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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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persönlich.« Lestrades Grinsen wurde breiter. »Ich darf alle Mittel einsetzen, die mir geeignet erscheinen, um euch festzunehmen. Bitte wehrt euch.«
    Lyra spuckte erneut aus und zeigte damit, was sie von dieser Drohung hielt. Nur tat sie es dieses Mal in Lestrades Gesicht. Dessen Farbe änderte sich schlagartig von einem gesunden Rosa in ein überaus dunkles Rot.
    »Verdammte Hure!«, schrie er, holte aus und wollte Lyra mit dem Handrücken ins Gesicht schlagen. Sie duckte sich unter dem ungeschickten Hieb weg, kam wieder hoch und nutzte den eigenen Schwung, um Lestrade den Ballen der rechten Hand ins Gesicht zu hämmern.
    Lestrade taumelte blind vor Schmerz, Wut und Tränen rückwärts und riss dabei noch zwei seiner Soldaten mit sich zu Boden. Die übrigen allerdings griffen an und prügelten Lyra nieder, doch noch im Fallen warf sie sich nach vorn und prallte auf drei Moyri-Soldaten. Die vier Kämpfenden stürzten in einem Gewirr aus Armen und Beinen und wälzten sich über den Fußboden.
    Nun griffen die Soldaten die anderen Mitglieder aus Lyras Gruppe an. Einer von ihnen griff sich das Mädchen und zerrte an ihrer Bluse. Der alte Mann, der ihr zu Hilfe kommen wollte, wurde brutal niedergeschlagen. Die Kinder schrien ängstlich, wurden aber von den Soldaten weggezerrt.
    Die meisten Moyri bemühten sich, Lyra am Boden zu halten. Nur einer nicht. Dieser warf das Mädchen auf einen Tisch und begann damit, ihre Kleider zu zerreißen. Ihre Schreie wurden immer panischer.
    »He, entschuldige mal.«
    Der Moyri blickte auf. Gerade rechtzeitig, um Kilians Faust auf sich zurasen zu sehen. Der Schlag riss ihm den Kopf nach hinten und er flog durch den halben Raum, bevor sein Sturz durch einige Tische gebremst wurde, die unter seinem Gewicht zerbarsten. Der Moyri blieb liegen und rührte sich nicht mehr.
    Silas eilte sofort dem Mädchen zu Hilfe, warf ihr einen Mantel über und schaffte sie aus der Gefahrenzone. Die Moyri begriffen langsam, dass sich die Lage zusehends verschärfte.
    Sie ließen endlich von Lyra ab und zogen ihre Schwerter. Das hätten sie besser gelassen, denn nun hatten Kilians Söldner keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten.
    Vekal, lang, drahtig und flink wie ein Wiesel, stürzte sich mit einem Messer in jeder Hand mitten unter sie. Er hieb, schlitzte und stach nach allen Seiten. Moyri, die versuchten, ihn mit ihren Schwertern abzuwehren, trafen entweder gar nichts oder ihre eigenen Kameraden.
    Der dunkelhäutige Messerkämpfer erledigte ein halbes Dutzend von ihnen, bevor sie wussten, wie ihnen geschah. Ein Moyri versuchte, ihm in den Rücken zu fallen, und fiel mit einem von Kurtas schwarz gefiederten Pfeilen im Hals. Eine Sekunde später folgte ein weiterer mit einem Pfeil im Auge.
    Darian stand knarrend von seinem Stuhl auf und beanspruchte allein schon durch seine massige Gestalt sofort die Aufmerksamkeit der Moyri. Zwei besonders kräftige Exemplare stürzten sich auf den Axtkämpfer. Er packte die beiden am Kragen, holte mit den Armen aus und schlug ihre Köpfe gegeneinander. Diese prallten mit einem hässlichen Knirschen zusammen. Er ließ die beiden los und sie sackten in sich zusammen wie Marionetten, denen man die Schnüre durchgeschnitten hatte.
    Dann lockerte er seine Muskeln an Armen und Nacken, hob mit einer lässigen Bewegung die schwere Axt auf und lächelte auf eine seltene Art, die er sich für Gelegenheiten aufhob, bei denen er seinen Spaß hatte.
    Jonas war nur ein undeutlicher Schemen, wie er zwischen den Moyri-Soldaten hin und her huschte und in seinem Kielwasser tote und sterbende Gegner zurückließ. Der ganze Kampf, wenn man es denn so nennen konnte, dauerte weniger als fünf Minuten. Abschließend versammelten sich die Söldner um den einzigen überlebenden Soldaten. Der hielt sich seine blutende Nase. Lestrade. Sein Gesicht war kalkweiß.
    »Ich hatte dich doch davor gewarnt, uns zu reizen«, hielt ihm Kilian jovial vor.
    »Ihr … ihr seid ja wahnsinnig! Ihr habt keine Ahnung, worauf ihr euch da eingelassen habt. Coyle Pollok wird euch alle zu Tode hetzen.«
    »Soll ich ihm das Genick brechen?«, fragte Darian ehrlich interessiert.
    »Oh nein, ganz im Gegenteil. Wir werden Lestrade nichts tun.«
    »Werden wir nicht?«, fragte Jonas verwirrt.
    Kilian grinste ihn boshaft an. »Ganz richtig. Ich würde zu gern dabei sein, wenn er zu seinem Herrn zurückkriecht und ihm zu erklären versucht, was hier geschehen ist.«
    Falls überhaupt möglich wurde Lestrades Gesicht noch
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