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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana
Autoren: Melinda Cross
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deine Familie hier ein."
    Tana blickte ihn erstaunt an, die Lippen leicht geöffnet.
    "Ich bin wie du von hier geflüchtet, legte das Geld, mit dem dein Vater die Ranch abbezahlte, in Ölaktien an, den Grundstein von D.C. Enterprises. Innerhalb weniger Jahre besaß ich alles, was man sich so kaufen konnte, aber irgendwie reichte es mir nicht. Etwas vermisste ich, und schließlich fand ich heraus, was es war." Er seufzte in der Erinnerung an die Jahre, während der er sich vor Sehnsucht nach diesem Haus, diesem Stückchen Land verzehrt hatte. "Ich hatte mein Erbe verkauft, fühlte mich entwurzelt und ohne Aussicht zurückzukehren, bis dein Vater in Zahlungsverzug geriet und mir die Tür zur Rückübereignung öffnete."
    Für Tana fügte sich plötzlich alles zusammen. Himmel, kein Wunder, dass sie sich diesem Mann so verbunden gefühlt hatte!
    Kein Wunder, dass sie das Gefühl gehabt hatte, dass sie zusammen das Land wiederentdeckt hatten und sie beide hierher gehörten und ihre Lebenswege irgendwie miteinander verbunden waren. "Den Rest kenne ich", flüsterte sie, aber Cody unterbrach sie, indem er ihr Kinn umfasste und dann anhob, bis er ihr in die Augen sehen konnte.
    "Nein, Tana, den kennst du nicht. Ich kam hierher, um dir ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Für den Fall, dass du es ablehnen würdest, was ich nicht erwartete, denn ich hatte ja noch die Präklusionsurkunde. Meine Nachforschungen hatten ergeben, dass du hier seit Jahren nicht gelebt hattest und an der Ranch nicht interessiert zu sein schienst." Er presste die Lippen zusammen. "Und dann begegneten wir uns hoch oben in den Bergen, und im Gegensatz zu dem, was ich gehört hatte, kämpftest du für dein Haus ebenso wie ich für meins, und die Ironie an allem war, dass wir für dasselbe Haus aus denselben Gründen kämpften. Ich hatte nie vor, dich zu hintergehen, Tana.
    Das musst du mir glauben."
    "Und zu guter Letzt sind wir beide wieder dort, wohin wir jetzt gehören", sagte sie betont locker, "und wenn mir wirklich all das Land gehört, das Zach gekauft hat, werden wir Nachbarn sein, stimmt's?" Sie hätte angesichts der Ironie beinahe laut gelacht.
    "Nachbarn? Nachbarn?" wiederholte er und runzelte die Stirn. "Was willst du damit sagen?"
    Tana schloss die Augen, hätte ihn gern dafür gehasst, dass er ihr Zuhause an sich reißen wollte gerade in dem Moment, da sie es wiederentdeckt hatte. Aber letzten Endes war es auch sein Zuhause.
    Und wer konnte besser verstehen, was das bedeutete, wenn nicht sie? Es würde natürlich schwierig sein, in seiner Nähe zu leben. Er, der immer ein Außenseiter gewesen war, würde sich hier niederlassen und eine Familie gründen. Die Vorstellung, dass eine andere Frau mit ihm in diesem Haus leben, ihn lieben und Kinder mit ihm haben könnte, ließ sie schaudern. Sie hatte plötzlich das Gefühl, einen Kloß in der Kehle zu haben. "Wir werden vor Frühlingsbeginn kaum ein neues Haus bauen können, ich befürchte deshalb, dich um Zeitaufschub bitten zu müssen."
    "Wie bitte? Für was?"
    Sie sah ihn mit großen Augen überrascht an. "Um dein Land zu räumen, natürlich."
    "Du denkst, ich hätte das alles durchgestanden, nur damit wir Nachbarn werden?" rief er so heftig, dass sie sich unwillkürlich fester an den Türrahmen drückte, während sie Cody völlig verblüfft ansah. "Sagt dir das dein Instinkt? Und hältst du mich für einen solchen Narren, dass ich denselben Fehler gleich zwei Mal mache? Kampflos wegzugehen, das zweite Mal in meinem Leben?"
    Tana sah ihn nur starr an und versuchte, seine Worte zu begreifen.
    "Teufel noch mal, Tana, erzähl mir nicht, du wüsstest nicht, was ich meine. Dies ist nicht mein Besitz! Es ist unser! Ist es immer gewesen, wirklich, nur jetzt ganz rechtmäßig. Die neue Urkunde ist auf unser beider Namen ausgestellt."
    Tana wollte fragen, warum er das getan hatte, unterließ es aber, denn sie musste es nicht fragen. Sie wusste es. 'Unser'
    wiederholte sie in Gedanken, immer wieder, und während sie Cody ansah, traten ihr Tränen in die Augen, aber es war ihr egal.
    Sie hörte jemand leise schluchzen und erinnerte sich, dass Hazel ja da war, vergaß es aber sogleich wieder, als Cody ihr Gesicht umfasste und so sanft auf sie herablächelte, dass sie meinte, ihr müsse das Herz brechen. Sein Blick schien plötzlich unergründlich und zog sie in die blauen Tiefen seiner Augen.
    "Du und ich, Tana", flüsterte er. Er lachte leise in sich hinein, und ihr wurde ganz warm ums Herz. "Wir
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