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Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)

Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)

Titel: Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)
Autoren: Stefanie Pape
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Jasper fiel die Decke auf den Kopf. Nicht buchstäblich, aber schlimm genug. Ablenkung wäre gut. Und normalerweise ging er gern unter Leute. Aber er hatte keine Lust, das gestrige Spiel immer und immer wieder durchzukauen. Genau das müsste er allerdings, wenn er jetzt in irgendeine Sportsbar ging. Wenn er jedoch in seiner Wohnung bliebe, würde er es sich ansehen. Er würde auf seinem großen Plasmabildschirm die Szene sehen, in der er den Pass von Blake nicht fing und wie ein jämmerlicher Trottel aussah. Und er würde die andere Szene sehen, in der Will Stuart wie ein Dampfhammer gegen ihn prallte und wie sich dann sein Knie verdrehte. Zwei bis drei Wochen müsste er aussetzen, hatte der Doc gesagt.
    Was war das nur für eine beschissene Woche gewesen? Abgesehen von dem grottenschlechten Spiel und der Verletzung hatte er auch noch seinen Assistenten gefeuert, als er festgestellt hatte, dass dieser sich allzu vertraulich mit einem Journalisten über das Ende von Jaspers Beziehung zu Keri Hilson ausgetauscht hatte. Alex lahme Erklärung, dass er bei der Party zu viel getrunken hatte, interessierte Jasper einen feuchten Dreck. Niemand kam so nah an ihn heran, wie sein PA und sein Agent. Selbst gegnerische Spieler konnte er zumeist auf mehr Abstand halten. Also mussten diese beiden Jobs mit 100% vertrauenswürdigen Personen besetzt sein. Bisher hatte Alex keinen Grund zur Klage geboten, doch dass nun in sämtlichen amerikanischen Medien durchgehechelt wurde, dass Jasper von Keri betrogen worden war, war einzig und allein sein Verschulden. Wie hungrige Geier stürzten sie sich auf Jasper. Er galt als einer der attraktivsten Männer der USA und war einer der reichsten. Und er war von seiner Model-Freundin mit einem mittellosen Kunststudenten betrogen worden. Auch wenn Keri für ihn nur ein weiteres Accessoire gewesen war, war es andersrum nicht in Ordnung, dass er für sie nur ein Trittbrett gewesen war. Bei einer einvernehmlichen Trennung hätte Jasper sich nicht quergestellt. Keri allerdings hatte ihn hintergangen, um weiter an seinem Arm über den Roten Teppich zu laufen und seine schwarze Amex benutzen zu können.
    Jasper warf das Glas, aus dem er getrunken hatte, an die Wand, wo es zersplitterte. Das Zimmer schien um ih n herum immer kleiner zu werden. Und Jasper spürte, wie es ihm die Luft abschnürte.
     
    Wenn er unerkannt bleiben wollte, kleidete er sich geschmacklos. So unterschied sich seine Aufmachung drastisch von dem makellosen Dressman-Auftreten, für das er bekannt war und das ihm diverse Werbe-Deals in Millionenhöhe beschert hatte. Komplettiert wurde seine Verkleidung von einer großen Sonnenbrille und einer schwarzen Wollmütze. Wenn er sich dann an einem eher touristischen Platz aufhielt, kam er damit durch und konnte seinem Hobby frönen und Menschen beobachten.
    Als er fertig umgezogen war, atmete Jasper einmal tief durch, bevor er sich auf den Weg zu Lady Liberty machte. Dort würde es wie immer vor Touristen wimmeln, zwischen denen er trotz seiner auffälligen 1, 90m-Statur untertauchen konnte.

*
     
    Nachdem Jasper sich beinahe eine Stunde zwischen den Menschen hatte treiben lassen, entdeckte er sie. Die junge Frau saß auf einer Bank und betrachtete Lady Liberty sehnsuchtsvoll. Ihr langes braunes Haar war vom Wind zerzaust und sie stric h es sich aus dem Gesicht. Trotz der vielen Menschen um sie herum, wirkte sie allein, verlassen. Bevor Jasper sich darüber klar war, was er tat, ging er zu ihr herüber und sprach sie an. „Einen Penny für ihre Gedanken.“
    Sie blickte zu ihm auf. Ihre wachen braunen Augen registrierten seine schlecht geschnittenen Jeans und die abgetragene Jacke, die seit zehn Jahren aus der Mode war. Ihr Blick blieb an seinem Gesicht hängen und trotz der verspiegelten Gläser seiner Brille hatte Jasper das Gefühl, sie sähe direkt in seine Augen. Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht und sie streckte eine Hand aus.
    Jasper lachte. „Lady, Sie wissen, dass das nur ein Sprichwort ist. Außerdem habe ich nur meine Kreditkarte dabei und kein Bargeld.“
    „Da drüben ist ein Geldautomat. Dann können Sie entscheiden, was Ihnen meine Gedanken wert sind.“ Sie sprach mit einem Akzent, den er nicht einordnen konnte.
    „Wissen Sie was, Lady? Ich hatte eine miese Woche. Und Sie haben mich zum Lachen gebracht. Dafür spendiere ich Ihnen einen Hotdog. Deal?“
    „Ohne Senf. Deal.“
    „Warten Sie hier. Ich bin gleich zurück.“
    Innerlich schüttelte Jasper seinen Kopf. Was
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