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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
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Annit fast ein bisschen Sehnsucht nach Lina. Und vor allem nach Carolin. Obwohl sie die beiden Mädchen noch gar nicht allzu lange kannte - erst seit sie zu Roccos Zirkus gehörte waren sie inzwischen befreundet.
    „Ob es in Warschau wohl ein Internet-Cafe gibt?“, wollte Annit wissen.
    „Cafes gibt’s da jede Menge“, antwortete Rocco. „Aber Internet ...“ Er schüttelte den Kopf. „Wozu brauchst du das denn?“
    „Ich will Carolin schreiben“, erwiderte Annit. „Ich hab’s ihr versprochen.“ Und ich will natürlich auch wissen, wie es ihr geht, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Du vermisst sie, nicht wahr?“, meinte Rocco und seine Stimme klang plötzlich sanft.
    Annit nickte und sah eine Weile schweigend aus dem Fenster. Wie schön wäre es, wenn Carolin mit nach Warschau fahren würde!, überlegte sie. Aber das hätte ihre Mutter nie erlaubt.
    „Wir werden schon irgendwo so ein komisches Dingsbums-Cafe auftreiben“, sagte Rocco, der mit Computern auf dem Kriegsfuß stand. Dann sah er Annit fragend von der Seite an. „Du bereust doch nicht etwa, dass du mitgefahren bist?“
    Entschieden schüttelte Annit den Kopf. „Iwo. Ich kann’s gar nicht abwarten, bis wir endlich in Warschau sind.“
    Und das stimmte tatsächlich! Annit freute sich riesig auf die große fremde Stadt und all das Neue, was sie dort entdecken und erleben würde. Schon lange hatte sie diese Sehnsucht nach fernen Ländern in sich gespürt. Wie ein Zugvogel, der nie lange an einem Ort bleibt und
den es immer weiterzieht, wollte sie die Welt erkunden.  Woher dieses Gefühl wohl kommt?, überlegte sie. Vielleicht ist es die Lust nach Abenteuern, so wie bei Rocco? Oder ist es einfach nur die innere Unruhe, die ich auch immer fühle, wenn ich mich zu lange mit ein und derselben Sache beschäftige?  Doch Annit wollte sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen. Warschau wartete auf sie. Und sie war sicher, dass sie und Silberstern dort viel Neues erleben
würden. Zum Glück ist Englisch in der Schule mein Lieblingsfach gewesen und ich hab wenigstens da gut aufgepasst, sodass es mit der Verständigung bestimmt nirgendwo ein Problem geben dürfte, überlegte sie nur noch.
    Gegen Mittag fuhren sie an Breslau vorbei. Annit lauschte gespannt, als Rocco ihr von der Sandinsel mit dem ehemaligen Augustinerkloster erzählte. Und von der riesigen Bibliothek dort, die das Wissen der Welt in dicken, mit kostbarem Leder eingebundenen Büchern beherbergte.
    „Woher weißt du das eigentlich alles?“, staunte sie. „Klar, du bist ziemlich viel herumgekommen. Aber ich dachte, du hättest immer genug mit deinen Auftritten zu tun gehabt.“
    Rocco lächelte verschmitzt. „Wenn man seine Augen und Ohren weit genug aufmacht, kriegt man eine Menge mit“, antwortete er. „Außerdem ist es immer ganz gut, ein bisschen mehr zu wissen“, fügte er augenzwinkernd hinzu. „Dann kann einem so schnell niemand etwas vormachen.“
    Nachdenklich starrte Annit aus dem Fenster. Rocco hat sicher Recht. Aber manchmal kann es auch ganz schön wehtun, wenn man Dinge erfährt, von denen man vorher nichts gewusst hat, dachte sie. „Lebt dein Vater eigentlich noch?“, fragte sie plötzlich unvermittelt, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Roccos Mutter Ami hatte sie ja inzwischen kennengelernt, doch von seinem Vater hatte sie noch nie etwas gehört.
    „Mein Vater?“ Rocco klang erstaunt. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, der ist leider schon vor etlichen Jahren gestorben.“ Rocco überholte einen Lastwagen und fädelte sich dann wieder auf der rechten Spur ein.
    „Hast du dich gut mit ihm verstanden?“, hakte Annit nach. „War er auch beim Zirkus?“
    Rocco warf ihr einen kurzen Blick zu. „Neugierig bist du wohl gar nicht, was?“
    Annit schreckte ein bisschen zusammen. „Du hast doch gerade selbst gesagt, dass man nie genug wissen kann.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Aber du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.“
    Rocco winkte ab. „Ach was, ich hab doch nichts zu verbergen!“, erwiderte er fröhlich - ohne zu merken, dass plötzlich ein seltsam trauriger Ausdruck über Annits Gesicht huschte. Mit vergnügt klingender Stimme erzählte Rocco: „Mein Vater hat sich früher als Feuerschlucker einen Namen gemacht. Er hat mir all das beigebracht, was ich heute kann. Und dafür werde ich ihm immer dankbar sein. Ohne ihn wäre ich nie so weit gekommen.“
    „Und
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