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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars
Autoren: Susanne U. Wiemer
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einer der Hallen da drüben gestanden.«
    »Oder in einem unterirdischen Gewölbe,« verbesserte Konan. »Wir haben die Gebäude gründlich genug durchsucht, um ein Ding von dieser Größe nicht zu übersehen.«
    Erein zuckte die Achseln. »Wir haben noch ganz andere Dinge übersehen.«
    »Und wir hätten besser daran getan, den Schlupfwinkel der Priester in Trümmer zu legen und sie gefangenzunehmen,« knurrte Jarlon. »Oder umzubringen!« Er preßte die Lippen zusammen und warf den anderen einen trotzigen Blick zu.
    »Wir wollen Frieden,« sagte Konan mit einem Unterton von Müdigkeit.
    »Und haben wir Frieden? Hat Charilan-Chis Volk Frieden? Oder Yatturs Volk? Die Priester werden uns bedrohen, solange sie leben.«
    »Das gleiche behaupten die Marsianer von uns. So einfach ist das nicht, Jarlon ... Paßt auf! Ratten!«
    Konan war stehengeblieben.
    Die drei anderen spähten aufmerksam in den Schatten zwischen ganz oder teilweise zerstörten Gebäuden. Vor dem Glitzern des Schnees waren die lauernden, grauen Umrisse deutlicher als sonst zu erkennen. Bisher hatten die mutierten Ratten nur den Schlupfwinkel der Priester bewacht, doch der lag in einiger Entfernung, auf der anderen Seite der breiten Betonbahn, wo sie das Flugzeug zuerst gesehen hatten. Sie mußten wissen, ob es tatsächlich hier gestartet war oder vielleicht von einer marsianischen Basis irgendwo außerhalb ihres Gesichtskreises. Die Ratten sprachen für die erste Möglichkeit. Erein ließ entschlossen das Lasergewehr von der Schulter gleiten und nickte den anderen zu.
    »Vorsicht,« warnte Konan. »Vergeßt nicht, daß sie uns mit Sprenggranaten bewerfen können.«
    »Das werden sie nicht wagen. Weil sie nämlich genau wissen, daß Charru sie dann mit allem angreifen würde, was wir haben.«
    Ereins grüne Augen funkelten. Jarlon und Kormak hatten die Schwerter gezogen, während sie langsam auf das hallenartige, an einer Seite wie vom Hieb einer gigantischen Pranke aufgerissene Gebäude zugingen. Seine breiten, geschlossenen Tore wirkten noch am ehesten groß genug für ein Flugzeug. Die Ratten würden sich vor dem Laserfeuer zurückziehen. Und die Katzenfrauen? Die vier Männer hofften, daß keins dieser wilden, fellbedeckten Wesen mit ihren gelb glimmenden Raubtieraugen auftauchen würde. Sie waren trotz allem menschlich. Sie benutzten Waffen, besaßen eine, wenn auch primitive Sprache und betrachteten die Priester als Götter, denen sie Gehorsam schuldeten. Sie verstanden nicht, daß sie mißbraucht wurden. Sie ließen sich widerstandslos in den Tod schicken, und den Terranern widerstrebte es selbst in nackter Notwehr, ihre überlegenen Waffen auf sie zu richten.
    Es war dieser instinktive Widerwille, der dem kleinen Stoßtrupp zum Verhängnis wurde.
    Trotz aller Wachsamkeit ließ das unübersichtliche Gelände die Falle nicht erkennen. Konan konzentrierte sich auf die Ratten, während die anderen in die Runde sicherten. Ein Teil des Betonfeldes stieß an dieser Stelle keilförmig in die Ruinen: der ehemalige Flugplatz, den jeder Raumhafen für die Zubringer-Linien besessen hatte. Hangars, Kontrolltürme und Abfertigungshallen bildeten zum größten Teil einen Trümmerwust. Aber auch in diesem Gewirr von geknickten Stahlträgern, eingestürzten Wänden und Dächern gab es Zugänge zu dem Labyrinth der Keller, das die Katzenwesen beherrschten.
    Ganz plötzlich waren sie da.
    Eine kreischende, krallenbewehrte Meute, Knüppel und Keulen schwingend. Ihre kleine Statur, ihre Schnelligkeit, die raubtierhafte Geschmeidigkeit ihrer Glieder machten sie auf dem unsicheren Terrain überlegen. Blitzhaft durchzuckte Konan die Erkenntnis, daß sie sich einfach zu nahe an die Ruinen gewagt hatten. Er warf sich herum, riß die Strahlenwaffe hoch, aber genau wie Erein zögerte er eine entscheidende Sekunde zu lang abzudrücken.
    Ein Steinhagel prasselte auf die Männer nieder.
    Erein wurde das Lasergewehr aus den Händen geprellt. Kormak bekam einen Treffer am Kopf und sackte zusammen. Konan jagte verbissen einen Feuerstrahl aus dem Gewehr, schmolz Beton und Steintrümmer, während sich Jarlon nach Ereins Waffe bückte, doch die fauchende Meute ließ sich nicht zurücktreiben.
    Ein geschleuderter Knüppel traf Jarlons Genick, als er wieder hochschnellte.
    Er begrub das Gewehr unter sich. Konan landete mit blutverschmiertem Gesicht halb über ihm. Erein kam als einziger noch dazu, das Schwert aus der Scheide zu reißen, aber es dauerte nur wenige Sekunden, bis auch er
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