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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse
Autoren: Lisa Capelli
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Punkt in Griechenland. „Hier. Dedeli ist also richtig weit weg.“
    Annit packte ein zweites Gebäckteil aus. „Zuerst mal müssen wir in die Türkei gelangen.“
    „Optimal wär’s, mit dem Schiff zu fahren“, stellte Mannito fest. „Ist aber bestimmt nicht ganz billig für uns vier.“
    Hastig wischte sich Annit die klebrigen Hände an ihrer Jeans ab. Dann kramte sie ein-rotes Büchlein aus ihrem Rucksack. „Mal sehen! Wenn ich den Rest meines Sparbuchs plündere, müsste das reichen.“
    Geschickt faltete Mannito die Karte wieder zusammen und steckte sie in seinen Rucksack. „Und dann?“
    „Was meinst du damit?“
    Mannito fischte sich ein zweites Gebäckstück und biss mit Appetit hinein. „Nun, Istanbul ist nicht gleich Ostanatolien, bis dorthin liegt noch ein sehr, sehr weiter Weg vor uns. Auch dafür brauchen wir Geld.“
    Etwas ratlos zuckte Annit die Achseln. „Eins nach dem anderen. Vielleicht können wir ja unterwegs irgendwo arbeiten. Ich könnte mit Silberstern Kunststücke vorführen.“ Für ihren Auftritt in Roccos Zirkusshow hatte Annit auf dem Hengst eine Reihe akrobatischer Nummern und Voltigierübungen einstudiert - und das sehr erfolgreich.
    Annit sprang auf und trieb Mannito an. „Aber jetzt lass uns erst mal nach Istanbul kommen.“
    Gesagt, getan! Einige Tage später lehnten Annit und Mannito an der Reling eines Fährschiffes, das sie in die türkische Hauptstadt brachte. Mannito blickte nach vorne in das tiefblaue, von kleinen Gischtwellen gekrönte Wasser.
    Annit lehnte sich zurück und streckte ihren Kopf nach hinten. Sie schloss die Augen und genoss die sanfte Brise, die durch ihre Haare wehte. Dabei leckte sie immer wieder über ihre Lippen. „Schmeckst du das Salz?“, jubelte sie begeistert. „Ich liebe das Meer. Dies ist meine erste Seereise, und ich find’s total toll. Ich glaub, in meinem früheren Leben war ich ein Fisch.“
    Mannito drehte sich um und streckte den Kopf nach hinten wie sie. „Ja, echt super!"
    „Hoffentlich wird Silberstern nicht seekrank“, überlegte Annit nach einer Weile.
    „Die lange Bootsfahrt auf der Weichsel in Polen hat er doch auch gut überstanden“, erwiderte Mannito. „Und außerdem ist ja Ranja bei ihm.“
    „Ja dann ...“, schmunzelte Annit und genoss weiter die frische Meeresbrise. Elena Demirel, ich komme!, dachte sie dabei voller Vorfreude - wenngleich mit einem ganz kleinen Grummeln in ihrem Bauch.

 
Ein schwieriger Start
    Die Fähre legte im Morgengrauen im Hafen von Istanbul an. Es war laut, es roch nach Benzin und Abgasen, und es herrschte ein heilloses Durcheinander.
    Annit lehnte wieder an der Reling und blickte beeindruckt auf die Stadt. „Istanbul ist ja riesig“, staunte sie.
    Mannito knuffte sie liebevoll in die Seite. „Was dachtest du denn? Dass die türkische Hauptstadt so groß ist wie ... Na, wie heißt noch mal der Ort, aus dem du kommst?“
    „Südholzen.“ Annit verdrehte die Augen. „Das sicher nicht. Aber so riesig ...“
    „Annit.“ Mannito sah sie an wie ein Lehrer eine Schülerin und dozierte dabei schulmeisterlich. „Istanbul ist die Hauptstadt der Türkei, hat eine dreitausendjährige Geschichte und ist die einzige Metropole, die sogar auf zwei Kontinenten liegt. Dazu muss Istanbul etwas größer sein als Südholzen.“
    Annit zog eine Grimasse. „Und woher weißt du das alles, du Oberschlau?“
    Mannito antwortete ebenfalls mit einer Grimasse. „Weil ich schon mal hier war!“
    Bevor Annit etwas erwidern konnte, gab ihnen einer der Fährarbeiter, die beim Entladen des Schiffes halfen, ein Zeichen.
    „Ich glaube, das bedeutet, dass wir die Pferde holen sollen“, meinte Annit und lief die Treppe hinunter in den Laderaum.
    Silberstern und Ranja hatten die Fahrt offenbar gut überstanden. Sie machten einen ruhigen Eindruck. Als die beiden Pferde wieder festen Boden unter den Füßen hatten, schüttelten sie sich einmal kräftig und wieherten laut. Dann spitzten sie aufmerksam die Ohren und schauten sich neugierig um.
    Zärtlich tätschelte Annit Silbersterns seidenweiches Fell. „Wir sind in Istanbul, Silberstern. Das ist die Hauptstadt der Türkei“, erklärte sie ihm. „Wir kennen keinen Menschen hier und sprechen kein Türkisch. Und sind daher ein wenig ratlos.“
    „Pah! Wer sagt das denn?“, unterbrach Mannito sie. „Türkisch ist meine leichteste Übung.“
    Annit sah ihren Freund erstaunt an. „Du sprichst Türkisch? Im Ernst?
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