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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Wunde, ehe er von dem Blutverlust selber zu geschwächt war. In Windeseile verheilte die kleine Verletzung. Er hob Far behutsam auf und legte ihn auf dem Sofa ab, unter dem sich Songlian verbarg. Anschließend wandte sich Bhreac mit finsterer Miene zu Cailean um und hieb zweimal hart zu, wobei er seinem Cousin das Nasenbein brach. Cailean stöhnte, wagte aber sonst keinen weiteren Laut, sondern nahm die Strafe schweigend entgegen.
    „Oliver! Fraser! Räumt diesen Schweinestall hier auf und schafft die Leiche fort. Hinterher findet ihr mir heraus, wer entgegen meinem Befehl über Baxter hergefallen ist. Ich werde mit Far erst einmal in eines der Gästezimmer ziehen. Cailean, wieso gab es keine Konserven? Du hattest klare Anweisungen.“
    Cailean zog den Kopf ein und versuchte sich unsichtbar zu machen.
    „Das ist so kindisch“, zischte Bhreac. „Und deiner total unwürdig. Bist du eifersüchtig auf einen Officer des Police Departments?“
    Caileans blaue Augen richteten sich anklagend auf seinen Cousin.
    „Er ist nicht nur dein Spielzeug, nicht wahr?“, wagte er zu fragen, wobei seine Worte wegen seines anschwellenden Gesichts verzerrt klangen. „Am Anfang dachte ich, du wolltest Songlian eins auswischen, so wie damals mit diesem albernen Franzosen. Inzwischen glaube ich allerdings, dass mehr dahintersteckt, aye?“
    Songlian spitzte in seinem Versteck die Ohren. Cailean sprach seine eigenen Gedanken aus.
    „Meine Motive gehen dich nichts an. Mach dir lieber Gedanken, was geschehen wird, wenn der Eiswolf wieder auf der Höhe ist. Ich fürchte beinahe, dass ich ihn dann nicht werde zügeln können. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich es möchte. Und jetzt geh mir aus den Augen. Ich will dich heute nicht mehr sehen, sonst vergesse ich mich womöglich“, brüllte Bhreac.
    Ohne jede weitere Diskussion verschwand Cailean pfeilschnell aus dem Zimmer. Bhreac fluchte leise, wandte sich erneut Far zu, wickelte ihn behutsam in eine Decke und trug ihn hinaus. Songlian nutzte diese einmalige Chance, huschte aus seinem Versteck und zum Dachboden. Hastig kletterte er auf das Dach, ehe ihn jemand entdecken konnte. Dort lehnte er sich keuchend gegen eine kunstvoll gestaltete Volute und versuchte seine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen. Caileans Andeutung, dass Bhreac Gefühle für Far entwickelt hatte, deckte sich mit seinen eigenen Empfindungen. Dies war jedoch vollkommen unmöglich. Bhreac war kälter als das Polarmeer, kälter als ein Gletscher. Er war grausam, böse und gemein, hatte Spaß an Folterungen und abartigen Spielchen.
    Bhreac konnte auf gar keinen Fall Sympathien für jemanden entwickeln. Andererseits war da die Szene im Satans Herz gewesen, als sich Far und Bhreac küssten. Als Far ihm ein Flötensolo gebracht hatte …
    Ich drehe noch durch, dachte Songlian und schüttelte den Kopf, um ihn zu klären. Seine Hand berührte den Zettel, der unter seiner Kleidung auf seiner blanken Haut ruhte. Was sollte er von all dem halten? Völlig aus dem Gleichgewicht war er geraten, als Bhreac sein Blut mit Far geteilt hatte. Bhreac würde nicht einmal Lorcan freiwillig von seinem Blut geben, egal wie dringend es wäre. Dazu kam, dass seine schöne Vorstellung von Fars Befreiung gescheitert war. Seufzend kehrte Songlian zu seiner Wohnung zurück.
     
     
    Bhreac warf einen prüfenden Blick auf Fars zahlreiche Verletzungen. Sie verheilten nur langsam. In der ganzen Villa war nur ein einziger Blutbeutel aufzufinden gewesen und Fraser wurde losgeschickt, um weitere Konserven aufzutreiben. Bhreacs Blut und eine einzelne Konserve waren nicht ausreichend, um einem beinahe völlig ausgetrockneten Vampir zu neuen Kräften zu verhelfen und gleichzeitig üble Wunden zu heilen. Die stahlgrauen Augen unter halb geschlossen Lidern blickten daher dumpf. Allerdings weigerte sich Far trotz seiner Mattigkeit, einen der menschlichen Handlanger zu beißen. Dieser verflixte Officer hielt für seinen Geschmack viel zu sehr an seinen Prinzipien fest. Trotz seines Hungers würde dieser Sturkopf lieber draufgehen, als gegen seine Moralvorstellungen zu verstoßen.
    „Baxter, wer war bei dir und hat dir Blut gegeben?“, fragte Bhreac mit sanfter Stimme.
    „Ein Todesengel“, murmelte Far. Seine Stimme klang müde und brüchig. Todesengel? Bhreac glaubte weder an Gott noch an den Teufel. An Engel schon gar nicht. Daher hakte er nach: „Was für ein Todesengel, Baxter?“
    „Schwarz und sinnlich und voller Furcht in seinen
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