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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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dem Koffer in die Tasche. Vielleicht war in dem Aktenkoffer ein Funksender versteckt. Oder eine kleine Bombe. Den leeren Koffer ließ er stehen.
    »Gute Nacht, General«, sagte Carlo.
    »Gute Nacht«, antwortete Sarow lächelnd. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Rückflug.«
    Die beiden Männer gingen davon. Marc spürte die Geldbündel, die durch den Stoff der Tasche gegen seine Beine schlugen. »Der Mann ist ein Idiot«, flüsterte er in seiner eigenen Sprache. »Ein alter Mann. Warum hatten wir vor dem Angst?«
    »Verschwinden wir von hier«, sagte Carlo, dem der letzte Satz des Generals nicht aus dem Kopf ging. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Rückflug. Hatte er nicht gegrinst, als er das sagte?
    Er gab dem Piloten das vereinbarte Signal, Zeigefinger und Daumen zu einem O geformt. Sofort sprang der Motor der Cessna an.
    General Sarow beobachtete sie noch immer. Er hatte sich nicht vom Fleck bewegt; jetzt schob er die Hand in eine Jackentasche. Die Finger schlossen sich um einen Funksender. Sarow hatte nur kurz nachgedacht, ob es wirklich nötig sein würde, die beiden Männer und ihren Piloten zu töten. Er persönlich hätte es vorgezogen, sie leben zu lassen, auch als eine Art Rückversicherung. Aber ihre neue Geldforderung ließ ihm nun keine Wahl mehr. Er hätte sich doch denken können, dass sie gierig werden würden. Bei Waffenhändlern wie ihnen war es fast unvermeidlich.
    Wieder im Flugzeug schnallten sich die beiden Männer an, während der Pilot die Maschine startklar machte. Carlo hörte, wie der Motor aufheulte, als das Flugzeug langsam wendete. Von weit her ertönte ein leises Donnern. Er wünschte plötzlich, sie hätten das Flugzeug sofort nach der Ankunft in Startposition gebracht. Das hätte einige wertvolle Sekunden gespart, denn Carlo wollte so schnell wie möglich weg von hier, wollte wieder in der Luft sein.
    Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Rückflug.
    In der Stimme des Generals war nicht die geringste Gefühlsregung zu erkennen gewesen. Vielleicht hatte er wirklich genau das gemeint, was er sagte. Aber Carlo vermutete, der General hätte auch ein Todesurteil im selben Tonfall ausgesprochen.
    Neben ihm hatte Marc bereits begonnen, das Geld zu zählen. Seine Hände glitten durch den Banknotenhaufen. Carlo warf einen Blick zurück auf die Gebäuderuinen und den davor geparkten Jeep. Vielleicht hatte Sarow doch noch etwas vor? Welche Mittel standen ihm hier auf der Insel zur Verfügung? Aber es war keine Bewegung zu sehen, als das Flugzeug in einer engen Kurve wendete. Der General stand noch immer unbeweglich an seinem Platz. Sonst war niemand zu sehen.
    Die Landebahnlichter gingen aus.
    »Was zu m …?«, fluchte der Pilot.
    Marc hörte mit dem Geldzählen auf. Nur Carlo begriff sofort, was los war. »Er hat die Lichter ausgeschaltet«, sagte er. »Er will uns hier festhalten. Können Sie ohne Landebahnbeleuchtung starten?«
    Das Flugzeug hatte inzwischen die Wende vollzogen. Seine Nase zeigte jetzt wieder in die Richtung, aus der es gekommen war. Der Pilot starrte aus dem Cockpitfenster, krampfhaft bemüht, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Es war absolut finster, aber hässliche, unnatürliche Lichtblitze zuckten über den Himmel. Er nickte. »Wird nicht leicht sein, abe r …«
    Die Lichter gingen wieder an.
    Sie erstreckten sich vor ihnen über die ganze Länge der Startbahn, ein Pfeil, der ihnen den Weg in die Freiheit wies und zu einem Extraprofit von einer Viertelmillion Dollar. Der Pilot entspannte sich wieder. »Wahrscheinlich war’s der Sturm«, sagte er. »Hat die Stromversorgung unterbrochen.«
    »Machen Sie schon, bringen Sie uns hier raus«, knurrte Carlo. »Ich freue mich erst richtig, wenn wir in der Luft sind.«
    Der Pilot nickte. »Sie haben Recht.« Er drückte einen der Kontrollschalter und die Cessna rollte vorwärts, wobei sie schnell an Geschwindigkeit gewann. Die Landebahnlichter verwischten sich, wurden zu leuchtenden Streifen, die den Piloten führten. Carlo setzte sich bequem zurecht. Marc starrte aus dem Seitenfenster.
    Und dann, Sekunden bevor die Räder vom Boden abhoben, machte das Flugzeug plötzlich einen Satz. Die ganze Welt wirbelte durcheinander, als habe eine riesige unsichtbare Hand das Flugzeug gepackt und zur Seite geschleudert. Die Cessna hatte in diesem Augenblick eine Geschwindigkeit von 15 0 Stundenkilometern erreicht. Innerhalb von Sekunden kam sie zum Stillstand, so plötzlich, dass alle drei Männer brutal nach vorn geschleudert
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