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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)
Autoren: Faith Hunter
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unbewegten Gesichtern hatten die Soldaten die rasenden Teenager und die anderen Beteiligten enthauptet. Angelina schmollte, weil ich sie dabei nicht hatte zusehen lassen. Die Köpfe lagen nun auf einem Haufen in der Mitte des Pentagramms, damit Derek und sein Team die Prämien dafür kassieren konnten – alle, bis auf die des Glatzkopfes, Bettinas und Adriannas. Den Glatzkopf würde ich mitnehmen, um zu beweisen, dass ich meinen Auftrag zur Zufriedenheit erledigt hatte und mein Honorar einstreichen konnte. Bettina hatten wir dort gelassen und die Fesseln nicht abgenommen, sie war zu ausgehungert und musste erst Blut bekommen, vorzugsweise von einem ihrer eigenen Diener, bevor sie freigelassen werden konnte. Und Adriannas Kopf saß zwar noch auf ihren Schultern, doch sie lag mit ihrem mit mehreren Pflöcken durchstochenen Herz auch noch dort, das Gesicht dem Mond zugewandt. Ich hoffte, dass Leo noch etwas über den geplanten Putsch aus ihr herausbekommen konnte. Wer wusste schon, was ein Meister der Stadt aus einem toten Hirn noch alles herausholen konnte?
    Der blutrote Edelstein und der Splitter aus dem Blutkreuz waren sicher in meinen Taschen verwahrt. Doch es flößte mir ein mulmiges Gefühl ein, den Stein so nah bei mir zu wissen, der immer noch dunkelrot und warm war.
    »Da ist Mama!«, schrie mir Angie ins Ohr, und ihr ganzer Körper zitterte.
    Ich zuckte leicht zusammen, denn mein Trommelfell war noch empfindlich vom Todesgeheul der Vamps und dem Gewehrfeuer. »Ja. Und dein Daddy und Tante Evangelina.«
    Molly und Evan kamen auf uns zugerannt. Molly schloss Angelina, Evan seinen Sohn in die Arme. Sie ließen sich sofort im Schutz der Dunkelheit auf den Boden nieder, und ich konnte sehen, wie sie ihre magischen Energien zu einem Schutz- und Heilzauber für die Kinder mischten. Evangelina übernahm es, den Soldaten zu sagen, wo sie ihre Last ablegen sollten. Nachdem Bliss auf den Rücksitz eines Mietwagens verfrachtet worden war, gab Evangelina jedem der Männer ein Heilamulett, widmete sich dann aber mit harter, entschlossener Miene ganz der Hexe. Die Energien, die sie in das ausgelaugte Mädchen pumpte, waren in der Nachtluft deutlich zu sehen.
    Ich stand da, mit leeren Armen, und wusste nicht, was ich als Nächstes tun sollte, offenbar brannten die Reliquien nicht nur Löcher in meine Kleidung sondern auch in mein Hirn.
    Ein schwerer schwarzer Hummer kam auf uns zugerollt, gefolgt von zwei Zivilfahrzeugen der Polizei. Es war Leo, und er hatte Jodi und ihre Leute mitgebracht. Keine Ahnung, wer oder was ihn alarmiert hatte. Vielleicht Derek, vielleicht die ungeheure Menge an Energie, die wir freigesetzt hatten, oder der Tod so vieler Vamps gleichzeitig. Was auch immer es gewesen war, meine Schultern zogen sich zusammen. Wie immer fühlte ich mich einer Auseinandersetzung mit Leo nicht gewachsen. Und war mir nicht sicher, ob ich es je würde sein können.
    Als das gepanzerte Fahrzeug und seine Nachhut abbremsten, um anzuhalten, nahmen die Soldaten nebeneinander Aufstellung und warteten. Mit schlangenartiger Anmut stieg Leo vom Beifahrersitz des hochgelegten Wagens. Der Wind fuhr unter die Jacke seines Businessanzugs und klappte sie auf, sodass das Seidenfutter im Mondlicht glänzte. Seine Augen waren die eines Menschen und so klar, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ein Windstoß blies ihm das schwarze Haar aus dem Gesicht.
    Bruiser kam von der Fahrerseite und fand mich sofort in der Dunkelheit. Sein finsterer, aufmerksamer Blick musterte mich von oben bis unten und blieb schließlich an meinem Gesicht hängen, an meiner rechten Wange, wo der Edelstein mich berührt hatte. Irgendwie wusste ich, dass ich dort eine Narbe behalten würde, die selbst durch einen Wandel nicht verschwinden würde. Der Schmerz, den ich an der Stelle spürte, war ein kalter Schmerz, wie eine Erfrierung, durch die das Blut pocht. Bruiser trug eine Stoffhose und ein Hemd, dessen Ärmel aufgerollt waren, und seine Unterarme zeigten eine Pistole unter dem Arm. Als der Wind ihm in die Kleider blies, sah ich, dass er eine zweite um den Knöchel geschnallt hatte. In zwei Futteralen um seine Oberschenkel steckten Vampkiller. Er war gekommen, um zu kämpfen. Ein wenig spät.
    Leo blieb bei Derek und seinen Leute stehen. Sie kamen in einem kleinen Kreis zusammen und begannen, sich leise zu unterhalten. Ich machte mir nicht die Mühe, zuzuhören. Den Blick weiter fest auf mich gerichtet, trat Bruiser zu mir, kam meinem
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