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Sklavenpack (Eine Domina erzählt)

Sklavenpack (Eine Domina erzählt)

Titel: Sklavenpack (Eine Domina erzählt)
Autoren: Miss Mary
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zeigen, was für eine SM-Party ausgesprochen ungewöhnlich war.
     
    Lediglich ein Dom ließ sich zu später Stunde noch herab, seine Sub aufzuknüpfen. Das Mädel war hübsch und schien die Behandlung zu genießen. Ich mag es, wenn der submissive Part seine Gefühle hörbar und sichtbar zeigt.
    Der Rest war zum Glotzen gekommen oder hoffte vergeblich auf ein dominantes Wesen, das sich erbarmte und endlich das Ende der Leine ergriff. Die meisten baumelnden Lederleinen blieben ohne neuen Besitzer.
    Zu den Bettelblicken der Halsbandträger werde ich niemals die vielen, begehrlichen Blicke der Damen vergessen, die meinen Behandlungen beiwohnten. Im Gegensatz zu mir entpuppte sich Daniel als äußerst zeigefreudig und je mehr Leute um uns herumstanden, um so schärfer machte es ihn. Sein Schwanz brachte eine wirkliche Höchstleistung mit Dauererektion über Stunden. Als echter Maso konnte er eine Menge wegstecken. Ich glaube, an diesem Abend handelte ich mir zusätzlich den Ruf als brutale, hinterhältige Domse ein.
    Da ich die Zuschauer dann nicht noch mit dem Samenerguss meines Untergebenen unterhalten wollte, zog ich mich dafür mit ihm auf die Empore zurück. Ich nippte an meiner Cola und blickte auf die illustre Gesellschaft unter mir, während er auf meinen Lackstiefel ejakulierte.
     
    Das war die letzte SM-Party, an der ich teilnahm. Ich hatte die Nase voll. Die beiden Festivitäten in dem Dominastudio waren ja nicht die Einzigen gewesen.
    In den vorangegangenen Tagen meiner Informations-Sammlung hatten wir bereits einige Male einen Laden in Köln besucht. Bei diesen Parties wurde offen und verdeckt gespielt, aber es waren auch die in SM-Kreisen unbeliebten Turnschuhträger anwesend, die sich in den Ecken befummelten. Da die Gäste, entgegen allen Bitten, es seinzulassen, ständig rauchten, blieb mir phasenweise die Luft weg, was sich als nicht sonderlich lustfördernd herausstellte. Die Leute in den Latexklamotten stanken grauenvoll nach Schweiß. Die ganze qualmende und müffelnde Szenerie wurde meist mit lautstarker, sphärischer Gothicmusik oder dem Brummen irgendwelcher russischer Männerchöre begleitet.
    Ich brachte zu diesen Parties eine Unmenge von Equipment mit. Sogar Bettlaken und Handtücher, denn in den Spielräumen nahm man es mit der Sauberkeit nicht so genau. Zumal mein Mann, als mein damaliger Spielpartner, mein Schätzchen war und ich es hasste, wenn er im Dreck kniete oder auf einer besprenkelten Liege lag.
     
    Unterm Strich lautete meine Bewertung all dieser SM-Parties: nur etwas für Exhibitionisten und Voyeure, für Liebhaber von lauter Musik, lauwarmen Getränken, schlechtem Essen, Zigarettenrauch und benutzten, klebrigen Spielplätzen. Es mag andere, bessere, Etablissements geben.
    Meine Neugierde, was öffentliche Spiele und Rudelbumsen anging, war jedenfalls befriedigt.
     

     
     
    Zum guten Schluss
     
    So, nun hast du einen feucht-fröhlichen Einblick in meine Sadomaso Welt erhalten.
    Dir ist sicher aufgefallen, dass ich meine Erlebnisse in der Vergangenheitsform geschrieben habe.
    Es kam der Zeitpunkt, an dem ich das Gefühl hatte, der ganzen Sache überdrüssig geworden zu sein. Dieser Moment war, als ich mich selbst in einem Video sah, in dem ein Sub einem dominanten Kumpel von mir einen blasen musste und damit Probleme hatte. Er schaffte es nicht, den steifen Schwengel tief genug in den Mund zu bekommen, und würgte entsetzlich. Mein Freund und ich amüsierten uns darüber und würzten seine Erniedrigung mit ätzenden Kommentaren. Ich war stahlhart geworden. Es war mir egal, ob jemand Vergnügen daran fand zu pissen, kotzen oder ejakulieren. Für mich war das Topf wie Deckel. Meine Neugierde war erloschen. Im Grunde war ich nicht viel besser, als die abgekochte Massenabfertigerin in ihrem Studio. Und das war der Moment, in dem ich meine Laufbahn als Profi-Domina beendete.
     
    Ob ich noch einmal anfange?
    Ja. Aber anders.
    Denn, ein Mal SM - immer SM.
    Hast du ein Mal BDSM-Blut geleckt, wird dir normaler Blümchensex nie wieder genügen.
    Jedoch werde ich es langsam und in aller Ruhe angehen.
    So langsam, wie die Zunge, die genussvoll über meine Füße leckt, während ich das hier schreibe.
     
          
     
     
     
     

 
     
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    SKLAVENPACK
    Eine Domina erzählt
     
     
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