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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene
Autoren: Nicole Jordan
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waren.“
    „Aber Sie scheinen sich wie ein Einsiedler versteckt zu haben. Haben Sie nie Ihre Verwandten nach London begleitet? Selbst nachdem Mrs. Lunsford gestorben war - vor ungefähr acht Jahren, nicht wahr? - kamen Sie doch jede Saison, oder?“
    Diana erstarrte bei diesen bohrenden Fragen. Bis zu der schicksalhaften Saison, in der sie sich selbst in Ungnade brachte, hatte sie ihre Familie immer nach London begleitet. Zweifellos hatte Thorne von ihrer berüchtigten Vergangenheit gehört, auch wenn er vielleicht keine Einzelheiten wusste. Doch jetzt hatte sie keine Lust, darüber zu reden. „Ich ziehe das Land der Stadt vor.“
    „Ich glaube, Sie waren krank, als ich das eine Mal Lunsford Hall besuchte.“
    „Ich war nicht krank“, erwiderte Diana zuckersüß. „Mein Onkel wollte ganz einfach nicht, dass ich mit Ihnen zusammentreffe. Ihr Ruf eilte Ihnen voraus.“
    Thome hob die Augenbrauen. „Man erlaubte mir aber den Umgang mit Amy.“
    „Da sie noch sehr jung war, glaubte man, dass ein Schürzenjäger ihr nicht gefährlich werden konnte.“
    „Schon wieder diese Bezeichnung, die auf mich nicht zutrifft.“
    „Sie wollen doch nicht leugnen, dass Sie für Ihre Skandale bekannt sind, Lord Thorne.“
    „Keineswegs“, antwortete er und zeigte wieder sein respektloses Lächeln. „Doch zu meiner eigenen Verteidigung möchte ich behaupten, dass die Hälfte aller Geschichten, die Sie über mich gehört haben, erlogen sind.“
    Diana vermutete, dass etwas daran sein mochte. Nathaniel, der ein exzellenter Menschenkenner gewesen war, hatte diesen Mann für seinen besten Freund gehalten. Also konnte Thorne wohl nicht so schlecht sein. Und sie wusste, dass sie bei ihrer eigenen zweifelhaften Vergangenheit wohl kaum den ersten Stein auf ihn werfen durfte. Doch so leicht wollte sie ihn nicht davonkommen lassen.
    „Ich bezweifle, dass Sie so unschuldig sind, wie Sie tun. Wenn Ihr übliches Verhalten auch nur halb so empörend ist wie vorhin unten am Strand, müssen Sie sich nicht wundem, dass Sie immer wieder zum Mittelpunkt grässlicher Geschichten werden.“ Er betrachtete sie gelassen. „Was das betrifft, so sind Sie nicht unschuldig an meinem Verhalten, meine Liebe. Ich hätte nie angenommen, dass Sie geküsst werden möchten, wenn Sie nicht so fasziniert gewesen wären von meinem Körper.“
    Diana hatte gerade das Glas an die Lippen geführt und verschluckte sich gehörig. Hustend hielt sie die Hand vor den Mund und warf ihm einen wütenden Blick zu.
    Thome erwiderte voller Unschuld ihren Blick, doch ein geheimes Funkeln in seinen Augen verriet, dass er sie aus der Fassung hatte bringen wollen.
    Diana gelang es, wieder Haltung zu gewinnen, und sie meinte ruhig: „Ich nehme an, es macht Ihnen Spaß zu provozieren?“ „Ja“, erwiderte er ohne Umschweife. „Jedoch respektiere ich die Grenzen des guten Benehmens. Ich bereue nicht, Sie geküsst zu haben. Doch ich hätte es natürlich unterlassen, wenn ich gewusst hätte, wer Sie sind. Ich meinte es absolut ernst, als ich sagte, ich befolge den Ehrenkodex eines Gentlemans.“ Diana war geneigt, ihm zu glauben, auch wenn sie vermutete, dass Thorne nur seinen eigenen Vorstellungen von einem Ehrenkodex folgte.
    „Um einen Skandal zu vermeiden“, fügte er hinzu, „werde ich für die Dauer Ihres Aufenthaltes eine Anstandsdame einstellen. Zwei junge Damen ganz allein im Hause eines notorischen Junggesellen sind ein gefundenes Fressen für die Klatschmäuler, und ich will nicht, dass der Name meines Mündels mit irgendeinem Skandal in Zusammenhang gebracht wird.“
    Unvermittelt wechselte er das Thema. „Erzählen Sie mir von diesem Rohling, der hinter Amy her ist.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob er ein Rohling ist“, erwiderte Diana. „Er scheint eher ein Mitgiftjäger zu sein. Sein Name ist Reginald Kneighly. Kennen Sie ihn?“
    Sie sah, dass Thorne die Stirn runzelte. „Flüchtig. Er gilt als Spieler, und seine Taschen sind meist leer.“
    Diana nickte. „Mr. Kneighly hat entfernte Verwandte in Derbyshire und ist dort zum ersten Mal an Weihnachten aufgetaucht. Offensichtlich wollte er seinen Gläubigem entkommen. Ohne mein Wissen begann er, Amy zu umwerben. Eine ganze Zeit lang haben sie ihre Verbindung geheim gehalten, zweifellos weil Amy wusste, wie ich darauf reagieren würde. Ich hätte früher Verdacht schöpfen müssen. Als ich alles entdeckte, war es zu spät. Amy glaubte bereits fest, ihn zu lieben.“
    Thome zog eine Grimasse und drückte
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