Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein
Autoren: Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
ihrer Frage hatte sie eigentlich gemeint: Du oder ich? Aber für ihn gab es da wohl keinen Zweifel, dass sie Beide Erfüllung finden würden.
    „Ja, was denn?" hakte er lächelnd nach.
    „Ich meinte ... interessant für dich oder für mich?"
    Er lachte auf. Mehrere der anderen Tänzer sahen sich gleich nach ihnen um.
    Jake beugte sich vor. „Du hast wirklich ein paar tolle Liebhaber gehabt, was?"
    raunte er ihr zu.
    Darauf gab es nichts zu erwidern. Deshalb schaute sie ihn nur stumm an. „Das war nicht meine erste Sorge", entgegnete sie und zog sich innerlich zurück.
    „Na ja, darüber solltest du dir vielleicht schon Gedanken machen, nicht? Also woran hast du vorhin gedacht?"
    „Ich habe es dir doch gesagt. An das halbleere Glas."
    Er nickte bedächtig. „Wie viele Männer haben dich geliebt und verlassen, Bel?"
    Es wäre besser, sie könnte ihn belügen, aber sie fürchtete, wie eine Närrin dazustehen, sollte er sie durchschauen. „Keiner", gestand sie ihm. „Aber ..."
    „Keiner!" wiederholte er verwundert. „Wer hat denn deine Beziehungen beendet, du oder der Mann?"
    „Na ja, also ..."
    „Komm, jetzt aber raus mit der Wahrheit!"
    Die Wahrheit war, sie hatte sich von zwei Freunden getrennt. Beide hatten ihre Einstellung respektiert und nicht versucht, sie zu überreden, dass sie mit ihnen schlief, sondern hatten sie heiraten wollen. Sie hatte keinen von ihnen richtig geliebt. Aber danach hatte Jake nicht gefragt. Doch sie konnte ihm unmöglich erklären, dass sie bisher keine sexuelle Beziehung zu einem Mann gehabt hatte.
    „Wie vielen Männern hast du den Laufpass gegeben, Bel?" beharrte er.
    „Nur zweien, und sie waren Beide nett, bloß ich wollte keinen von ihnen heiraten!" stieß sie hervor.
    Jake legte den Kopf in den Nacken und lachte lauthals los.

4. KAPITEL
    Die Tische waren leer, die Tanzfläche war verlassen.
    „Ist das nicht schon das zehnte Mal, dass wir dieses Liebeslied hören?" fragte Bel.
    „Ich weiß nicht. Warum?"
    „Wenn ja, dann begreife ich den Blues allmählich."
    Sie war nicht mehr nüchtern. Aber war sie wirklich betrunken? Als das Stück endete, straffte Bel sich und löste sich von Jake. Sofort wankte sie. Vollkommen nüchtern war sie also nicht mehr. Sie blickte zu der Band hinüber und sah, dass die Musiker die Instrumente einpackten.
    „Die Musiker hören auf. Warum?"
    „Als ich Ihnen vorhin Trinkgeld gegeben habe, haben sie gesagt, es wäre das letzte Stück."
    „Alle anderen sind schon gegangen! Wo sind sie hin?" rief Bel erstaunt und schaute sich um. Sie waren tatsächlich allein. In der vergangenen Stunde hatten sie die Tanzfläche für sich gehabt, und die Band hatte nur langsame Titel gespielt.
    Noch nie hatte Bel sich in ihrem Leben so eins mit jemandem gefühlt. Nie zuvor hatte sie so ein starkes Verlangen gespürt. Seine Brust, seine Lippen, seine Hände, seine Schenkel, seine Stimme, seine Augen ... alles an ihm gefiel ihr und erregte sie. Es war, als hätte sie sich in ihn verliebt.
    Aber das konnte nicht sein. Sie hatten doch nur miteinander getanzt.
    „Sie haben das getan, was alle braven Jungs und Mädchen tun und was sogar die Bösen machen", erwiderte Jake und lächelte viel sagend. „Sie sind ins Bett gegangen."
    Gut, dass sie morgen wieder nüchtern sein würde. Dann würde die Welt anders aussehen.
    „Bestimmt ist es schon spät", bemerkte sie.
    Jake lachte leise. „Muss wohl so sein", pflichtete er ihr bei.
    Wenn alle anderen schon zu Bett gegangen waren, befa nd sie sich in Gefahr.
    Bei Jake war sie nur solange in Sicherheit, wie andere Leute dabei waren..
    „Dann wird es Zeit, dass ich auch gehe!" erklärte sie und tänzelte zu ihrem Tisch hinüber, der an den Rand der Tanzfläche gestellt worden war, damit die Angestellten schon aufräumen konnten.
    „Hast du deinen Schlüssel? Was für eine Zimmernummer hast du?"
    Zum Glück hatte sie vorgesorgt! Hätte sie hier im Hotel ein Zimmer gebucht und Jake würde sie hinbringen ... Nun, man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, was dann passieren würde.
    „Ich fahre nach Hause", erklärte Bel und fing ein Lächeln von dem Saxophonisten auf, der sein Instrument abwischte.
    „Nach Hause?" Jake hob seine Brauen. „Wie willst du das denn machen?"
    Sie lächelte triumphierend. „Ich habe gestern den Wagen hierher ge..." Sie hielt inne und runzelte die Stirn. „Das war doch gestern?"
    „Egal wann das war, du kannst jetzt nicht fahren."
    Sie presste ihre Handtasche an sich, straffte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher