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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene
Autoren: Nicole Jordan
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der Bug verborgen, wie Thorne wusste.
    Mit Licht kamen sie nun viel leichter und schneller voran. An der gegenüberliegenden Wand entdeckten sie eine kleine Tür. Doch wieder verging kostbare Zeit, bis es ihnen gelang, sie zu öffnen. Die Tür führte in die eigentlichen Verliese - große, kalte Räume, die nicht nur mit Eisenstangen vergitterte Zellen enthielten für Gefangene, die von der Welt vergessen worden waren, sondern zum Teil auch angefüllt waren mit mittelalterlichen Rüstungen und Kettenhemden, ja sogar Folterwerkzeugen.
    Thome stieg eine schmale Treppe hinauf, fand einen weiteren verborgenen Schlüssel und schloss eine schwerere Tür auf. Diese führte in die Vorratskammern und Weinkeller. Schnell durchquerten sie die unterirdischen Lager und eilten eine steile Treppenflucht hinauf und durch eine weitere Tür, die unverschlossen war, denn sie führte direkt in die Küche.
    Nachdem er die Fackel in einen Wandhalter gesteckt hatte, zog Thorne beide Pistolen aus dem Gürtel. Verra folgte seinem Beispiel. Dann öffnete er vorsichtig die Tür.
    Er wunderte sich nicht, dass er die riesige Küche leer vorfand. Alle Bediensteten waren sicher sofort losgelaufen, um die Burg zu verteidigen. Auf dem gewaltigen Herd blubberte noch ein Kessel vor sich hin, und an einem Spieß verkohlte eine Rinderkeule. Alles deutete drauf hin, dass der Raum in großer Hast verlassen worden war.
    „Wir sollten uns trennen“, flüsterte Thorne. „Das verdoppelt unsere Chance, Sir Gawain zu finden.“
    „ Si stimmte Verra zu.
    „Ich nehme zuerst die große Halle und gehe dann raus in den Burghof. Du schaust dir dieses Stockwerk hier an und gehst dann hinauf.“
    Mit einem Kopfnicken drehte sich Verra um und schlich davon.
    Thorne durchquerte die Küche und ging durch die nächste Tür. In der Burg war es unheimlich still. Als er an einem schmalen Fenster vorüberkam, riskierte er einen Blick hinaus. Er sah einen bewaffneten Matrosen auf der Burgmauer. Forresters Banditen kontrollierten also immer noch den Burghof.
    Als er sich der großen Halle näherte, hörte er das wütende Gemurmel vieler Stimmen. Er blieb stehen und spürte, wie sein Herz einen Sprung tat, als er die bekannte tiefe Stimme des Leiters der Wächter vernahm.
    Zumindest lebte Sir Gawain noch.
    Thome schlich leise weiter. Die große Halle - das Zentrum der Festung - hatte verschiedene Eingänge. Er kam vom rückwärtigen her. Als er sich endlich hineingeschlichen hatte, kauerte er sich in den Schatten einer dicken Säule, um sich erst einmal ein Bild von der Lage zu machen.
    Die Verzögerung, um die er während der ganzen Zeit im Tunnel gebetet hatte, musste tatsächlich eingetreten sein. Aber Forrester war es gelungen, mit drei seiner Kumpane die Halle zu erobern. In der Mitte stand ein großer, rothaariger Mann und zielte mit einer Pistole auf Sir Gawain. Der Baronet stand mit dem Rücken an der Wand, die voller Waffen und antiker Tapisserien hing.
    Der alte Wächter spielte offensichtlich auf Zeit. Doch an den Erwiderungen Forresters konnte man merken, dass dessen Wut von Minute zu Minute wuchs.
    Thome holte Luft, stürmte in die Halle und brüllte dabei Forresters Namen, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Sein Überraschungsangriff hatte den gewünschten Erfolg. Instinktiv drehte sich Forrester um und richtete jetzt seine Pistole auf Thorne.
    Sofort wirbelte Sir Gawain herum und riss einen Schild von der Wand. Mittlerweile hatte Forrester begriffen, zielte wieder auf Sir Gawain und drückte ab. Die Kugel traf jedoch nur den Schild, den Sir Gawain schützend vor sich gehalten hatte.
    Fluchend zog Forrester eine zweite Pistole aus dem Gürtel, doch Sir Gawain warf so kraftvoll den Schild nach ihm, dass Forrester getroffen rückwärts taumelte. Die Waffe fiel ihm aus der Hand und entlud sich krachend auf dem Steinboden, während der Schild auf Thorne zu schlitterte.
    Unbeeindruckt stürzte Forrester zur Wand, umklammerte den Griff eines Breitschwerts und riss es an sich.
    Nur aus den Augenwinkeln sah Thorne, was geschah, denn er musste sich gegen den Angriff von Forresters Männern wehren. Einer versperrte ihm den Weg, ein zweiter schoss auf ihn und verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
    Thome senkte den Kopf und warf sich auf den muskulösen Matrosen vor ihm, sodass sie beide zu Boden stürzten. Thorne lag zwar oben, aber bei dem Sturz verlor er die Pistole. Er landete einen krachenden Hieb unter das Kinn des anderen und schlug ihn dadurch
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