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Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber
Autoren: Peter Wuehrmann
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in London landete. An Bord befanden sich Frank Schönbeck, Peter Adams und Hauptkommissarin Christine Keller, die alle vor Erschöpfung den gesamten Flug verschlafen hatten. Von Professor McCully hatten sie sich in Halifax freundschaftlich verabschiedet. Er hatte angekündigt, noch einige Tage auf Nova Scotia bleiben zu wollen, um alte Freunde zu besuchen. Zudem war ihm die sofortige Rückreise zu anstrengend gewesen. Letztendlich nahmen Frank und Peter es ihm nicht übel, dass er ihnen seine Vergangenheit und seine frühere Beteiligung an der Schatzsuche der Clan-Familien verschwiegen hatte. Peter nahm sowieso nie irgend etwas lange übel, und Frank grübelte zwar noch immer über das Abenteuer der letzten Woche nach, aber auch er kam am Ende zu demselben Ergebnis wie Peter. Was hätte es geändert, wenn McCully ihnen von Anfang an von seiner alten Bekanntschaft mit Daniel McGuffin und Gloria McGinnis erzählt hätte? Die Frage, die Peter ihm gestellt hatte, konnte auch Frank nicht beantworten. Wahrscheinlich hätten sie McCully dann misstraut und seine Rolle ständig in Frage gestellt. Besonders Frank hätte das getan. Da hatte Peter schon Recht.
    Müde vom unbequemen Schlaf im Flugzeug und leicht betäubt von dem zweiten schnellen Zeitzonenwechsel innerhalb von nur drei Tagen schleppte Frank seinen Rucksack zur Zollabfertigung. Er setzte ihn ab, um auf Christine Keller und Peter zu warten, die noch auf dem Laufband unterwegs waren. Als er die beiden vertraulich miteinander plaudernd näher kommen sah, zögerte er mit seiner Frage, die er Christine Keller eigentlich hatte stellen wollen. Als beide neben ihm standen, fragte er dann aber doch.
    »Ich glaube, wir müssen das Terminal wechseln, Christine, um für den Weiterflug nach Hamburg einzuchecken.«
    Als er den Seitenblick sah, den die Hauptkommissarin Peter zuwarf, wusste er allerdings, was sie ihm antworten würde und was er vorher schon geahnt hatte.
    »Nein«, sagte sie, »ich fliege noch nicht nach Hause.« Sie deutete auf ihre kaputte Nase, auf der ein frisches, ein wenig unauffälligeres, aber immer noch ziemlich dickes Pflaster prangte.
    »Für die nächste Woche kann ich mich sowieso krankschreiben lassen. Ob ich es tue, weiß ich zwar noch nicht, aber erst einmal ist ohnehin Wochenende, und am letzten Wochenende habe ich nicht allzu viel von London gesehen. Ich werde mir heute Zeit nehmen und die Stadt ganz ohne Verpflichtung als Touristin besichtigen.«
    Sie lächelte Peter an.
    »Peter hat sich als Begleiter angeboten, um mir die Sehenswürdigkeiten zu zeigen.«
    Peter kam auf Frank zu, legte ihm den Arm um die Schulter und sagte:
    »Mach dir nicht so viele Gedanken über McCully. Ich bin ständig mit ihm in Kontakt und werde ihn im Auge behalten. Wenn er vorhat, ohne uns nach dem Schatz zu suchen, gebe ich dir Bescheid. Dann statten wir ihm wieder einen Besuch ab, ob er will oder nicht.« Frank nickte nur. An McCully hatte er in diesem Moment gerade überhaupt nicht gedacht.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Peter.
    »Gute Frage«, sagte Frank. »Was soll’s. Ich hole mir einen Kaffee, und dann sehe ich zu, dass ich einen Flug nach Hamburg kriege.«
    »O. K., melde dich bei mir, wenn du wieder zu Hause bist«, sagte Peter. Sie verabschiedeten sich, aber als Christine und Peter schon fast an der Absperrung zur Zollabfertigung waren, drehte sich Peter noch einmal um und rief ihm zu:
    »Oder wenn du es dir anders überlegst!« Er zeigte ihm den erhobenen Daumen. Frank winkte ihnen nach, bis sie durch die Passkontrolle gegangen waren.
    Eine Weile stand er unschlüssig herum und betrachtete die beiden Menschenschlangen. Die eine wartete vor der Passkontrolle, die andere vor dem Ausgang, über dem das Schild »Connecting Flights« hing.
    Er konnte nicht glauben, dass es erst eine Woche her war, als er von Hamburg aus aufgebrochen war, um bei Peter in London einer alten Schatzkarte nachzuspüren und mit ihm zusammen durch halb London gejagt zu werden. Er wartete, bis nur noch wenige Leute übrig waren, die vor den beiden Ausgängen warteten.
    Dann nahm er seinen Rucksack und ging, anstatt zum Übergang für die Anschlussflüge nach Europa, zum Ausgang für die Einreise nach Großbritannien, durch den Christine und Peter zehn Minuten vorher verschwunden waren.
    Er lehnte sich an die Gummiführung des Laufbandes, um den Vorbeieilenden Platz zu machen. Dann passierte er die Eingangshalle des Terminals und fuhr mit dem Drehkarussell am Ausgang in die
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