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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein
Autoren: Alexandra Sellers
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die Schultern und blinzelte.
    „Warum nicht?" wollte sie ein wenig abweisend wissen.
    „Bel, du bist nicht mehr nüchtern."
    „Ich bin nicht betrunken." Sie gähnte ausgiebig. „Ich würde es merken, wenn ich betrunken wäre."
    „Du schläfst ja schon fast im Stehen ein."
    „Nein, tue ich nicht." Das stimmte nicht. Sie war vollkommen wach. Im Kopf war ihr ein bisschen schwummrig, aber sie fühlte ganz deutlich, wonach ihr Körper sich sehnte. Nach Jakes Armen, dem Druck seiner Schenkel ... Bel drückte den Brautstrauß an sich. „Ich werde es schon schaffen."
    Er folgte ihr schweigend ins he ll erleuchtete Foyer des Hotels. Sie trat ein wenig wankend an den Tresen des Empfangschefs, läutete die kleine Glocke, und als ein Mann aus einem hinteren Büro erschien, reichte sie ihm ein kleines Plastikstück.
    „Können Sie mir bitte meinen Wagen holen la ssen?"
    „Aber sicher, Miss." Er wandte sich zu dem Apparat auf dem Tresen, hob den Hörer ab und schaute Jake an. „Ich nehme an, Sie fahren, Sir?"
    Jake, der die Hände in den Hosentaschen hatte, schüttelte den Kopf.
    „Aha." Der Mann legte den Hörer auf die Gabel. „Miss, sind Sie nicht müde?"
    „Natürlich bin ich müde. Deshalb fahre ich ja nach Hause. Und gehe ins Bett."
    Sie gähnte erneut.
    „Ich dachte nur, ob Sie nicht lieber für den Rest der Nacht im Hotel bleiben wollen?"
    War der Mann verrückt? Wenn Bel eines wusste, dann, dass sie auf keinen Fall hier im Hotel übernachten wollte. Denn wenn sie es täte, gleichgültig wie viel oder wie wenig noch von der Nacht übrig sein mochte, sie würde diese Zeit mit Sicherheit in Jakes Bett verbringen.
    „Nein, ich muss nach Hause", erklärte sie nachdrücklich.
    „Es tut mir Leid, Miss, aber wir haben eine Vorschrift hier im Haus, nach der Sie zuerst einen Alkoholtest machen müssen, ehe ich Ihren Wagen holen lassen kann. Würden Sie bitte mit ins Büro kommen?"
    Sie merkte überdeutlich, dass Jake hinter ihr stand. Sie fühlte seine Körperwärme. Das Blut rauschte schneller durch ihre Adern. Empört wirbelte sie herum. „Was hast du ihm gesagt? Ich bin nicht betrunken!"
    Jake hob seine Schultern. „Wenn du nicht betrunken bist, wird man das am Test erkennen, und er wird dir den Wagenschlüssel geben."
    „Ich darf nicht betrunken sein! Ich muss nach Hause."
    Sie stolperte hinter dem Empfangschef ins Büro und pustete kräftig in das Röhrchen. Die Zahl konnte sie selbst ablesen und beschwerte sich. „Aber ich habe doch so früh aufgehört zu trinken."
    „Es dauert seine Zeit, bis der Alkohol abgebaut ist, Miss", erklärte der Empfangschef bedauernd. „Möchten Sie vielleicht, dass ich Ihnen ein Taxi rufe?"
    „Ein Taxi!" Sie atmete durch. „Ja... oh!" Sie blickte in ihre kleine Handtasche.
    „Was kostet ein Taxi nach Vancouver?"
    „Nach Vancouver? Nun, das kostet einen hübschen Batzen. Ich vermute zwischen siebzig und hundert Dollar - vorausgesetzt, ich finde jemanden, der die weite Fahrt um diese Zeit machen will."
    „Hundert Dollar! Ich bin Studentin!" erklärte sie dummerweise. Sie hatte keine hundert Dollar bei sich, und ihre Kreditkarten hatte sie bei ihren Eltern gelassen.
    Leider war ihr Haus bis oben hin mit Gästen gefüllt, die alle schon fest schliefen.
    Sie hätte viel früher aufbrechen sollen, so wie es geplant gewesen war, sich bei ihren Eltern umziehen und dann auf den Weg nach Vancouver machen sollen.
    Aber es hatte ihr so viel Spaß gemacht, mit Jake zu tanzen.
    „Du kümmerst dich um sie, ja, Jake?" hatte ihre Mutter gefragt, wie sie sich jetzt schwach erinnerte. Kümmern? Ha!
    Da stand er und wartete auf sie, als sie in die Eingangshalle zurückkehrte.
    „Ich werde mir ein Zimmer für die Nacht nehmen", verkündete Bel. Aber natürlich würde ein Zimmer nicht weniger teuer sein als die Taxifahrt. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Daran war nur der Champagner schuld. Der Champagner und Jakes Augen.
    „Ich habe mich schon erkundigt. Es ist keines mehr zu haben. Brads Verwandtschaft ist hier untergebracht", erklärte Jake.
    „Ach du je! Was mache ich denn jetzt?" Bel schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an und kam sich vor wie eine Maus, die der Katze gegenübersitzt.
    Jake begegnete gleichmütig ihrem Blick. Er nahm nicht einmal die Hände aus den Taschen. „Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst dich im Fernsehzimmer niederlassen, wo bereits einer der heimatlosen Hochzeitsgäste herumschnarcht, oder du kannst zu mir aufs Zimmer kommen."
    Warum sieht
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