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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum
Autoren: Perry Rhodan
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linke Auge geraubt haben.«
    »Ich denke nicht an Rache«, erklärte Atlan.
    »Ich spreche auch nicht von Rache, nur von Absicherung. Laire könnte sich bedroht fühlen. Zumindest habe ich das bislang angenommen. Wenn ich jetzt beide so einträchtig nebeneinander sehe, muss ich mich fast für meinen Verdacht entschuldigen.«
    Verna verzichtete darauf, dem Arkoniden zu sagen, dass sie beobachtet hatte, wie Laire sich vor ihm versteckt hatte. Sie fürchtete, dass er dann den Mutanten die Überwachung Laires übertragen würde. Sie war jedoch davon überzeugt, dass sie die Aufgabe allein bewältigen konnte, die sie sich gestellt hatte.
    Verna spürte, dass Atlan alles gesagt hatte. Sie lächelte.
    »Ich darf mich wohl verabschieden?«
    »Sie haben ein feines Gespür«, erwiderte der Arkonide. »Ich gebe zu, dass es mich an Perrys Tisch zurückzieht. Wenn Sie Lust haben, kommen Sie mit.«
    »Ich würde mich nicht besonders wohlfühlen«, gestand die Robotologin.
    »Dafür besteht nicht der geringste Grund. Hier wird niemand höher oder niedriger eingestuft als andere.«
    »Natürlich nicht.« Verna erhob sich. »Bitte entschuldigen Sie mich trotzdem.«
    Atlan streckte ihr die Hand hin, und die junge Frau ergriff sie hastig. Verna fühlte sich zu ihm hingezogen.
     
    Galto »Posbi« Quohlfahrt tippte Verna auf die Schulter und lächelte wohlwollend, als sie sich umdrehte. »Gratuliere«, sagte er. »Du hast es geschafft.«
    »Ich verstehe nicht«, erwiderte sie verwirrt. »Wozu gratulierst du mir?«
    »Darf ich dich zu einer Tasse Kaffee einladen?«
    »Wenn du mit mir plaudern willst, kannst du es hier tun.« Ihre Antwort fiel schroffer aus als beabsichtigt. »Was willst du?«
    »Verhindern, dass du dich überschätzt. Verstehst du? Ich zweifle nicht an deiner wissenschaftlichen Qualifikation und weiß, was du leisten kannst.«
    »Bitte – keinen Honig. Ich mag so etwas nicht.«
    »Gut.« Quohlfahrt nickte eifrig. »Du hast dir vorgenommen, Laire unter die Lupe zu nehmen. Du hast ihn beobachtet, und dir ist dabei einiges aufgefallen, was dir eigenartig vorkommt.«
    »Richtig«, bestätigte Verna.
    »Atlan hat davon erfahren, und er hat dir gesagt, dass er mit deiner Arbeit einverstanden ist.«
    »Ebenfalls richtig.«
    »Hat er dir auch gesagt, was geschieht, wenn Laire das Komplott bemerkt und sauer darauf reagiert?«
    »Darüber haben wir nicht gesprochen.«
    »Das dachte ich mir, es hätte mich auch überrascht. Natürlich rechnet der Arkonide damit, dass du so behutsam vorgehst, dass Laire sich nicht beleidigt fühlt. Sagen wir es mal so: Mir ist klar, dass ein Roboter eigentlich nicht beleidigt sein kann.«
    »Ich weiß, was du sagen willst.«
    »Dann sind wir uns einig. Dann ist dir jetzt klar, dass es bei Laire nichts zu entdecken gibt.«
    »Wie soll ich das verstehen?« Verna blickte ihn verblüfft an.
    »Ich habe eben versucht, dir das zu erklären«, erwiderte Quohlfahrt. »Ich dachte, du hättest verstanden.«
    Sie schüttelte den Kopf, und der Olliwyner blickte sie beschwörend an.
    »Es gibt bei Laire nichts zu entdecken«, erklärte er. »Wenn da etwas wäre, was wirklich wichtig ist, dann würde Atlan dir den Auftrag wegnehmen. Die Mutanten würden alle Möglichkeiten ausschöpfen, und Laire könnte keinen Schritt mehr unbeobachtet tun. Dass Atlan keine Einwände gegen deine Arbeit hat, beweist geradezu, dass du dich vergeblich bemühst.«
    Die Frau senkte den Kopf. »Das hättest du nicht sagen sollen«, erwiderte sie zögernd. »Atlan meint es ehrlich.«
    »Er will dir nicht wehtun. Und ich möchte nicht, dass du dich eines Tages gedemütigt fühlst.«
    Verna fürchtete, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Quohlfahrts Worte waren schmerzhaft für sie, weil sie fühlte, dass er es ehrlich meinte.
    Sie wollte ihm sagen, was sie gesehen hatte, aber sie brachte kein Wort über die Lippen. Vielleicht hatte sie sich wirklich alles nur eingebildet? Vielleicht glaubte Atlan tatsächlich, dass sie sich ruhig mit Laire beschäftigen durfte, weil er nicht befürchten musste, dass sie dabei Schaden anrichtete? Vielleicht würde Laire sie gar nicht beachten, wenn er bemerkte, dass sie ihn beobachtete? Die Fragen steigerten ihre Unsicherheit. Plötzlich wusste sie nicht mehr, ob richtig gewesen war, was sie getan hatte.
    Galto Quohlfahrt beugte sich zu ihr herab und küsste sie auf die Wange. »Ich gebe dir einen guten Rat«, sagte er mit ironischem Unterton. »Wenn du glaubst, dass eine Fehde zwischen Laire und
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