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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Wolfsaugen …“
    Bhreac fluchte. In diesem Zustand würde er aus Far nichts Sinnvolles herausbekommen. Wo blieben nur die verdammten Blutkonserven? Und welche Engel stiegen durch ein Fenster ein? Die verräterischen, staubigen Spuren, die zum Dachboden führten, fielen kaum auf. Aber Bhreac hatte sie trotzdem gefunden. Beim Anblick des winzigen Bluttropfens in Fars Mundwinkel war ihm sofort klar gewesen, dass der Eindringling einen Fluchtweg in der Nähe seiner Suite gehabt haben musste, denn das Blut war frisch gewesen. Schwarz und sinnlich würde zu Songlian passen. Ebenso die Bereitschaft sein Blut mit Far zu teilen. Konnte sein kleiner Bruder herausgefunden haben, dass sich Far in Moskau aufhielt?
    „Wir besorgen Nahrung für dich, Far. Schlaf bis dahin und spare deine Kräfte, okay?“
    Far nickte kaum merklich und schloss gehorsam die Augen. Bhreac knurrte leise. So hatte er sich seine Rückkehr aus Obninsk nicht vorgestellt. Eigentlich hatten ihm da prickelnder Champagner und ein paar vergnügliche Stunden mit Far vorgeschwebt. Einem nackten und willigen Far. Und zu seiner maßlosen Enttäuschung musste er feststellen, dass Cailean ihn bewusst aus verletzter Eitelkeit hintergangen hatte, Far körperlich total am Ende war und zu allem Überfluss musste sich irgendjemand genau diesen Zeitpunkt aussuchen, um in seine Villa einbrechen. Die Überwachungskameras hatten lediglich für einen kurzen Augenblick einen schwarzen Schatten eingefangen, aus dem sich nichts Deutliches erkennen ließ. Sehnlichst wünschte sich Bhreac die Zeiten zurück, in denen das Volk gejubelt hatte, als auf dem Marktplatz öffentliche Hinrichtungen stattfanden. Es hätte jetzt eine ganze Menge zum Jubeln gehabt, dieses sensationslüsterne Volk.
    Bhreac kehrte in sein Arbeitszimmer zurück und suchte in seinem Handy nach Mikes Nummer. Sicherlich befand sich dessen Handy noch im Besitz seines kleinen Bruders. Danach legte er sein Handy auf den Tisch, setzte sich in den weich gepolsterten Sessel und starrte es hypnotisierend an. Sollte er Songlian anrufen? Und dann? Falls Songlian nichts mit dem Einbruch zu tun hatte, würde sich Bhreac nur lächerlich machen und ihren Aufenthaltsort verraten. Und wenn Songlian doch hier war und Far gesehen hatte? Fars Zustand musste ihn in diesem Fall schockiert haben. Unfähig seinen Angebeteten leiden zu sehen, hatte er ihm von seinem eigenen Blut gegeben und war anschließend schnell verschwunden, als er – Bhreac – zurückgekehrt war. Aye, so konnte es gewesen sein. Todesengel! Bhreac lachte auf. Eine passende Beschreibung für Arawns Bastardsohn. Songlians engelhaftes Aussehen täuschte viele darüber hinweg, dass er ein perfekter Killer war. Ein Killer an der eigenen Familie, an der eigenen Sippe und an seinem eigenen Volk. Killer! Sogar Meister Elisud war ihm nicht mehr gewachsen gewesen. Der Gedanke ernüchterte ihn schlagartig und einen ungemütlichen Augenblick lang sorgte sich Bhreac um seine eigene Existenz. Würde Songlian so weit gehen und einen Anschlag auf ihn ausüben? Oder hatte er nach dem Mord an Arawn Skrupel ein weiteres Familienmitglied zu töten?
    Bhreac kannte diese Skrupel nicht. Mit Wonne würde er Songlian wie einen sich windenden Wurm zwischen seinen Fingern zerquetschen. Und Far dürfte zusehen, damit er die Aussichtslosigkeit seiner Liebe zu diesem Todesengel endlich einsehen und sich dem richtigen Mann zuwenden konnte. Ihm. Bhreac. Wie unter Zahnschmerzen verzog er das Gesicht. Was dachte er denn da? Hatte er nun völlig den Verstand verloren?
    „Cailean!“, brüllte er und sofort wurde die Tür aufgerissen. Sein Cousin eilte herbei, gab sich weiterhin reuevoll und erwartete offensichtlich eine weitere Strafaktion für seine Taten.
    „Cailean, ich will Posten auf dem Dach und in der ersten Etage sowie im Park. Alle versteckt. Es könnte sein, dass ein Todesengel in den nächsten Tagen hier eindringt.“
    Caileans Verblüffung zeichnete sich in seiner Miene ab.
    „Wovon redest du?“, fragte er.
    Bhreac berichtete ihm mit knappen Worten von seinen Beobachtungen und seinem Verdacht. Caileans Blick fiel auf das Handy, das unangetastet vor Bhreac lag.
    „Wolltest du Songlian anrufen?“, fragte er.
    „Zuerst. Aber ich halte es für besser, ihn in flagranti zu erwischen. Wenn er es denn tatsächlich ist. Ansonsten ist es ebenfalls nicht verkehrt zu erfahren, wer noch ein Interesse an Baxter anmeldet.“
    Cailean nickte langsam. Es war ihm anzusehen, wie sehr ihn das
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