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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen
Autoren: Gena Showalter
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Grinsen. „Jederzeit. Aber einer von uns beiden, und ich werde nicht deinen Namen sagen, K, mein Gutester, muss mal seine schmutzigen Gedanken in den Griff kriegen. Ich hab nicht von ihren Möpsen geredet.“
    Koldo fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. „Wovon dann?“
    „Hallo? Ich meinte ihre Dämonen. Sieh hin.“
    Sein Blick glitt zu dem Zimmer rechts von ihnen. Doch die Tür war bereits am Zuschwingen und fiel jetzt mit einem Klick ins Schloss, sodass sie die Insassin nicht mehr sehen konnten. „Zu spät.“
    „Zu spät ist es erst, wenn du tot bist. Komm schon, das musst du dir ansehen.“ Axel marschierte los, geradewegs durch die geschlossene Tür.
    Unwillkürlich ballte Koldo die Hände zu Fäusten und musste sich davon abhalten, auf die Wand einzuschlagen. Sie hatten eine Mission. Ablenkungen wie diese sorgten nur dafür, dass sie noch länger an diesem Ort verweilen mussten, wo unzählige Dämonen lachten und tanzten angesichts der Qualen, die die Menschen litten. Und wo sie jedem, der zuhörte, ihre Bosheiten einflüsterten.
    Das überlebst du nicht, flüsterten sie. Es gibt keine Hoffnung. Und diese Menschen … So viele von ihnen waren bloße Marionetten, bei denen klauenbewehrte Hände die Fäden zogen. Wenn sie sich nicht zur Wehr setzten, würden sie als Opfer in einem Krieg zwischen Gut und Böse enden, entweder in diesem Leben oder nach dem Tod. So oder so.
    So lief es nun einmal.
    Der Höchste regierte die Himmelreiche. „Er“ war in Wahrheit eine heilige Dreifaltigkeit aus dem Gnadenvollen, dem Auserwählten und dem Mächtigen, und Er war der König der Könige, Sein Wort war Gesetz. Über die Himmelreiche verteilt, hatte Er mehrere Statthalter eingesetzt. Germanus – oder schlicht „die Gottheit“, wie ihn manche aus Koldos Volk nannten, auch wenn das nicht mehr war als ein Titel – war einer dieser Statthalter. Ein König, der dem König unterstand.
    Germanus befehligte die Elite der Sieben – Zacharel, Lysander, Andrian, Gabek, Shalilah, Luanne und Svana –, und jeder dieser Sieben führte eine Armee von Himmelsgesandten an. Zacharel stand an der Spitze der Unheilsarmee.
    Gesandte sahen genauso aus wie Engel, waren aber keine. Jedenfalls nicht in dem Sinn, wie Engel in der Welt bekannt waren. Ja, Gesandte hatten Flügel. Ja, sie führten einen Krieg gegen das Böse und halfen den Menschen. Aber eigentlich waren sie die Adoptivkinder des Höchsten; ihr Leben war an das seine gebunden. Er war die Quelle ihrer Kraft, die Essenz ihres Daseins.
    Wie die Menschen hatten auch Gesandte mit den Gelüsten des Fleisches zu kämpfen. Sie kannten Lust, Gier, Neid, Zorn, Stolz, Hass und Verzweiflung. Wahre Engel waren Diener und Boten des Höchsten. Sie verspürten keine dieser Empfindungen.
    Konzentrier dich auf die Mission.
    Koldo straffte die Schultern. Auf Zacharels Befehl hin waren er und Axel hier im Krankenhaus, um einen bestimmten Dämon zu töten. Der Dämon hatte den Fehler begangen, einen Menschen zu quälen, der um die spirituelle Welt wusste, die ihn umgab. Einen Mann, der den Höchsten um Hilfe angerufen hatte.
    Der Höchste war die personifizierte Liebe, bereit, jedem zu helfen, der darum bat. Manchmal wurden dazu Engel ausgeschickt, manchmal Gesandte. Manchmal, abhängig von der Situation und den benötigten Fähigkeiten, auch beide. Diesmal wardie Wahl auf Koldo und Axel gefallen. Sie waren in der Nähe gewesen, auf dem Weg zu einer Trainingseinheit, als Zacharels Stimme durch ihre Köpfe gegeistert war und ihnen die Anweisung erteilt hatte.
    Axel steckte den Kopf durch den Stahl der Tür und drängte: „Alter! Du verpasst es noch!“
    „Die Person in diesem Zimmer ist nicht unsere …“
    Grinsend verschwand der Krieger wieder.
    „… Zielperson“, endete Koldo ins Leere. Sein Zorn wuchs.
    Reiß dich zusammen.
    Natürlich könnte er problemlos weitergehen und sich auf den Dämon stürzen, wegen dem sie hier waren. Aber Zacharels Anweisung hatte explizit beinhaltet, dass er nicht ohne seinen Partner handeln sollte.
    Zähneknirschend ging er los. Ohne jede Schwierigkeit glitt er durch das stählerne Hindernis, dann blieb er stehen und blickte sich um. Das Zimmer war klein und vollgestopft mit medizinischen Gerätschaften, die an eine reglose blonde Frau auf dem Bett angeschlossen waren. Neben ihr saß eine Rothaarige und plauderte vor sich hin.
    Der Rotschopf hatte keine Ahnung, dass hinter ihr zwei Dämonen standen, die sich die größte Mühe gaben, die
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