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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)
Autoren: Faith Hunter
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persönlichen Bereich ein bisschen zu nah, so kurz nach einem Kampf. Das Schweigen zwischen uns war spürbar und fühlbar, so als würde etwas gesagt, das ich nicht hören konnte. Er hob die Hand, und seine Finger strichen sanft über meine rechte Wange und meinen Kiefer entlang, die Umrisse einer Wunde nachzeichnend, die viel größer war, als ich angenommen hatte.
    Hinter ihm sah ich Jodi, Rick und Sloan aus dem Zivilfahrzeug auftauchen, doch ich achtete nicht darauf, wohin sie gingen, weil Bruiser meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Er roch nach getrockneten Kräutern, gemahlenem Pfeffer, Papyrus, Leo und Vampblut. Und leicht nach würzigem Aftershave. Seine Finger fühlten sich warm auf meiner kalten Haut an. Mir fiel nichts ein, was ich hätte sagen können. Bruiser sagte es an meiner Stelle. »Ich wäre gern hier gewesen.«
    Ich verstand. Wäre gern. Konnte nicht. Er gehörte Leo. Ich brachte ein schiefes Lächeln zustande und versuchte einen Anflug von Enttäuschung abzutun. »Du musstest das tun, was Leo wollte. Anweisungen befolgen.«
    »Ja.« Seine warme, trockene Hand umfasste mein Gesicht.
    Am liebsten hätte ich meine verletzte Wange in seine Hand gelegt und geweint. Mein Fell an ihm gerieben, um ihn mit meinem Duft zu markieren. Doch ich würde weder das eine noch das andere tun. Ich schloss die Augen, als Sehnsucht mich erfasste, plötzlich und heftig und fordernd. Es war Vollmond. Daran lag es. Nur daran. »Du musstest Leos Anweisungen befolgen«, wiederholte ich, doch ich konnte nicht verhindern, dass Einsamkeit in meinen Worten mitschwang.
    »Noch, Jane. Aber nicht für immer.«
    Mein Herz tat einen Satz, und ich hob den Kopf. Beast, die nah an der Oberfläche war, spähte durch meine Augen. »Du bist sein Blutdiener. Das ist eine Verbindung für immer.«
    »Nicht zwingend. Es gibt … Optionen. An die Bedingungen geknüpft sind. Wenn du interessiert bist.«
    Jetzt war mein Lächeln echt. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach, aber Beast genoss seine Nähe.
    »Jane?« Ricks Stimme. An meiner Schulter. Ganz nah.
    Ich trat zurück und entdeckte den Cop in der Dunkelheit. Er war bewaffnet und trug eine dunkelblaue Windjacke, auf der in dicken weißen Buchstaben POLICE stand. Da ich sowohl Leo als auch der Polizei einen offiziellen Bericht schuldete, konnte ich es genauso gut jetzt hinter mich bringen.
    »Mir ist nichts passiert.« Um mich zu beruhigen, atmete ich einmal tief durch. »Aber ein Mensch ist tot, seinen Verletzungen durch Vamps und Hexen erlegen. Hicklin. Seinen vollen Namen kenne ich nicht.« Auf einmal fand ich es ganz furchtbar, dass ich den Vornamen des Mannes nicht wusste, der heute Nacht gestorben war, und ich spürte einen Kloß im Hals. Ich schluckte. »Wir haben ein Ritual unterbrochen, mit dem der Wahnsinn junger Rogues geheilt werden sollte. Der Lang-Angeketteten. Aber dabei sollten auch zwei Hexenkinder geopfert werden, und das konnte ich nicht zulassen. Außerdem war es Teil eines Plans, Leo zu töten und die Herrschaft über die Stadt zu übernehmen.«
    Bruiser zuckte zusammen, so leicht, dass es mir entgangen wäre, wenn ich nicht darauf geachtet hätte. Ein Schutzinstinkt, den die regelmäßigen Schlucke Vampblut auslösten. Oder Liebe vielleicht. Wer wusste das schon?
    »Bettina, Blutmeisterin des Rousseau-Clans, befindet sich noch an der Ritualstätte, gefesselt und ausgehungert, neben ihr ein Anam Chara mit Pflock durchs Herz, eine Frau, die an dem Putschversuch zweier Clans gegen Leo, um wieder zur Naturaleza zurückzukehren, beteiligt war. Vielleicht kann Leo noch etwas mit ihren Erinnerungen anfangen. Ihr Kopf ist nämlich noch dran. Einen vollständigen Bericht liefere ich euch später. Im Moment haben wir sieben tote Vamps, die alle auf irgendeine Weise an der Erschaffung von jungen Rogues beteiligt waren und damit unter meinen Vertrag mit dem Rat fallen. Zwei Hexenkinder und eine erwachsene Hexe konnten gerettet werden. Wenn wir die Hexe am Leben erhalten können.«
    »Wo ist sie?«, fragte Bruiser. Ich zeigte auf den Leihwagen. Mit schnellen Schritten war er bei Leo und zog den Vamp mit sich zu Evangelina und Bliss.
    Dann war ich allein mit Rick. Dem hübschen Jungen. Dem Charmeur. Dem Typ, wie ich ihn zuerst genannt hatte, der undercover gearbeitet hatte und jetzt wieder bei den Cops war. Ich sah ihn an. Er bewegte sich weder so geschmeidig und mühelos wie George Dumas, noch hatte er dessen Charisma. Aber er roch nach Mensch, nach billigem Aftershave,
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