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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse
Autoren: Lisa Capelli
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Silberstern hinterher.
    Die beiden schafften es noch mühelos, mitzukommen, bevor die Laderampe hochgeklappt wurde. Sie brachten die Pferde unter und ließen sich dann auf einem Stapel armdicker Schiffstaue nieder.
    „Ich hoffe ja stark, dass das auch die richtige Fähre ist“, meinte Annit.
    „Keine Sorge, das passt schon!“, beruhigte Mannito sie. „Aber das war echt Glück!“, fügte er nach einer Weile hinzu. „Die Fähre geht nur einmal in der Woche. Montags. Wenn wir die nicht erwischt hätten, hätten wir die ganze Woche in Istanbul bleiben müssen.“
    Annit holte die Landkarte aus Mannitos Rucksack und studierte sie. „Pah, das ist ja ein ziemliches Stück bis nach Sinop! Das hätten wir nie reiten können. Kein Wunder, dass  die Fähre nicht gerade billig war“, meinte sie und holte  ihren Geldbeutel heraus. Die Fahrten mit der Fähre hatten  fast ihr ganzes Geld gekostet. Viel hatte Annit nicht mehr.  „Langsam müssen wir wirklich versuchen, etwas Geld zu  verdienen!“

 
Angenehmer Zwischenstopp
    Nach einer längeren Überfahrt legte die Fähre schließlich in Sinop an. Neugierig schaute sich Annit um. Was sie hier erblickte, gefiel ihr viel besser als Istanbul.
    Sinop befand sich auf einer Halbinsel, bewacht von einer alten Burg und einer Stadtmauer. In dem malerischen kleinen Naturhafen herrschte nicht allzu viel Betrieb - außer ihrer Fähre schaukelte nur eine Handvoll Fischerboote in den Wellen. In der Luft lag der typische würzige Meeresgeruch, eine Mischung aus Fisch und Salz. Die Sonne brannte vom azurblauen Himmel.
    Annit holte ein Tuch aus ihrem Rucksack und band es sich um den Kopf. Mannito zog seine Baseballkappe weiter in die Stirn. Eigentlich trug er sie immer verkehrt herum. Doch um sich vor der Sonne zu schützen, hatte er sie ausnahmsweise richtig herum aufgesetzt.
    „Und jetzt?“, fragte Annit, als sie dann im Hafen standen.
    Mannito drehte seine Basecap. „Wie geplant! Wir suchen das Hotel Garden und verdienen uns dort etwas Geld“, bestimmte er entschlossen. Damit drückte er Annit Ranjas Zügel in die Hand und lief in eines der kleinen Fischrestaurants am Hafen.
    Es dauerte nicht lang, und er kam mit dem Daumen-Hoch-Zeichen wieder heraus. „Gar nicht weit weg“, erklärte er zufrieden und setzte sich in Bewegung. Annit folgte ihm.
    Nach einem kurzen Ritt die Küste entlang blieb Mannito vor einem großen Hotelkomplex stehen. „Das müsste es sein, das Garden International Sinop“, meinte er.
    Das Hotel umfasste drei lang gezogene Gebäude mit jeweils sechs Stockwerken. Am Eingang wehten Fahnen aus aller Welt, vor der Tür stand ein Portier in Uniform.
    „Das ist ja riesig“, staunte Annit. „Ich hab mir das ganz anders vorgestellt.“
    „Ich mir auch“, bestätigte Mannito.
    Annit stutzte. „Ich dachte, du kennst das Hotel?“
    „Schon, aber damals in Istanbul war das nicht mal halb so groß“, gab er beeindruckt zurück.
    Annit saß ab und führte Silberstern den mit Blumen und Palmen gesäumten Weg zum Hoteleingang entlang. „Na, solange da noch dieser Manager arbeitet, den du kennst, kann uns das egal sein.“
    „Hoffentlich“, murmelte Mannito etwas besorgt und marschierte mit Ranja hinterher.
    Annit drehte sich zu ihm um. „Wie hieß der Manager denn?“
    „Ömer Celik.“
    Annit näherte sich dem Hotel. Je näher sie kamen, desto strenger wurde der Blick des Portiers. Er verschränkte die Arme. Annit band Silberstern an einer Palme fest, Mannito Ranja daneben.
    Entschlossen stiefelten sie dann Richtung Eingang. Die großen Glastüren öffneten sich automatisch - und Annit und Mannito wollten die Hotelhalle betreten.
    „Moment mal, ihr zwei“, stellte sich ihnen der Portier mit grimmiger Miene in den Weg.
    „Guten Tag“, grüßte Annit freundlich.
    Mit einem abfälligen Blick musterte der Portier sie von oben bis unten. „Was habt ihr hier zu suchen?“, fragte er dann in einem ziemlich unfreundlichen Ton.
    „Was geht das Sie an?“, gab Annit patzig zurück. Ihr war klar, dass sie in ihren nicht mehr ganz frischen Klamotten, den zerrissenen Jeans und den zotteligen Haaren nicht gerade aussahen wie Touristen. Doch das gibt diesem aufgeblasenen Wichtigtuer noch lange nicht das Recht, so abfällig mit uns zu sprechen, dachte sie sauer.
    „Nicht frech werden, Fräulein“, gab der Hotelportier ungehalten zurück und musterte nun Mannito ebenso abfällig von oben bis unten wie zuvor Annit.
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