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Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)

Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)

Titel: Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)
Autoren: Stefanie Pape
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hatte ihn da nur geritten? Einer völlig Fremden zu erzählen, dass er eine miese Woche gehabt hatte…
     
    Als er zurückkam, saß sie noch immer auf der Bank. Sie nahm ihre Handtasche und stellte sie zwischen ihre Füße, damit er sich zu ihr setzen konnte.
    „Danke.“ Sie nahm den Hotdog und biss genüsslich hinein. Da er sonst immer nur mit Models aß, die bei einer Wurst, die mit Weißbrot ummantelt war, bestimmt schreiend die Flucht ergriffen hätten, war es eine Wohltat der jungen Frau anzusehen, dass ihr schmeckte, was sie aß. Nachdem sie aufgegessen hatte, leckte sie sich die Finger ab und seufzte. „Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen.“
    „Wieso?“, erstaunt sah Jasper in ihr bekümmert wirkendes Gesicht.
    „Das war ein sehr guter Hotdog. Und meine Gedanken sind so langweilig. Und wenn Sie dann auch noch eine miese Woche hatten… Naja, meine Gedanken sind nicht witzig. Allerdings sind sie auch nicht so traurig, dass Sie danach etwas sagen könnten wie: ‚hach, es geht ja jemandem noch schlechter als mir‘.“
    „Es geht gewiss vielen Leuten schlechter als mir. Und Sie erzählen mir Ihre Gedanken trotzdem.“
    „Natürlich. Sie haben die ganze Zeit mit finsterem Gesicht vor sich hin gegrübelt. Ein bisschen Ablenkung kann da nicht schaden. Aber beschweren Sie sich am Ende nicht darüber, dass ich Sie mit alltäglichen Problemen gelangweilt habe.“
    „Wie heißen Sie überhaupt?“
    „Laura.“
    „Okay, Laura, ich verspreche, ich werde mich nicht beschweren.“
    „Gut. Na dann. Ich bin zum ersten Mal in New York. Morgen reise ich ab. Und gerade eben dachte ich, wie schön es doch wäre, wenn sich ein großer Wunsch von mir erfüllen würde. Sehen Sie, ich würde gern in einem Job arbeiten, in dem ich wirklich gut bin und der mich befriedigt – und das ganze am liebsten im Ausland. Ich schreibe schon seit einiger Zeit Bewerbungen. Aber viele Arbeitgeber wollen mich nicht haben, weil sie befürchten, dass ich nach ein paar Wochen Heimweh bekomme und den Job schmeiße. Und ich bin zu feige, um ohne Arbeitsvertrag irgendwohin zu ziehen und dann dort arbeitslos und pleite zu stranden.“
    „Das ist nicht feige. Ich finde das vernünftig. Von welchem Job träumen Sie denn?“
    „Ach, ich bin vielseitig. Ich habe Sportmanagement studiert und kann hervorragend organisieren; Reisen und so. Also, von Eventmanagerin bis PA gibt es diverse Möglichkeiten. Und ich schreibe. Ich habe für verschiedene Zeitschriften, Magazine und Online-Medien gearbeitet, außerdem für Sportvereine.“
    In Jaspers Nacken prickelte es. War das gruselig oder ein Zeichen des Schicksals, dass es jetzt wieder aufwärts ging?
    „Trinken Sie Alkohol?“
    Laura zog eine Augenbraue hoch, weil es ihr wie ein sehr abrupter Themenwechsel vorkam. „ Jetzt können Sie doch noch einmal lachen. Ich reagiere quasi allergisch. Bevor ich betrunken werden kann, bekomme ich starke Schmerzen. Deswegen lasse ich es.“
    „An welche Sportarten denken Sie, wenn Sie zum Beispiel als PA arbeiten wollen?“
    „Sehen Sie, ich komme aus Deutschland. Dort sind Fußball und Handball sehr populär. Und ich persönlich interessiere mich außerdem für Golf. Allerdings bin ich für fast alles offen.“
    „Haben Sie Ahnung von Football?“
    „Nicht so sehr wie ich gern möchte. Die NFL wird bei uns nicht im Fernsehen übertragen; abgesehen vom Super Bowl. Da ich allerdings jede Sportart gern einmal live gesehen haben möchte, war ich gestern beim Spiel der Rockets.“ Als Jasper das Gesicht verzog, fügte Laura hinzu: „Oh, ein Fan. Ja, dann war es eine miese Woche.“
    „Möchten Sie wissen, womit sie begann?“
    „Wenn Sie darüber reden möchten.“
    „Ich habe meinen PA gefeuert.“
    „Oh, Sie verkleiden sich also, weil Sie prominent sind.“
    „Sie denken, ich sei verkleidet?“
    „Ja. Das macht Sie interessant. Andernfalls hätte ich mich gar nicht auf ein Gespräch mit Ihnen eingelassen.“
    „Sie gefallen mir immer besser.“
    Auf das Kompliment ging Laura nicht ein. „Wenn Sie einen neuen PA haben, gehen Sie mit ihm einkaufen. Aber bitte nicht im Kostümverleih für gescheiterte Gangsta-Rapper.“
    „Wollen Sie den Job?“
    „Was?!“ Laura riss überrascht die Augen auf.
    „Es ist der Job, den Sie sich wünschen. Und für mich klingt ein PA mit Medienerfahrung ideal.“
    „Wer sind Sie?“
    Jasper beugte sich zu ihr und flüsterte: „Jasper Flynn.“
    „Sie hatten wirklich eine unglaublich miese Woche“, bemerkte
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