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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene
Autoren: Nicole Jordan
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scharfe Erwiderung. Während der letzten Monate hatte sie ganz gut gelernt, mit Amys dramatischen Anwandlungen umzugehen. Das Beste war, Amys Zorn über die Vereitlung ihrer Liebespläne keine zu große Beachtung zu schenken.
    „Ich glaube, auf das gute Benehmen von Thornes Dienerschaft kann man zählen, selbst wenn das bei dir nicht möglich ist“, erwiderte sie trocken. „Außerdem, falls du dich einem von ihnen an den Hals werfen solltest, würde Thorne es sich sicher zweimal überlegen, ob er dich seiner Tante für eine ganze Saison zumuten sollte.“
    Amy ähnelte mit ihrem finsteren Gesicht mehr einem schmollenden Kind als einer erwachsenen jungen Dame. Zugegeben, sie war von ihrer völlig in sie vernarrten Familie mehr als verhätschelt worden und gewohnt, immer ihren Willen zu bekommen. Doch Diana war bereit, Nachsicht mit ihr zu haben wegen ihres Kummers über den Verlust des Bruders, wo sie doch erst vor wenigen Jahren ihren Vater verloren hatte.
    Diana teilte nicht nur Amys Leid, sie wusste auch nur zu gut, was es bedeutete, eine Waise zu sein. Und sie wusste auch, was es hieß, entsetzlich verliebt zu sein, wenn sie sich auch sicher war, dass es sich bei Amy mehr um einen ernsten Fall von Verblendung handelte.
    Sie hätte die Antwort des Mädchens Vorhersagen können und wurde auch nicht enttäuscht. „Ich werde meine Meinung über Reggie nicht ändern, damit du’s nur weißt. Ganz egal, wie lange du mich hier auf dieser einsamen Insel gefangen hältst.“
    „So kann man das ja wohl kaum nennen. Wir werden rechtzeitig zum Beginn der Saison nach London zurückkehren.“ „Wo man mir dann keine Minute Freiheit lassen wird. Du denkst doch nur daran, mich an irgendeinen reichen Fatzke zu verheiraten.“
    Während der letzten Monate hatten sie immer wieder diesen dummen Streit gehabt.
    „Das ist nicht wahr, Amy, und das weißt du auch.“
    „Ist es doch! Du hast nur Angst, ich würde in deine Fußstapfen treten. Aber wenn dir einst ein Mitgiftjäger das Herz gebrochen hat, heißt das noch lange nicht, dass jeder mir nur wegen meines Vermögens den Hof macht.“
    „Natürlich nicht. Aber die Chancen, dass ein Verehrer, der selbst keinen Penny besitzt, mehr an deinem Geld als an dir interessiert ist, sind nun einmal größer.“
    „Reginald liebt mich um meiner selbst willen, sage ich dir. Und ich liebe ihn!“
    „Jetzt vielleicht. Aber deine Gefühle für ihn werden die Zeit vielleicht nicht überdauern. Wenn du ihn wahrhaft liebst, wird sich nicht viel ändern, wenn ihr euch eine einzige Saison lang nicht seht. Und während du in London bist, könntest du ja auch anderen Gentlemen begegnen, die du dann vielleicht noch mehr liebst.“
    „Und in der Zwischenzeit werde ich nichts als unglücklich sein.“
    „Das tut mir leid, Amy. Aber ein wenig Unglück jetzt ist immer noch besser, als für den Rest deiner Tage in einer freudlosen Ehe gefangen zu sein. Weil ich dich so gerne glücklich sehen möchte, kann ich es nicht zulassen, dass du dein Leben wegwirfst, wie ich es getan habe. Ich möchte, dass du dir deiner Liebe sicher bist“, sagte Diana ruhig. „Ich möchte, dass du die Möglichkeit hast zu wählen, die ich nie hatte. Eine Chance, die ich durch meine eigene Naivität verspielt habe.“
    Einen Moment lang sah Amy zerknirscht aus, doch dann warf sie den Kopf zurück und ging sich umziehen.
    Diana unterdrückte einen Seufzer und betrat ihr angrenzendes Zimmer, um sich frisch zu machen.
    Thomes Bedienstete waren verständlicherweise misstrauisch gewesen, als zwei fremde Damen und ihre Zofen vor seiner Lordschaft Tür auftauchten. Doch Thornes Kammerdiener kannte Amy von ihren Besuchen in London her, und deshalb hatte er angeordnet, das Gepäck der Damen nach oben in die Gästezimmer zu bringen.
    Bewundernd schaute Diana sich um. Das Zimmer war hell, luftig und elegant, mit französischen Türen, die auf eine Galerie hinausführten, die fast das ganze Haus umlief. Diana wusste, dass Thornes wunderbare Villa im Stil einer spanischen Hazienda gebaut war. Sie bestand aus vier Flügeln mit Baikonen, die um einen offenen Innenhof hemm errichtet waren.
    Angelockt von der wunderbaren Aussicht trat Diana auf die Galerie hinaus und betrachtete das blitzende Wasser des Mittelmeers. Als schließlich ihr Magen zu knurren begann und sie daran erinnerte, dass sie die Teestunde versäumt hatte, trat sie widerstrebend ins Zimmer zurück, um sich frisch zu machen und die Haare zu ordnen.
    Heute Morgen hatte sie
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