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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana
Autoren: Melinda Cross
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atmete zufrieden tief ein, und sein Lächeln ließ Tana das Blut in den Adern gefrieren. "Und Douglas Cody ist der Besitzer von D.C. Enterprises. Nicht die Leute von der Telefongesellschaft haben angerufen, sondern die von seinem Büro. Sie haben ihren Chef gesucht, der vor dem Sturm hierher gekommen ist, um die Übernahmepapiere zu präsentieren." Er wandte sich zu Cody. "Deine Freunde machen sich Sorgen, weil sie so lange nichts von dir gehört haben. Ich habe mir nur die Freiheit genommen, ihnen mitzuteilen, dass es dir gut geht. Sie sagten, dass man dir morgen früh einen Hubschrauber senden wird. Ich habe ihnen versichert, dass du bereit seist und schon wartest."
    Tana, deren Gesichtszüge wie erstarrt waren, blickte Cody an, ohne ihn jedoch wirklich wahrzunehmen, und war unfähig zu begreifen, was Zach gesagt hatte.
    "Cody war bei mir, als es zu brennen begann."
    Obwohl Zachs Miene ausdruckslos war, erweckte sie den Eindruck, als würde er ein Lachen unterdrücken.
    "Wirklich? Wart ihr zusammen, als das Feuer ausbrach - als es gelegt wurde? Oder erst dann, als du es bemerkt hast?"
    Obwohl sie völlig durcheinander war, wirkte Tana ganz ruhig und versuchte, sich an Einzelheiten zu erinnern. Cody ... allein unten, während sie und die anderen schlafen gegangen waren ...
    unten? Oder draußen?
    Könnte er gerade hereingekommen sein, als sie ihn gefunden hatte? Er hatte zuerst nichts gehört, oder hatte er es nur vorgegeben ... versucht, sie abzulenken durch...?
    Sie schloss kurz die Augen und sah in ihrer Vorstellung einen schlanken blonden Reiter, der die Berge hinaufritt und dessen Hut schneebestäubt war. Dann verschwamm das Bild, und ein anderes erschien. Er ritt auf Mac, ganz in der Nähe der vorstürmenden Herde, ein Lasso leicht in der Hand. Und dann war er draußen und blickte zu den Sternen empor, als gehörten sie ihm. Nein. Dieser Mann liebte sein Leben, sein Land, diesen Ort. Er konnte ihn willentlich zerstören. Außer - sagte ihr eine kleine garstige Stimme - außer er wollte auch den besitzen.
    Unerträgliche Verzweiflung befiel sie, und sie fragte sich, wieso sie daran nicht zerbrach. Sie fühlte sich wie tot, wie eine leere Hülse, als sie sich langsam aufrichtete und Cody das Gesicht zuwandte.
    "Ist das wahr?" flüsterte sie. Leugne es! Verdammt, noch mal! schrie es in ihr. Ihre Stimme aber klang ruhig, als sie weitersprach. "Ist D.C. Enterprises dein Unternehmen? Bist du wirklich hergekommen, um die Papiere vorzulegen?"
    Codys wütender Gesichtsausdruck verschwand, als er sie ansah. "Ja, soweit ist das richtig."
    "Ich verstehe", sagte sie, und ihre Stimme hörte sich flach und ausdruckslos an. "Kein Wunder, dass du den Winter hier nicht verbringen wolltest. Du warst kein Gelegenheitsarbeiter.
    Als du aber hier festgesessen hast, wäre es schrecklich gewesen, uns die Wahrheit zu erzählen, stimmt's?"
    Cody verzog leicht den Mund, als wollte er lächeln, und nickte.
    "Tana", sagte er scharf, "denk nach. Zum Teufel noch mal, denk einen Moment nach. Frag dich, warum ..."
    "Oh, das werde ich", unterbrach sie ihn, drehte sich um und eilte auf die Halle zu.
    "Tana, warte! Lass es mich erklären!"
    Sie zögerte sekundenlang, hätte beinahe laut aufgelacht, doch stattdessen hob sie das Kinn und lief durch die Halle auf die Treppe zu.

13. KAPITEL
    Tana saß am Schreibtisch ihres Vaters und hatte den Kopf erschöpft auf die Hand gestützt. Sonnenlicht flutete durch die übergroßen Fenster und erwärmte den Raum und zauberte auf den Holzfußboden helle Streifen.
    Hazel sah von ihrer Stickarbeit auf, als wollte sie sich versichern, dass Tana überhaupt noch im Raum war. Die schlanke Frau am Schreibtisch sah schon wie die alte Tana aus, wenngleich nicht allzu sehr. Nichts Weiches war in ihren Gesichtszügen. Sie schien sich in einen Schutzmantel gehüllt zu haben, um nicht mehr betrogen zu werden, hatte aber den warmen Klang ihrer Stimme und ihre Ausstrahlung eingebüßt.
    Und manchmal empfand Hazel es als niederdrückend, mit ihr im selben Raum zu sein. Sie betrachtete Tana kritisch. Sie war während der vergangenen vier Wochen schlanker geworden.
    Seit dieser
    grässlich laute Hubschrauber im Vorhof
    niedergegangen war und Douglas Cody zurück nach Dallas und aus ihrem Leben gefegt hatte. Und Hazel gab trotz Tanas Proteste, dass es ihr gut gehe und sie sie in Ruhe lassen solle, nichts darauf, denn Tana ging es gar nicht gut, und es sah so aus, als würde sich das auch nie wieder ändern.
    Ihr Gesicht war
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