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So heissbluetig kuesst nur einer

So heissbluetig kuesst nur einer

Titel: So heissbluetig kuesst nur einer
Autoren: Natalie Anderson
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sein Name war fast allen Menschen hier ein Begriff. Lena tat sehr beschäftigt mit dem Aufhängen der Trikots. Als sie sich schließlich umwandte, verzog sie keine Miene. Sie sollte Poker spielen, dachte Seth. Am liebsten Stripppoker …
    Er hatte Mühe, das Bild der spärlich bekleideten Lena zu verscheuchen, und blinzelte einige Male. Leider schaute sie nicht in seine Richtung. Daher konnte er nicht feststellen, ob ihre Augen noch glänzten. Der Lippenstift war makellos, nur ihre angeschwollenen Lippen verrieten, was vor wenigen Minuten geschehen war. Frustriert verfluchte Seth die Tatsache, dass er in Gegenwart einer gesamten Rugbymannschaft zum Nichtstun verdonnert war.
    Seth Walker. Natürlich! stellte Lena nachdenklich fest. Seltsam, dass sie ihn vorhin nicht erkannt hatte. Erst kürzlich hatte er für Schlagzeilen gesorgt, weil er einem großen Unternehmenskonzern irgendein Projekt verkauft und Unsummen dafür kassiert hatte. Außerdem erschien sein Bild häufig in Klatschblättern. Die hübschesten Damen der Gesellschaft rissen sich um seine Begleitung. Kein Wunder, ihm gehörte die halbe Stadt. Er zeichnete verantwortlich für den Umbau der alten Speicher in coole Luxuswohnungen und hippe Klubs und Restaurants. Verglichen mit seinem Erfolg wirkten die Rugbyspieler wie Lokalligaamateure. Dieser Mann würde seine Projekte stets über sein Privatleben stellen.
    Genau das sprach gegen ihn, und zwar so sehr, dass Lena jetzt sogar einen Blick in seine Richtung riskierte und unpersönlich lächelte. Allerdings wagte sie nicht, ihm in die Augen zu schauen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als ihr auffiel, dass er sein Jackett abgelegt hatte. Offensichtlich hatte er bemerkt, was sie damit angestellt hatte, und es schnell entsorgt. Suchend ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. Aus dem Papierkorb lugte ein Ärmel hervor.
    Aha. Sofort glitt ihr Blick wieder zu Seth, der ihr ein strahlendes Lächeln schenkte und fast unmerklich den Kopf schüttelte. Oder hatte sie sich das nur eingebildet?
    Nein, er wollte ihr damit wohl zu verstehen geben, dass er das Intermezzo auf dem Korridor für sich behalten hatte. Das sprach nun wiederum für ihn. Ebenso wie die breiten Schultern, über denen das Hemd spannte.
    Unaufgefordert förderte ihr Gedächtnis Informationen über Seth zutage. „Junggeselle des Jahrzehnts“ fiel ihr beispielsweise ein. So wie er sich vor zehn Minuten verhalten hatte, würde er wohl auch unverheiratet bleiben, denn er schien die Abwechslung zu lieben. Um Männer, die wildfremden Frauen so nahe kamen und sie nach dem ersten Blick gleich halb um den Verstand küssten, sollte man aus dem Weg gehen.
    Eigentlich.
    Doch Lena schlug alle Warnungen in den Wind. Sie war froh, dass der sexy Unbekannte kein neues Mannschaftsmitglied war und augenscheinlich nichts mit Rugby zu tun hatte. Vermutlich war er nur ein Kumpel von Dion und wollte sich mal das Stadion ansehen. Selbst ausgesprochen erfolgreiche Geschäftsleute freuten sich über einen Ausweis, der ihnen uneingeschränkten Zugang zum Stadion gewährte. Lena wurde immer aufgeregter. Streng genommen war Dion nicht ihr Vorgesetzter, denn er war von der Stadt beauftragt worden, das Stadion zu managen, wohingegen sie beim Rugbyverein angestellt war. Wenn es sich bei Seth also lediglich um den Bekannten eines Kollegen handelte, sprach nichts dagegen, etwas mit ihm anzufangen, obwohl sie ihn im Rahmen ihrer Arbeit kennengelernt hatte. Sie hatte sich also ganz umsonst Sorgen gemacht.
    Sofort spielten ihre Hormone verrückt und bombardierten sie mit allen nur erdenklichen erotischen Fantasien.
    Natürlich versuchte sie, die Bilder zu verscheuchen, doch ihre Gefühle hatten so lange auf Eis gelegen, dass sie sich jetzt mit Macht in Erinnerung brachten. Wahrscheinlich war es allerdings keine gute Idee, sich fürs erste Mal nach langer Zeit einen unverbesserlichen Playboy auszusuchen. Andererseits hätte sie mit ihm sicher viel Spaß. Seine Beliebtheit bei den Frauen konnte ja nicht nur am sehr gut gefüllten Bankkonto liegen, oder? Nein, er konnte küssen wie kein anderer, und das war sehr vielversprechend …
    Für eine romantische Beziehung war Lena noch nicht wieder bereit. Es war ihr wichtiger, Karriere zu machen und den Respekt ihrer Familie zurückzugewinnen. Das hinderte sie jedoch nicht daran, sich mit jemandem zu vergnügen, dem es auch nur darum ging, Spaß zu haben. Was war denn schon dabei?
    Sie spürte seinen intensiven Blick. Sinnlich, magisch,
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