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Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Titel: Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
Autoren: Pandora Winter
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über die Wiese zurück auf den Weg geführt hatte. Trotz der Dunkelheit konnte er die Konturen eines Körpers am Boden erkennen. Des leblosen Körpers einer Frau. Ein Gemisch aus Blutgeruch und dem Duft ihrer Weiblichkeit wurde vom Wind zu ihnen hinüber getragen. Ein leises Knurren vibrierte in Jacksons Kehle, als heißer Zorn in ihm aufstieg.
    „Jacks, sie war einfach da. Sie stand plötzlich auf dem Parkplatz und hatte einen Hammer in der Hand. Ich dachte …“
    Sofort verstummte er. Die Erinnerung hing noch immer wie eine vage Duftmarke in der Luft. Angst! Todesangst, die sie zuvor verströmt hatte. Jackson öffnete und schloss seine Fäuste immer wieder. Am liebsten hätte er Reece geschlagen. Die Wut in ihm kochte hoch, denn so weit war sein Bruder noch nie gegangen.
    „Steig in den Wagen.“
    „Aber …“
    „Ich sagte: Steig in den verdammten Wagen, Reece.“
    Er zögerte, kam dann aber dem Befehl seines Bruders nach. Jackson näherte sich langsam der reglosen Frau, und der Blutgeruch schwoll an. Die Knöchel seiner Finger knackten, wenn er sie krümmte und lockerte. Seine Kieferknochen schmerzten. Er war verdammt wütend auf Reece.
    Sie lag auf der Seite, und bei näherer Betrachtung schien sie tot zu sein. Jackson hockte sich neben den Körper und berührte ihre Hand. Sie war noch warm. Das Blut vernebelte seine Sinne, und der Zorn zerrte an seinen Eingeweiden. Das schmerzverzerrte Stöhnen aus dem Mund der Frau ließ ihn zurückweichen. Sie lebte noch!
    Er nahm ihr blutverschmiertes Gesicht in beide Hände. Ihre Augen blieben geschlossen. Fluchend erhob er sich und wanderte hin und her.
    „Verdammte Scheiße.“
    So viel Blut, zu viele Wunden, und diese Frau atmete noch. Er rieb sich die Stirn. Seine Gedanken rasten.
    „Das ist nicht gut.“
    Seine Fingernägel juckten, schoben sich wenige Zentimeter aus dem Nagelbett und zogen sich wieder zurück. Mit dem Kopf in den Nacken gelehnt wehrte er sich gegen den Impuls, aufzuheulen wie der Wolf in seinem Inneren. Voller Frustration kehrte er zurück zum Parkplatz und öffnete den Kofferraum seines Wagens. Reece‘ Augen weiteten sich.
    „Was ist los? Was hast du vor?“
    Mit einem langen Jagdmesser in der Hand rammte Jackson die Klappe wieder zu.
    „Sie lebt noch.“
    „Wirklich?“
    Als Jackson sich umdrehte, reagierte Reece sofort, stieg aus und stellte sich ihm in den Weg.
    „Du kannst das nicht tun. Jacks, das ist nicht richtig.“
    „Du kennst die Gesetze.“
    Die Hände gegen die Brust seines Bruders gepresst, hielt Reece ihn davon ab, weiterzugehen.
    „Du kannst sie nicht töten. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie gebissen habe. Vielleicht ist sie gar nicht infiziert. Jacks, bitte hör mir zu.“
    „Geh mir aus dem Weg. Das ist deine verdammte Schuld. Hättest du den Wolf besser unter Kontrolle, stünden wir jetzt nicht hier. Sie blutet, du hast sie angegriffen.“
    „Möglicherweise hab ich sie nur gekratzt. Bei den Katzenmenschen ist das gefährlicher, aber nicht bei uns! Das weißt du. Wir infizieren die Menschen nur über einen Biss, und ich weiß nicht, ob ich sie wirklich gebissen habe. Jacks, die Chancen, dass sie nicht …“
    „Du weißt es nicht hundertprozentig, und die Order aus dem Haus der Urväter war eindeutig. Es gibt zu viel Wildes Blut, und ich kann mich nicht gegen Regeln der Clans stellen. Sie muss sterben. Jeder Infizierte ist eine Gefahr für uns. Es dauert nur einen verfluchten Monat, bis der Wolf in ihnen ausgewachsen ist. Sie sind unkontrolliert, unberechenbar, und zu viele von ihnen bringen uns Reinblütige in Schwierigkeiten.“
    Reece nickte, ließ jedoch nicht locker. Jackson schob ihn beiseite. Abermals stellte Reece sich ihm in den Weg. Jackson sah den Zorn in seinem Gesicht.
    „Jacks, ich kann das nicht zulassen. Du hast recht, es ist meine Schuld, nicht ihre. Sie war am falschen Ort zur falschen Zeit, aber solange die Chance besteht, dass sie nicht infiziert ist, hat sie ein Recht darauf, am Leben zu bleiben. Bitte.“
    Als er vor ihm auf die Knie ging und ihm den Nacken blank darbot, hielt Jackson inne.
    „Du bist der Nachfolger unseres Lycans, und ich weiß, es ist verdammt viel, um das ich bitte. Du bist mein Prinz, und du kannst mit mir machen, was du willst, aber lass sie am Leben. Ich bitte dich nicht als dein Bruder, sondern als rangniedrigeres Mitglied deines Clans. Mein Leben gegen ihres.“
    Frustriert über das unterwürfige Verhalten seines Bruders stieß Jackson geräuschvoll die Luft aus
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