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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll
Autoren: Anne Mather
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Besseres zu tun, als Lichtschalter und tropfende Wasserhähne zu reparieren. Ich bin Anlageberater und kein Handwerker.“
    „Vielleicht tut er es ja wirklich, um deiner Großmutter zu helfen“, beendete Juliet ihren Satz. „Es ist ziemlich schwierig, für all die kleinen Reparaturen im Haushalt immer gleich jemanden zu finden, das weiß ich aus Erfahrung.“
    „Mag sein. Marchese soll sich nur nicht einbilden, nach dem Tod meiner Großmutter könne er daraus auch nur die geringsten Ansprüche ableiten. Sofort nach der Testamentseröffnung werde ich ihm verbieten, das Grundstück weiterhin zu betreten. Ansonsten handelt er sich eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch ein. Tregellin steht allein mir zu. Ich bin der einzig legitime Erbe, das weiß er ganz genau. Trotzdem hält ihn das nicht davon ab, sich unter dem Vorwand, helfen zu wollen, bei Lady Elinor lieb Kind zu machen.“
    „Warum bist du nur so verbittert?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht verbittert, ich mache mir lediglich keine Illusionen. Übrigens sind wir gleich da. Die Schornsteine, die du dort über den Baumkronen siehst, gehören schon zu Tregellin. Das Haus liegt auf einer Anhöhe direkt an der Stelle, wo ein Fluss ins Meer mündet.“
    Die schmale, gewundene Straße hinab zur Küste säumten Akazien und dichte Rhododendren. In zwei, drei Monaten musste die Landschaft hier einem wahren Blütenmeer gleichen. Im Moment allerdings sah man nur einen dichten Wall aus dunklen Blättern, zwischen denen die Knospen kaum zu erkennen waren.
    Im Vorbeifahren sah Juliet einen Tennisplatz, eine gewalzte Rasenfläche für Krocket und einen Gemüsegarten, den eine dick bemooste Mauer umgab. Das Wohnhaus lag mit der Rückseite zur Straße und mit der Front zum Meer, direkt am Ufer der beeindruckenden Flussmündung, deren Priele und Sandbänke jetzt, bei Ebbe, deutlich zu erkennen waren.
    Auf dem gepflasterten Vorhof stand bereits ein Geländewagen, und als Juliet ausstieg, hörte sie Cary unwillig schnaufen. Sie drehte sich um und wusste sofort, weshalb.
    Ein Mann, auffallend groß und athletisch gebaut, kam gerade um die Hausecke. Er trug eine alte Fliegerjacke, verwaschene Jeans und hohe Lederstiefel. Auch ohne den sechsten Sinn erkannte Juliet in dem Fremden den verruchten Raphael Marchese.
    Von der gegenüberliegenden Seite des Hofs musterte er sie eingehend, wobei sie ein erregendes Kribbeln verspürte. Cary hatte ihr nicht die Wahrheit erzählt. Dieser Mann war umwerfend attraktiv.
    Sein Haar war schwarz, das stimmte, aber nicht ölig, sondern dicht und strubblig. Vielleicht hätte es etwas in Fasson gebracht werden müssen. Doch ungepflegt wirkte Raphael Marchese trotz des dunklen Teints und des kräftigen Bartwuchses nun wirklich nicht. Als schön konnte man ihn aber auch nicht bezeichnen, dazu waren seine Gesichtszüge zu markant und unregelmäßig.
    Lady Elinor mochte Raphael bestimmt nicht nur wegen seines handwerklichen Geschicks, darauf hätte Juliet ihren letzten Penny verwettet.
    „Cary“, begrüßte Raphael seinen Cousin, als er das Auto erreicht hatte, und neigte den Kopf.
    „Raphael“, antwortete Cary, der gerade das Gepäck aus dem Kofferraum nahm, gepresst. Juliet vorzustellen hielt er offensichtlich nicht für nötig.
    Diese Unhöflichkeit ärgerte sie ungemein, so behandelte kein Mann seine Verlobte. Was Cary von ihrem Benehmen hielt, interessierte sie nicht. Sie ging um das Auto, streckte Raphael die Hand entgegen und lächelte.
    „Ich bin Juliet, Carys Freundin.“

3. KAPITEL
    Das Essen war verkocht, was Juliet nicht weiter erstaunte. Cary hatte den Besuch für ein Uhr angekündigt, eingetroffen waren sie erst um Viertel nach zwei. Die beste Haushälterin konnte ein Risotto mit frischen Pilzen nicht unbeschadet so lange warmhalten.
    Doch die Begegnung mit Raphael Marchese hatte Juliet ohnehin den Appetit verdorben. Die Cousins mochten sich nicht, das war offensichtlich. Leider ließ Cary jegliche Manieren vermissen, was sie wohl oder übel geschehen lassen musste.
    Dazu kam, wie sie sich widerwillig eingestehen musste, ihr Bestreben, Raphaels Aufmerksamkeit zu erregen. Das überraschte Juliet selbst am meisten, denn nach David hatte nie wieder ein Mann auch nur das geringste Verlangen in ihr geweckt.
    Auf Gegenseitigkeit schien ihr Interesse jedoch nicht zu stoßen. Raphael war höflich zu ihr, mehr jedoch nicht.
    „Sie sind also Carys Verlobte“, hatte er auf ihre Begrüßung lediglich geantwortet. „Lady Elinor
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