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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Autoren: Thorsten Bonsch
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Bettdecke hockte und mit ihrem kleinen Pfötchen nach mir schlug.
    „Lass mich in Ruhe, Tiger“, murmelte ich schlaftrunken und gereizt. „Sonst erschaffe ich gleich morgen Früh einen Rottweiler.“
    Sofern sie mich verstand, ließ sie sich nicht von meiner Drohung einschüchtern. Sie fuhr ihre Krallen etwas weiter aus und kratzte mich erneut. Dieses Mal tat es richtig weh. Ich setzte mich auf, schnell genug, sie zu verscheuchen, aber langsam genug, die Zwillinge nicht zu wecken. Dina zog sich zum Fußende des Betts zurück und maunzte.
    „Was willst du denn?“, flüsterte ich. Sie sprang vom Bett, huschte zur Tür und maunzte erneut. Genervt wog ich beide Alternativen ab – Dina mit einem Fußtritt aus dem Zimmer zu befördern oder ihr zu folgen – und entschied mich für die zweite. Vorsichtig rutschte ich unter der Decke hindurch und stand auf. Die Zwillinge räkelten sich schlafend aneinander. Dina verschwand durch den Türspalt. Ich schlüpfte in meine Hose, die irgendwo mit den anderen Sachen auf dem Boden lag, und folgte ihr.
    Gerade, als ich neue Flüche und Drohungen gegen sie ausstoßen wollte, wurde mir ihr Ziel klar. Sie führte mich zum Schlafzimmer von Rose, den letzten Ort, den ich nachts zu betreten gedachte. Ich zögerte, riss mich letztlich zusammen und ging ihr nach.
    Der Raum war von Kerzen beleuchtet, die eine angenehm warme Atmosphäre schufen. Die seichten Bewegungen der Flammen ließen die Puppengesichter beinahe lebendig wirken. Rose saß aufrecht im Bett, mit einigen Kissen im Rücken, und Dina sprang auf ihre Decke, um sich gleich darauf schnurrend zusammen zu rollen.  
    „Bevor du überhaupt darüber nachdenkst, Liebling: Das hier ist kein Traum und ich bin gesund; es ist so nur einfach bequemer“, sagte sie freundlich. „Ich weiß, mein Timing könnte besser sein, aber auch ich habe meine Grenzen und Regeln, an die ich mich halten muss.“
    Ihre Anwesenheit ließ das letzte bisschen Müdigkeit von mir abfallen.
    „Mach dir keine Sorgen, Kindchen. Ich wollte lediglich ein paar Dinge mit dir besprechen, bevor ich euch eure verdiente Ruhe lasse. Gleich vorweg, ich will dir Daxx nicht wegnehmen. Und Sinh natürlich auch nicht.. Das müsstest du eigentlich wissen.“
    Ich seufzte einmal tief und setzte mich auf den Stuhl neben ihrem Bett, den sie mir anbot.
    „Warum müsste ich das wissen?“
    „Ja glaubst du denn allen ernstes, die Villa hätte sich nur zum Spaß um ein Stockwerk erweitert? Und der Garten wäre nur gewachsen, weil Parzellen hier so günstig sind? Du musst deinen Kopf gebrauchen, und dein Herz. So, wie du es in den letzten drei Tagen getan hast.“
    „Dann wusstest du von Alains Plan?“
    „Hast du wirklich geglaubt, ich würde das nicht mitbekommen?“
    Ich glaube, ich wurde rot. Zumindest spürte ich das Blut, das pochend durch meine Adern gepresst wurde.
    „Ich will dir nichts vorwerfen. Alain und du, ihr habt nach eurem Herzen gehandelt. Er sollte mich besser kennen, aber einerlei. Ich habe seinem dritten Ich geholfen, all diese Hürden zu nehmen, um die jetzige Situation herbei zu führen. Allein wäre es zu schwer für ihn gewesen, auch mit der Erinnerung an die Vergangenheit.“
    „Es tut mir leid, dass wir dich nicht eingeweiht haben.“
    Rose winkte mich heran und ich rückte meinen Stuhl an ihre Bettkante. Sie nahm meine Hand.
    „Das muss es nicht. Ihr hattet die besten Absichten uneigennützig zu handeln.“
    Nun, Daxx’ Leben zu erhalten, schien mir durchaus etwas eigennützig.
    „Das war es nicht“, sagte Rose und machte mir damit wieder einmal klar, dass meine Gedanken ein offenes Buch für sie darstellten. „Daxx ist sehr wichtig für die Zukunft. Ihr habt genau das Richtige getan. Alains Taten sind bewundernswert. Sein drittes Ich folgte einem vorbestimmten Weg, obwohl ihm alle Möglichkeiten offen standen. Und du hast einen großen Teil deiner Energie geopfert, um ihn mit all seinem Wissen zurück zu schicken.“  
    „Davon habe ich gar nichts bemerkt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich zusammenbrechen würde, sobald ihr geht. Aber ihr seid einfach verschwunden, und ... nichts.“
    „Oh nein“, lachte sie. „Alles andere als nichts. Du hast es nur nicht gespürt, weil du und die Zwillinge so voller Energie seid. Ich hätte den dritten Alain nicht mehr mit seinen Erinnerungen zurückschicken können. Mir hatte es bereits die letzten Kräfte geraubt, den zweiten und die beiden anderen zu euch zu bringen. Die Änderung der
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