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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene
Autoren: Nicole Jordan
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nur kurz die unglaubliche Aussicht genossen, die zerklüftete Küste, bewacht von scharf gezackten Klippen und gefährlichen Riffen. Die Festungen und Wachttürme, die über den vielen kleinen Buchten und Ankerplätzen aufragten. Die sanften Hügel und die bewaldeten Bergkuppen, die fruchtbaren Täler voller Obstgärten, Weinberge und Olivenhaine.
    Und schließlich auch die abgeschlossene Bucht unterhalb von Thornes Villa. Die See schimmerte wie ein Juwel - smaragdgrün, saphirblau und türkis. Und sie bildete den perfekten Rahmen für diesen wunderschönen, bronzefarbenen Mann.
    Es juckte ihr in den Fingern, alles, was sie gesehen hatte, auf Papier oder Leinwand zu bannen. Doch das musste noch warten, dachte Diana mit Bedauern.
    Während sie die geschwungene Treppe zur großen Eingangshalle hinunterging, begegnete sie Thornes Butler, der anbot, ihr den Tee im Innenhof zu servieren. Als sie dankend annahm, führte er sie einen Gang entlang zu weiteren französischen Türen, die sich in einen großen Innenhof öffneten.
    Der Hof war wunderschön. Fächerpalmen spendeten Schatten, und eine Überfülle von Blumen und üppig rankenden Pflanzen verströmte ihren süßen Duft. Im Zentrum plätscherte ein Marmorbrunnen.
    Ein Teetisch war in einer Ecke hergerichtet, und Diana hatte sich kaum niedergelassen, als auch schon einige livrierte Diener Tee, Scones und Schnittchen brachten, dazu einen Krug mit Fruchtsaft. Der Butler sagte, es sei eine Mischung aus Granatapfel, Orange und Pfirsich.
    Diana lehnte sich zurück und genoss den ungewohnten Geschmack. Es fiel ihr schwer, sich daran zu erinnern, dass zu Beginn ihrer Reise in England noch Schnee gelegen hatte.
    Sie merkte kaum, dass sie die Augen schloss, bis plötzlich eine amüsierte männliche Stimme die friedliche Stille durchbrach.
    „Ich freue mich zu sehen, dass Sie sich bereits wie zu Hause fühlen, Miss Sheridan.“
    Diana öffnete die Augen. Thorne stand vor ihr. Er trug jetzt Stiefel, Kniehosen und ein leichtes Hemd, das am Hals offen stand. Sie konnte die feinen, goldenen Haare auf seiner Brust sehen. Unwillkürlich glitt ihr Blick hinunter zu seinen schmalen Hüften.
    Errötend erinnerte sie sich an ihr Zusammentreffen unten am Strand und blickte Thorne rasch ins Gesicht - und das war ihr zweiter Fehler.
    Sein Haar war zu einer zerzausten, goldfarbenen Mähne getrocknet. Einige widerspenstige Locken fielen ihm ins Gesicht, als wäre er gerade dem Bett entstiegen. Er verzog den sinnlichen Mund zu einem Lächeln, das sofort ihr Herz höher schlagen ließ. Die braunen Augen unter den unglaublich langen Wimpern betrachteten sie mit dem gleichen unverhohlenen Interesse, das sie schon am Strand in seinen Bann gezogen hatte.
    Er war überwältigend und faszinierend. Und das war eine äußerst gefährliche Mischung von Eigenschaften, rief sich Diana warnend ins Gedächtnis.
    Als ihr bewusst wurde, dass sie ihn schon wieder anstarrte, verwünschte sie heimlich ihr unmögliches Benehmen und setzte sich kerzengerade hin.
    Nervös nahm sie einen Schluck aus ihrem Glas und räusperte sich. „Ich bedauere, dass ich vorhin Ihre Privatsphäre gestört habe, Mylord. Ich hätte einen günstigeren Moment abwarten sollen.“
    „Ich bedauere gar nichts“, antwortete Thorne leichthin und nahm ihr gegenüber Platz. „Jetzt, da wir uns ... auf eine so intime Art miteinander bekannt gemacht haben, können wir doch auf Förmlichkeiten verzichten. Außerdem sind Sie eine Cousine meines Mündels.“
    Er goss sich ein großes Glas Saft ein und wandte sich dann wieder Diana zu. „Nathaniel hat mir einiges über Sie erzählt, doch er verschwieg mir, dass Sie eine Schönheit sind.“
    Diana lächelte. „Was erwarten Sie jetzt als Antwort von mir? Wenn ich widerspreche, halten Sie mich für spröde. Stimme ich Ihnen zu, denken Sie, ich sei eingebildet. Aber vielleicht ist es genau das, was Sie wollen - mich sprachlos machen.“
    Sein strahlendes Lächeln zeigte Anerkennung. „Wie schade, dass Sie meine Taktik durchschauen. “ Er betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg. „Ich gestehe, dass ich neugierig auf Sie war, Miss Sheridan. Ich kenne die Familie Lunsford seit meinen Studientagen an der Universität, wo meine Freundschaft mit Nathaniel begann. Doch Sie habe ich nie getroffen. Haben Sie die ganze Zeit auf Lunsford Hall gelebt?“
    „Ja. Mein Onkel und meine Tante nahmen mich zu sich, als ich noch ein Kind war, nachdem meine Eltern bei einem Kutschenunfall gestorben
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