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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Autoren: Jessica Watson
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Hupen, Geräusche, Stimmen und die vielen Gesichter der Menschen überwältigten mich. Nachdem ich so lange Zeit nur das einsame Meer gesehen hatte, erschien mir alles so laut und lebendig. Ich lächelte zwar begeistert, verspürte aber angesichts meiner Heimkehr auch ungeheure Erleichterung und weinte ein bisschen. Es waren Tränen des Glücks.
    Als wir die Ziellinie gekreuzt und den Hafen von Sydney erreicht hatten, veränderte sich meine Stimmung von leicht hysterisch in leicht erstarrt. Bruce musste mich anschreien, damit ich das Vorsegel einrollte und Jesse Martin, Mike Perham und die Zollbeamten an Bord kommen konnten.
     
    Es war toll, Jesse und Mike an Bord zu haben, während die Beamten meinen Pass abstempelten und ich mich mit frischem Essen vollstopfte, das man mir gereicht hatte. (Ich vergaß mich angesichts einer Dosemit Sprühsahne und huch … natürlich hatte mich genau in dem Moment eine Fernsehkamera live im Bild!)
    Ich zog ein paar frische Sachen an, die meine Mutter und Emily für mich zusammengestellt hatten, absolvierte ein paar Liveinterviews, in denen ich wie eine Närrin plapperte und versuchte, den vielen Menschen um mich herum zurückzuwinken.
     
    Als die »Man O War Steps« in Sicht kamen, konnte ich Mum, Dad, Tom, Hannah und Emily auf dem Steg stehen sehen. Ich platzte fast vor Sehnsucht danach, sie in die Arme zu schließen, doch als ich von Bord stieg und in ihre Arme fiel, mochte ich mich gleichzeitig kaum von ELLA’S PINK LADY trennen. Ich wollte mein mutiges kleines Schiff nicht einfach so zurücklassen.
    Tom und Dad flankierten und stützten mich, während wir einen sehr langen pinkfarbenen Teppich entlanggingen. Es war eine unglaubliche Willkommensfeier, und ich war zutiefst berührt, dass sich so viele Menschen für meine Leistung interessierten. Ich verließ den pinkfarbenen Teppich und kletterte ein paar Stufen hinauf auf die Bühne, von der ich auf ein Meer von Menschen blickte. Die Aussicht auf das Opernhaus im Hintergrund und den endlosen blauen Himmel über uns raubte mir fast den Atem. Ich wurde von der Journalistin und Channel-Ten-Nachrichtensprecherin Sandra Sully begrüßt, und bevor ich überhaupt nachdenken konnte, standen schon Premierminister Kevin Rudd und New South Wales’ Premierministerin Kristina Keneally neben mir. Beide hielten eine kurze Rede. Ihr Zuspruch war wundervoll, doch nur ein Wort blieb mir wirklich im Gedächtnis haften. Sandra stellte mir dann ein paar Fragen, bevor sie alles noch einmal zusammenfasste. Zum ersten Mal, seit ich die Bühne betreten hatte, begann mein Herz zu rasen. Da war dieses Wort … Der Premierminister hatte mich »Heldin« genannt, und ich sah mich genötigt, dazu etwas zu sagen. Doch angesichts der vielen tausend Menschen da unten, die mich ansahen, war ich nicht sicher, ob ich überhaupt auch nur ein einziges Wort herausbringen könnte! Es wäre ganz leicht gewesen, einfach nurzu lächeln, noch einmal zu winken und dann von der Bühne zu steigen. In mir rangen zwei Stimmen um die Vorherrschaft. Aber es war meine einzige Chance, und so bat ich Sandra, selbst ein paar Worte sagen zu dürfen.
    Ich hatte mir am Tag zuvor an Bord von ELLA’S PINK LADY in aller Stille überlegt, welche Botschaften ich vermitteln wollte, und ein paar Notizen für den Fall gemacht, dass ich etwas sagen würde. Ich wollte mit den Menschen teilen, was mich dazu inspiriert hatte, die Welt herauszufordern.
    Mit Unterstützung der Menge holte ich tief Luft und sagte, dass ich dem Premierminister widersprechen müsste. (Ich bemerkte nicht, dass diese Worte bei meinen Eltern fast Herzanfälle auslösten. Sie wussten ja nicht, was ich sagen wollte, und hatten Angst, ich würde einen meiner leidenschaftlichen Appelle zur Senkung der Altersgrenze für Wahlberechtigte anstimmen!)
    Ich sagte Herrn Rudd, dass ich keine Heldin sei, sondern nur ein ganz normales Mädchen, das an einen Traum geglaubt hat. Ich hoffe, dass ich weder vorlaut noch undankbar geklungen habe. Ich habe diese Worte nur deshalb gesagt, weil ich daran glaube, dass man kein besonderer Mensch sein muss, um besondere Taten zu vollbringen. Ich war doch keine Heldin!
    Anschließend erzählte ich noch ein wenig darüber, wie Träume wahr werden können. Meiner ist es geworden! Wie man mit harter Arbeit und Entschlossenheit einfach alles erreichen kann. Dann war es vorbei.
     
    Zwischen den Interviews und Pressekonferenzen (irgendjemand drückte mir zwischendurch ein ungeheuer großes
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