Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Autoren: Susanne U.Wiemer
Vom Netzwerk:
schon einmal gerettet hatten und es vielleicht wieder retten würde.
    *
    »Sie kommen aus einer anderen Welt; einem fremden Sternenreich, aus dem sie vertrieben wurden. Sie waren schon auf dem Mars, bevor die alten Stämme die Sonnenstadt erbauten. Sie waren auf der Erde, als es dort noch keine Menschen gab - nur Wesen, von denen sie glaubten, daß sie daraus ihre Ebenbilder machen konnten.«
    Charrus Stimme klang ruhig und beherrscht in der Stille.
    Sie hatten sich in einem Raum des fremdartigen Archivs versammelt, das Helder Kerr und Beryl von Schun inzwischen als ihr ureigenstes Reich betrachteten. Beryl, der drahtige, hellhaarige Tiefland-Krieger, lehnte mit verschränkten Armen an der Wand. Camelo von Landre strich gedankenverloren mit den Fingerkuppen über die Grasharfe an seinem Gürtel. Auch Gerinth, Karstein und Kormak, die beiden rothaarigen Tarether, Jarlon, Hasco und Brass waren da. Sie hatten dies alles schon einmal gehört. Charrus Worte galten vor allem Helder Kerr, der ihm mit zusammengekniffenen Augen zuhörte.
    Der Marsianer schüttelte heftig den Kopf.
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst«, sagte er. »Und wenn es Ihr Ernst ist, kann es sich nur um die Folge einer Kette von Alpträumen und Halluzinationen handeln. Vielleicht liegt es auch an der Strahlung, die ja zwischendurch immer wieder einmal aufgetreten ist.«
    »Immer, wenn die marsianische Armee oder ein Suchtrupp des Vollzugs in der Nähe war«, nickte Charru. »Weil die Fremden es so wollten.«
    Unsichtbare! Zeitreisende! Eine raumfahrende Rasse, die vor Jahrtausenden die irdische Menschheit manipuliert hat!«
    »Und die alten Marsstämme ebenfalls«, ergänzte Charru.
    »Bis sich erwies, daß sie Flüchtlinge von der Erde stärker waren.«
    Kerr hatte schon Atem geholt, um etwas zu erwidern, jetzt runzelte er die Stirn.
    Sein Blick glitt über die schimmernden goldfarbenen Wände Das unterirdische Labyrinth mit seiner fremdartigen Technik war real. Und es war weder von den neuen Marsianern noch von den alten Stämmen angelegt worden, das konnte er einfach nicht leugnen.
    »Gut«, sagte er leise. »Ich gebe zu, daß mir hier vieles rätselhaft ist. Ich gebe auch zu, daß unsere Wissenschaft nie ganz geklärt hat, wieso die Urbevölkerung des Mars überhaupt existieren konnte, da der Planet doch erst durch die kosmischen Veränderungen nach der großen Katastrophe wieder bewohnbar wurde...«
    »Phobos und Deimos«, sagte Charru ruhig. »Künstliche Hohlkörper. Von den Herren der Zeit als Zuflucht für die alte Marsstämme erschaffen.«
    Kerr starrte ihn an.
    »Was wißt ihr von den Marsmonden?« fragte er tonlos. »Es müssen Hohlkörper sein, das hat unsere Wissenschaft schon lange erkannt. Aber der Forschungsauftrag der Mondstation ist geheim. Ihr könnt nichts davon wissen.«
    »Ich weiß nur das, was der Fremde mit dem Namen Ktaramon mir erzählt hat«, sagte Charru.
    Kerr biß sich auf die Lippen.
    »Ich glaube es nicht«, murmelte er. »Ich glaube es einfach nicht.« Aber sein Blick verriet, daß sich seine Gedanken immer noch fieberhaft mit den Vorstellungen beschäftigten, die Charrus Worte geweckt hatten. »Fremde Wesen, die sich jahrhundertelang unentdeckt mitten auf dem Mars aufgehalten habe Nicht nur, unentdeckt, sondern unsichtbar? Weil sie unserer Gegenwart gegenüber um ein paar Sekunden zeitversetzt in der Zukunft leben?«
    »Richtig«, nickte Charru.
    »Und - das gleiche wollen sie mit euch anstellen, wenn ihr die »Terra« repariert?«
    »Sie können eine Art Feld aufbauen, in dessen Grenzen sie sich oder andere ungehindert zwischen den Zeitschalen bewegen können...«
    »Zeitschalen?«
    »So nennen sie es. Ich kann es Ihnen nicht erklären, Kerr. Ich weiß nur, daß es komplizierter ist als das, was wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nennen.«
    »Aber...«
    Kerr brach ab.
    Draußen in dem Tunnel, an den der Raum grenzte, waren rasche Schritte und aufgeregte Stimmen zu hören. Camelo, der in der Nähe der Tür stand, berührte den Mechanismus, um nachzusehen, was los war.
    Konan und der junge Jerle Gordal.
    Konan hatte sich ein Lasergewehr um die Schulter gehängt, was sonst nur die Wachtposten oben in der Ruinenstadt taten. In Jerles Augen stand funkelnde Wut, und er schüttelte heftig sein braunes, gelocktes Haar.
    »Die verdammten Priester!« stieß er hervor. »Sie geben einfach keine Ruhe, sie...«
    »Was ist passiert?«
    »Zai-Caroc«, sagte Jerle durch die Zähne. »Bar Nergal muß ihn ausgeschickt haben, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher