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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein
Autoren: Alexandra Sellers
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dunkelhaariger Schwester. Bel sah ebenso hinreißend aus wie ihre Schwester, ja, eigentlich noch schöner, denn er hatte sich nie für blonde Frauen interessiert. Er war Bel ein paarmal bei Brad begegnet, wenn sie beide zum Essen eingeladen gewesen waren.
    Aber sie hatte sich nicht einmal anschließend von ihm nach Hause bringen lassen.
    Es hatte Frauen gegeben, die von einem Abenteuer mit ihm Abstand genommen hatten, sobald er ihnen die Wahrheit über sich erzählt hatte. Was ihn jedoch bei Bel ärgerte war, dass er nicht einmal so weit gekommen war, mit ihr darüber zu sprechen. Sie war bereits vorher auf Abstand gegangen. Offenbar konnte sie ihn nicht ausstehen.
    Er selbst jedoch fühlte sich stark zu ihr hingezogen. Und musste die herbe Enttäuschung schlucken, dass er zum ersten Mal einer Frau begegnet war, auf die sein Charme keinen Eindruck machte.
    Ach verflixt, die einen kriegt man, die anderen nicht, versuchte Jake sich zu trösten, runzelte jedoch unwillig die Stirn. Er hätte Annabel Venables gern für sich gewonnen. Frauen gingen ihm normalerweise nicht unter die Haut, aber sie hatte das geschafft, gleich nach dem ersten Abendessen. Sie hatte ihn nur einmal mit ihren großen grünen Augen ansehen müssen, da hatte er erkannt, dass er mit seinen üblichen Scherzen bei ihr nicht ankommen würde.
    Es war nicht so, als hätte sie keinen Sinn für Humor. Wenn etwas wirklich amüsant war, leuchteten ihre Augen auf, und sie lachte. Diese Art fand er anziehend an ihr. Doch sie schien kein bisschen an dem anzüglichen Wortgeplänkel interessiert, mit dem er anderen Frauen ein einladendes Lächeln entlockte - und sie schließlich ins Bett bekam.
    Das war seine übliche Masche, und wenn die nicht zog, lief nichts. Nun, die einen kriegt man, die anderen kriegt man nicht.
    Im Augenblick sah Bel einfach hinreißend aus. Das Grün ihrer Augen wurde durch ihr schulterfreies grünes Seidenkleid betont. Die goldene Kette, die sie dazu trug, gab ihr so ein zartes Aussehen, dass er einen Stich in den Lenden verspürte und sein Verlangen nicht verleugnen konnte. Ihre Lippen, die sonst meist energisch zusammengepresst waren, umspielte heute ein feines Lächeln. Ihr dichtes braunes Haar zierte ein Blumenkranz, der sowohl zu Tallias großem Bukett als auch zu ihrem eigenen Strauß passte. Die weißen Blüten verliehen ihr eine süße Unschuld, die ihn berührte, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte.
    Unschuld hatte ihn nie angezogen. Er liebte erfahrene Frauen. Doch so wie Bel aussah, war sie bestimmt keine Jungfrau mehr. Nicht in ihrem Alter. Wie alt war sie? Zweiundzwanzig, hatte Tallia gesagt. Kleinstädte mochten ja verschlafene Nester sein, aber dass die Männer dort weniger Interesse am anderen Geschlecht haben sollten, leuchtete ihm nicht ein. Außerdem ging sie auf die Universität. Zu gern erinnerte Jake sich an seine eigene, wilde Studienzeit. Doch es gab auch Männer, die ein so unschuldiges Aussehen mochten, selbst wenn es nur Fassade war.
    Ihn zog es nicht an.
    „Das Schlimmste, was ein Mann wie du einer Frau antun kann, ist, ihr die Unschuld zu rauben", hatte seine Großmutter ihm eingeschärft. „Ich hoffe, das wirst du niemals tun."
    Bel lächelte schwach und musterte Brad und Tallia. Fühlte sie sich etwa von Jake mehr angezogen, als es der Fall sein sollte?
    Das wäre dann natürlich auch eine Erklärung für ihr Verhalten bei dem gemeinsamen Abendessen und seine verschiedenen Einladungen, die sie abgelehnt hatte. Sie lehnte nicht ihn persönlich ab, sondern wollte keine nähere Beziehung ihm, weil er Brads bester Freund war.
    Während Jake und Bel hinter dem jungen Paar den Gang hinunterschritten, schaute Bel auf und begegnete seinem Blick. Einen kur zen Augenblick lang glaubte er, Entsetzen in ihren Augen zu entdecken, aber dann lächelte sie, und er nahm an, dass er sich geirrt hatte. Es war ein kühles, höfliches Lächeln, für den Freund ihres Schwagers bestimmt.
    Auf dem Weg nach draußen konnte Jake der Versuchung, einen Arm um ihre Taille zu legen, nicht widerstehen. Wenn er mit ihr in einem Raum war, erging ihm das jedes Mal so. Im allgemeinen ent zog sie sich ihm rasch, aber heute konnte sie das nicht. Die Braut war nach alter Sitte von ihrem Vater ihrem zukünftigen Mann zugeführt worden, und wie der Pastor bei den Proben erklärt hatte, nahm der Bräutigam seine frisch angetraute Braut in den linken Arm, um, wie es nach der Tradition notwendig war, den rechten Arm für sein Schwert frei zu
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