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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars
Autoren: Susanne U. Wiemer
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zwischen die Gebäude. Charru überzeugte sich durch einen Blick, daß ihm Camelo den Rücken deckte, und öffnete mit einem kurzen, harten Tritt die Tür des Lagerhauses.
    Gestalten wichen zurück.
    Bar Nergal in seiner zerlumpten blutroten Robe. Beliar und Zai-Caroc, Shamala mit den düsteren, brütenden Augen, der bärtige Jar-Marlod und ein paar Akolythen, die wenigen Tempeltal-Leute, die sich ihnen angeschlossen hatten. Falls Charilan-Chi, ihre Söhne und Töchter oder die Katzenfrauen in der Nähe waren, hielten sie sich versteckt. Der Oberpriester straffte sich, schien entschlossen, der Gefahr diesmal entgegenzutreten.
    »Was wollt ihr?« fragte er mit seiner dünnen, dennoch schneidend scharfen Greisenstimme.
    Charru bemerkte eine Bewegung aus den Augenwinkeln: Shamala mit dem einzigen Lasergewehr der Priester.
    Die Terraner hatten es ihnen, genau wie einen Teil der Ausrüstung, zu ihrem Schutz überlassen. Weil sie ihnen das Recht zustanden, ihren eigenen Weg zu gehen, weil das Gesetz der Tiefland-Krieger keine Tyrannei kannte, sondern nur freiwillige Gefolgschaft. Auch die Priester waren frei zu tun, was sie wollten. Eine Freiheit, die sie dazu benutzt hatten, bei der nächsten Gelegenheit über ihre verhaßten Gegner herzufallen.
    Schneller als Shamala hob Charru die Strahlenwaffe.
    Die Mündung zeigte auf Bar Nergals Brust. Der Oberpriester schluckte.
    »Was wollt ihr?« wiederholte er. »Wir haben nichts mit euch zu schaffen.«
    »Ein merkwürdiger Standpunkt, nachdem ihr das Dorf und die »Terra« angegriffen habt,« stieß Karstein durch die Zähne.
    »Nicht wir! Charilan-Chi und ...«
    »Du lügst,« sagte Charru kalt. »Aber das spielt jetzt keine Rolle. Woher ist das Flugzeug gekommen, Bar Nergal? Was habt ihr damit vor?«
    »Was geht es euch an? Fliegt ihr nicht auch mit eurem Beiboot? Haben wir nicht das gleiche Recht, uns die Technik zunutze zu machen und das Land zu erkunden?«
    Charru preßte die Lippen zusammen. »Ihr habt jedes Recht, solange ihr Frieden haltet. Aber ich warne dich! Ein einziger Versuch, das Dorf anzugreifen, dann wird die »Terra« starten und eure Kellerlöcher in Schutt und Asche legen. Hast du das verstanden?«
    »Ich habe es verstanden. Bist du jetzt fertig?«
    »Noch nicht. Wo sind unsere Freunde?«
    »Was gehen mich deine Freunde an?« Ein kurzes, hämisches Lächeln flog über Bar Nergals ausgemergelte Züge. »Wir haben sie nicht gesehen. Sucht sie, wenn ihr sie vermißt.«
    »Wir werden sie suchen. Camelo, Karstein, Gillon!«
    Auf ein knappes Nicken hin setzten sich die drei Männer in Bewegung. Charrus Blick bohrte sich in die schwarzen Augen des Oberpriesters, der mühsam die Fassung bewahrte. Die Stimme des jungen Barbarenfürsten klang wie brechender Stahl.
    »Du stirbst, wenn ihnen etwas geschieht, Bar Nergal,« sagte er unmißverständlich.
    »Wie soll ich verhindern ...«
    »Gib deine Befehle! Ich warne dich nicht zweimal!«
    Bar Nergal zitterte vor Wut. An dem dürren, faltigen Hals hüpfte der Adamsapfel.
    »Ich bin nicht schuld am Leichtsinn deiner Freunde,« zischte er. »Du kannst nicht mich dafür verantwortlich machen, wenn ein paar von euch ungerufen in diese Stadt kommen. Sie gehört nicht mir, sondern Charilan-Chi. Und die Ratten streifen frei herum. Wer sich in Gefahr begibt ...«
    »Schweig!« sagte Charru gepreßt.
    In dem fahlen Greisengesicht krümmten sich verächtlich die Lippen.
    Wie eine Berührung spürte Charru den Triumph des anderen. Selbst wenn der Stoßtrupp verschwunden blieb, gab es keinen Beweis dafür, daß er auf Bar Nergals Befehl niedergemacht oder gefangengenommen worden war. Der Oberpriester wußte, daß sein Leben sicher war ohne diesen Beweis.
    Gillon, Karstein und Camelo kehrten unverletzt, aber erfolglos zurück.
    Charru blieb an seinem Platz, die Mündung des Lasergewehrs auf Bar Nergal gerichtet. Das Beiboot begann, über der toten Stadt zu kreisen. Einmal hörten sie in der Ferne das Heulen von Triebwerken, doch das Flugzeug schwenkte wieder ab, als die Insassen die flache silberne Scheibe über den Ruinen bemerkten. Die Suche führte zu keinem Ergebnis, das Beiboot landete wieder. Die Terraner kannten die Lage von Charilan-Chis unterirdischem Thronsaal, aber sie wußten auch, daß die Katzenwesen über zahllose Verstecke verfügten. Es hatte keinen Sinn, jetzt und hier etwas erzwingen zu wollen.
    Die Tiefland-Krieger brauchten ihre ganze Beherrschung, um Bar Nergals triumphierendes Lächeln hinzunehmen.
    »Es tut mir
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