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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition)
Autoren: T.S. Nightsoul
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nach einer Weile und stellte die halb leere Flasche Bier beiseite. Er erhob sich und zog ein Shirt an.

    „Bist du wahnsinnig? Wenn du da raus gehst, hatten wir dich mal als Sänger“, entgegnete Blair.

    Auch von Mark erntete er einen verständnislosen Blick. Nero zuckte gleichgültig mit den Schultern. Es spielte gerade eine andere Band, demnach würden nicht viele an der Bar sein. Außerdem stand er auf Wodka mit Waldmeister. Ohne einen weiteren Kommentar verließ er den Backstage Bereich.

    Über Umwege, um nicht direkt durch die tanzende Menge zu gehen, gelangte er schließlich an die Bar und bestellte das gewünschte Getränk. Nero nickte dem Barkeeper zu, als dieser ihm den Drink reichte. Er stand nicht lange da, als sich jemand direkt neben ihm platzierte und ebenfalls eine Bestellung aufgab. Gerade hob Nero das Glas an die Lippen, als sich der Mann umdrehte. Unsanft stieß dieser ihn mit dem Ellenbogen an. Ihm rutschte das Getränk aus der Hand und die grüne Flüssigkeit ergoss sich auf sein Shirt.

    „Verdammt, kannst du nicht aufpassen!“, stieß er wütend aus. Das Zeug durchtränkte nicht nur sein Oberteil, sondern ebenso die Hose. Zudem klebte es verheerend. Mit dem Wissen, dass es nichts bringen würde, griff er nach einer Serviette.

    „Entschuldigung“, kam es von einer rauchig warmen Stimme. Nero drehte den Kopf. Neben ihm stand ein Goth mit intensiv blau leuchtenden Haaren, die ihm bis auf die Schultern fielen. Ein Blick aus nebelgrauen Augen traf ihn.

    „Die bringt mir rein gar nichts!“, knurrte Nero. Finster vor sich hin starrend rieb er mit dem Zellstoff über seinen Schritt.

    „Kann ich …?“

    „Halte einfach die Klappe, okay?!“

    „Aber ...“

    „Nichts ´aber`! ..." Just in dem Moment wurde er nicht von dem hünenhaften Goth unterbrochen, sondern von seinem Ebenbild.

    „Bruderherz, ranze deine Fans nicht so an.“

    Ruckartig fuhr Nero herum. Sein Bruder stand breit grinsend vor ihm, völlig stoned. Neos Pupillen waren geweitet, verdeckten das sonst gut erkennbare schokoladenbraun der Augen.

    „Wo warst du verdammt nochmal? Wir haben bereits den ersten Part gespielt!“

    „Oh“, stieß Neo aus. Nero ballte die Hand zur Faust. Am liebsten hätte er den Kopf auf die Tresenplatte geschlagen. Noch besser wäre der seines Bruders gewesen.

    „So läuft das nicht, Neo. Disziplin, Verantwortung und Selbstständigkeit sind Fremdwörter für dich!“

    „Nero … die Leute.“

    „Ist mir scheißegal, was die Leute denken. Es geht ums Prinzip!“

    „Jungs, das solltet ihr wirklich nicht hier ausmachen“, mischte sich der Fremde ein. Nero stieß einen abfälligen Zischlaut aus. Leider hatten der Kerl, wie auch sein Zwilling, recht. Sämtliche Köpfe hatten sich zu ihnen umgedreht und schienen auf die weitere Auseinandersetzung zu warten. Verdammt.

    „Komm mit, Neo. Wir besprechen das hinten … Und he, Entschuldigung, wenn auch widerwillig, angenommen. Allerdings schuldest du mir einen ´Green Power`“, rief Nero dem Typen über die Schulter zu, als er sich mit Neo bereits ein wenig entfernt hatte. Der Goth deutete ein Nicken an und ein feines Lächeln zierte dessen Lippen. Nero wandte sich um, zog seinen Bruder weiter durch die Menge. Mit seinem Zwilling war er noch lange nicht fertig ...

    ***

Kapitel 2 – Ray

    Einen Moment schaute er den Zwillingen hinterher. Rays Blick glitt über die breiten Schultern von Nero, die schmale Taille, die langen Beine. Unbewusst leckte er sich die Lippen. Die blonden, langen Haare, die für den Auftritt leicht angegraut worden waren, sahen an diesem Kerl wirklich fantastisch aus.

    Ray schüttelte kaum merklich den Kopf. Es war das dritte Konzert dieser Band, das er besuchte, doch bisher hatte er nie direkten Kontakt zu einem der Mitglieder gehabt. Ausgerechnet heute musste er das nachholen, und dem Frontsänger gleich das Shirt tränken.

    „Ray!“, ertönte sein Name aus dem Hintergrund.

    Er drehte sich um, erkannte Dean, seinen Kumpel, der sich durch die Menge zu ihm drängelte und außer Atem vor ihm stehen blieb.

    „Hast du das gehört?“

    „Was?“, fragte Ray und nippte an dem Whiskey, den er sich bestellt hatte.

    „Ich habe gerade mit Zeno geredet. Der Drummer von ´Silvermind`. Die suchen für Neo einen Ersatz.“

    „Schön für sie.“

    Ray interessierte das nicht. Dean wusste, dass er gerne Songs schrieb, Gitarre spielen konnte und eine gute Stimme hatte, aber Ray war niemand, der mit diesem scheinbaren
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