen, was ihm auf der Seele brannte. Vielleicht ging er danach endlich. „Okay, rede.“
    Er blinzelte ihr zu. „Darf ich reinkommen?“
    „Nein.“
    Er atmete hörbar aus, murmelte etwas, das sie nicht verstand, und ließ den Kopf sinken. „Meinetwegen. Du möchtest mich nicht in deinem Haus haben, also sage ich es gleich hier.“ Er sah sie ernst an. „Bella, ich liebe dich.“
    Ihr stockte der Atem. Erstaunlich, mit welcher Wucht der Schmerz sie wieder überkam. „Jesse … Nein …“
    „Doch.“ Er streckte eine Hand nach ihr aus. In dem Moment, in dem Bella die Tür zuschlagen wollte, hielt er sie davon ab. „Ich weiß ja, ich habe es verdorben. Ich weiß, dass du verletzt bist. Und wütend. Und du hast jedes Recht dazu. Aber verdammt, Bella, noch nie habe ich so etwas für jemanden empfunden. Vielleicht habe ich deswegen alles falsch gemacht. Es ist alles so neu für mich. Du bist eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich liebe dich, Bella. Von ganzem Herzen.“
    Ihr Hals war wie zugeschnürt, ihre Gedanken rasten. Sie wollte nicht vor ihm in Tränen ausbrechen, aber wenn sie nicht schnell genug die Tür schloss, würde genau das passieren. Das wäre die vollkommene Demütigung.
    Seine Worte klangen wie ein Echo in ihr nach, am liebsten hätte Bella sie für immer aufbewahrt. Doch wozu?
    Angestrengt versuchte sie, gefasst zu bleiben. „Wie kann ich dir glauben, Jesse? Du hast mich von Anfang an angelogen.“
    Mit aufrichtigem Bedauern sah er sie an. „Ich weiß, und
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