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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Autoren: Susanne U.Wiemer
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Schultern.
    »Ich bin Hunon. Das ist Ruan. Andere von uns warten in einem Versteck am Rande der Wüste. Und ihr? Dies ist die Stadt unserer Vorväter! Was sucht ihr in ihren Mauern?«
    »Wir sind vor den Marsianern hierher geflohen.«
    »Sie sind keine echten Marsianer! Sie kamen vor langer Zeit und versklavten unser Volk. Die Legenden sagen es.«
    »Eure Legenden sagen die Wahrheit«, nickte Charta. »Und unser Volk wurde genauso versklavt wie das eure. Wir sind entkommen, und jetzt leben wir hier.«
    Hunons Augen funkelten auf. Seine Stimme dröhnte.
    »Dann sind wir Brüder! Wer bist du, Fremder?«
    »Charru von Mornag.« Er zögerte und zog die Brauen zusammen. »Ihr kommt aus einem Reservat?«
    »Ja! Und wir werden auch unser Volk befreien!«
    Der Riese schüttelte seine schwarze Mähne. Charru nickte nur. Er sah immer noch die Bilder aus der Erinnerung vor sich.
    »Ich habe eins dieser Reservate kennengelernt«, sagte er langsam. »Versteh mich nicht falsch, Hunon, ich zweifle nicht an deinen Worten. Aber die Menschen dort waren willenlos, von Drogen gelähmt, trugen Nummern statt Namen...«
    »Auch wir«, knurrte der Riese tief aus der Kehle. »Mit der Nahrung brachten sie uns ihr unsichtbares Gift bei. Nur, weil ich krank wurde und nichts essen konnte, kam ich davon los. Da wußte ich, was ich zu tun hatte. Jetzt habe ich wieder einen Namen - einen großen Namen aus der Geschichte unserer Väter.« .
    »Und wie habt ihr es geschafft, zu entkommen?« fragte Charru zweifelnd.
    Hunons Blick verdüsterte sich. Seine Augen starrten sekundenlang ins Weite. Das kantige, von rotem Staub bedeckte Gesicht glich einer archaischen Maske.
    »Sie benutzten uns für das, was sie Forschung nannten«, murmelte er. »Sie ließen uns wie Sklaven schuften - aber sie machten uns stark damit. Sie ließen uns das Land bebauen, für ihre Zwecke, aber sie gaben uns die Möglichkeit, Nahrung ohne Gift zu gewinnen, wenn auch nur für wenige. Ein paar von uns konnten sich aus dem Bann befreien. Jetzt tragen wir wieder Namen. Jetzt kämpfen wir für die Freiheit unseres Volkes.«
    Charru verstand. Der Hüne und sein Begleiter mußten aus einem anderen Gebiet stammen als dem, das er gesehen hatte, aus dem sogenannten Beta-Reservat. Offenbar war es mit einer Art landwirtschaftlichen Versuchsstation gekoppelt. Daher die Chance, sich von der Wirkung der Droge zu befreien. Und daher auch die kräftigen Muskeln, die von schwerer körperlicher Arbeit zeugten.
    Der Riese atmete tief und rasselnd ein. Sein Blick wanderte zu den roten Ruinen.
    »Ihr lebt in der Stadt unserer Väter«, stellte er fest. »Sie ist auch unser Ziel.«
    »Wir werden hier nicht bleiben. Unser Ziel ist die Heimat unserer Väter, die Erde...«
    »Aber wie könnt ihr hier leben? Es mag Wasser geben - doch wo gibt es Nahrung?«
    »Wir haben Konzentratwürfel aus einer Versorgungszentrale gestohlen. Ohne Gift.«
    »Ohne Gift?«
    »Die Marsianer ernähren sich davon. Wir werden euch geben, was ihr braucht, Hunon. Und wenn ihr mit euren Freunden hierherkommen wollt, seid ihr willkommen.«
    Der Riese hatte nicht zugehört. Er war wie von einem plötzlichen Gedanken durchzuckt, jetzt stand er starr da.
    »Ohne Gift!« wiederholte er heiser. »Das ist das Mittel, das wir brauchen! Würfel ohne Gift, die wir gegen die Nahrung unserer Brüder austauschen können. Sie werden aufwachen! Sie werden frei sein, alle! Sag mir, wo ihr die Nahrung gestohlen habt, damit wir das gleiche tun können.«
    Charru schüttelte den Kopf. »Die Versorgungszentralen werden bewacht, seit wir dort eingebrochen sind.«
    »Und wenn! Wir können kämpfen!« »Nicht gegen Lasergewehre und Betäubungsstrahlen:« Charru preßte die Lippen zusammen. Die Erinnerung brannte: der fauchende Feuerstrahl, Aynos gellender Schrei. Dann kam ihm plötzlich ein anderer Gedanke.
    »Habt ihr Exilierte bei euch im Lager?« fragte er.
    »Nein. Aber ich weiß, daß die neuen Herren des Mars manchmal Menschen für eine Weile ins Alpha-Reservat verbannen, um sie zu bestrafen.«
    »Richtig. Und dort gibt es einen Vorrat von Nahrung, die nicht vergiftet ist. Nur die Exilierten dürfen sie essen, und niemand übertritt das Verbot. Ich weiß es, weil ich dort war.«
    »Und niemand wird uns hindern, sie zu nehmen«, flüsterte der Riese. »Wir werden es schaffen! Wir werden alle befreien!«
    »Kommt mit uns«, schlug Charru vor. »Holt auch eure Freunde hierher, bereitet euch vor...«
    »Wir sind vorbereitet. Wir haben lange genug
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