Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
Vom Netzwerk:
verständnislos an.
    „Er meint das Knie, das ich dir gleich zerschießen werde.“ Eine kühle Stimme meldete sich zu Wort. Cailean trat mit einer Schusswaffe in der Hand aus den Schatten. Einen ungemütlichen Moment lang starrten sich die drei Vampire nur an.
    Also doch eine Falle, dachte Songlian und wog rasch seine Chancen ab. Kurz entschlossen warf er sich einfach aus dem Fenster und riss Far mit sich. Ein Schuss hallte durch die Nacht und Songlian spürte einen heftigen Schlag gegen seine Schulter, die gleich darauf heftigen Schmerz signalisierte, als der Klettergurt ihren freien Fall mit einem Ruck bremste.
    „Song!“ Far klammerte sich mit schwachen Armen an ihn. Da Songlian selbst gegen eine Ohnmacht ankämpfte, konnte er Far in diesem Augenblick einfach nicht helfen. Mit einem unterdrückten Schrei seilte er sich so schnell es ging mit Far in den Park ab. Oben am Fenster tauchte Caileans Gestalt auf. Ein weiterer Schuss krachte. Songlian stieß Far beiseite, riss seine DV8 hervor und schoss blindlings in Caileans Richtung, während er sich bemühte mit der freien Hand den Karabiner zu lösen. Er konnte bereits spüren, wie die Wachleute lautlos herbeieilten. Menschen hätten sicherlich aufgeregt gerufen, aber dies waren Vampire und sie jagten lautlos. Far starrte mit weit aufgerissenen Augen alarmiert in die Dunkelheit und zog gleich darauf den Kopf ein, als Cailean erneut auf sie feuerte. Die Kugel sauste dicht, viel zu dicht an ihnen vorbei und peitschte Erde neben ihren Füßen auf. Endlich war Songlian frei. Er schlang einen Arm um Far und rannte in Richtung des Zauns. Obwohl Rennen nicht das richtige Wort dafür war. Far hatte einfach keine Kraft für einen Spurt und Songlian musste ihn beinahe tragen, um überhaupt voranzukommen. Hinter sich fühlte er bereits die Wachleute in seinem Nacken. Plötzlich trat vor ihnen ein Schatten hinter einem dornigen Gestrüpp hervor. Der kühle Stahl einer Glock zielte genau auf Songlians Stirn. Schlagartig blieben die beiden Flüchtenden stehen.
    „So sieht man sich wieder, kleiner Bruder“, sagte Bhreac leise. „Und heute endet es hier für dich.“
    Songlian fauchte frustriert und suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Auf einmal stellte sich Far zwischen ihn und die Waffe.
    „Zur Seite, Baxter“, befahl Bhreac und zu Songlians Überraschung legte sich ein Hauch Unsicherheit auf sein Gesicht.
    „Wir haben einen Deal.“ Far erwähnte dies in einem ruhigen Ton.
    „Den brichst du gerade“, sagte Bhreac anklagend.
    Far hob die Arme und trat einen Schritt auf ihn zu.
    „Schieß nicht, Bhreac. Bitte. Ich bleibe bei dir. Ich halte mein Versprechen.“ Far ging einen weiteren Schritt auf Bhreac zu. Die Glock zielte nun auf seinen Kopf.
    Deal? Versprechen? Was ging hier vor sich? Songlian verstand überhaupt nichts mehr. Und wieso schoss Bhreac nicht? Was bedeutete seinem Bruder Fars Leben, wenn er dafür ein lästiges Familienanhängsel ausschalten konnte? Er würde es jedenfalls nicht zulassen, dass Far bei Bhreac blieb. Oder wollte der etwa wirklich bleiben? Far?
    Auch sein Bruder schien sich unsicher zu sein, denn sein Blick glitt ein wenig ratlos zwischen Far und Songlian hin und her. Schließlich senkte Bhreac langsam die Waffe und seufzte leise. Dann packte er Far am Kragen, zog ihn zu sich und küsste ihn heftig, ehe er ihn mit einem Ruck losließ.
    „Lauft.“ Er nickte in Richtung des Zauns. Niemand reagierte. Wie gelähmt standen Songlian und Far da.
    „Verdammt! Beeilt euch und lauft!“, zischte Bhreac jetzt wütend. Er stieß Far grob in Richtung Freiheit. Der sah Bhreac nur weiterhin ungläubig an. Allerdings reagierte nun Songlian. Mit einem letzten Blick auf seinen Bruder zerrte er Far mit sich und tauchte in der Dunkelheit unter.
     
     
    Bhreac sah den beiden Flüchtlingen eine Sekunde lang hinterher. Hatte er das Richtige getan? Wenn ja, warum tat es dann weh? Mit einem Fluch hob er die Glock und schoss dreimal in die Luft.
    „Sie sind dort entlang“, schrie er und winkte den herannahenden Wachleuten. „Beeilt euch.“
    Folgsam stürmten die Männer in die Richtung, in die er deutete. Seufzend blieb Bhreac zurück und lud seine Waffe nach. Was hatte er eigentlich erwartet? Fars Gedanken waren ohnehin nur bei Songlian gewesen. Trotzdem war es für eine Weile sehr schön gewesen, sich vorzustellen … Bhreac wischte diese unsinnigen Überlegungen beiseite und versuchte sich auf das Magazin seiner Waffe zu konzentrieren. Nach einem Moment
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher