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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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Jed.«
    Dalanja hörte, wie die Kinder sich unterhielten, und langsam beruhigte sie sich ein wenig. Nach etwa einer Stunde hörte sie in der Wand etwas brummen und klappern. Entsetzt sprang sie auf.
    »Keine Angst«, sagte ein Junge, der ungefähr ein Jahr älter als Dalanja sein mochte. »Das ist nur eine Automatik. Komm, da gibt es was zum Essen.«
    Die anderen Kinder versammelten sich schon vor der Wand. Eine Klappe öffnete sich, und eine Platte schob sich in den Raum. Dalanja starrte verblüfft auf die vielen Schalen und Teller, die darauf standen. Sie hatte noch niemals eine solche Vielfalt von Speisen auf einem Fleck gesehen.
    »Finger weg, Jed!«, sagte der Junge neben Dalanja scharf.
    Jed, ein etwas zu dick geratener Junge von etwa neun Jahren, presste trotzig zwei Schüsseln mit reich garnierten Süßspeisen an sich. »Wer zuerst kommt …«, hob er an, aber der andere nahm ihm die eine Schüssel einfach weg und stellte sie auf die Platte zurück.
    »Jeder bekommt etwas ab!«
    »Gib bloß nicht so an, Denver!«, rief Jed wütend. »Du hast mir überhaupt nichts zu verbieten.«
    »Fang endlich an zu essen«, empfahl ein Mädchen spöttisch. »Dann hältst du wenigstens den Mund. Kommt, wir wollen das aufteilen. Jeder nimmt sich einen Teller, und dann los!«
    Dalanja hatte keinen Appetit. Denver brachte ihr jedoch einen Teller und setzte sich neben sie. »Iss lieber jetzt«, sagte er. »Bei der nächsten Mahlzeit gibt es nur Wasser und Konzentrate. Woher kommst du?«
    Sie sagte es ihm.
    »Sie wollen wohl Kinder aus allen Teilen der Erde.« Denver kaute. »Jeder hier kommt aus einer anderen Gegend. Naja, bald müssten sie genug von uns eingesammelt haben. Dann werden wir sehen, was sie mit uns anstellen wollen.«
    Dalanja starrte ihn schweigend an, erschrocken und bewundernd zugleich. Sie dachte mit Entsetzen an die Zukunft, andererseits imponierte es ihr, mit welcher Ruhe Denver darüber sprach.
    »Kannst du Geschichten erzählen?«, wollte der Junge wissen.
    »Geschichten?«, fragte Dalanja verblüfft.
    »Märchen oder so etwas. Wenn wir gegessen haben, kommen die Betten aus der Wand. Die Fremden haben es nicht gern, wenn die Kleinen zu lange wach bleiben. Wenn wir ihnen etwas erzählen, schlafen sie schneller ein.«
    Dalanja sah erst jetzt, dass drei der Kinder um die fünf Jahre alt waren. Die Kleinen taten ihr leid. Aber sie selbst tat sich auch leid. Sie hätte ebenfalls jemanden gebraucht, der sie tröstete. Doch Denver sah sie erwartungsvoll an, und sie wollte ihn keinesfalls enttäuschen. »Ich kenne viele Geschichten«, sagte sie daher. »Weißt du, wo wir hier sind?«
    »In einem Raumschiff, glaube ich. Die Dinger, mit denen die Fremden auf der Erde landen, sind sicher nur Beiboote.«
    »Wenn das hier ein großes Schiff ist, dann wird man uns sicher bald herausholen … So schwer kann das schließlich nicht sein.«
    »Bisher ist niemand gekommen, und ich bin schon seit vier Tagen hier.«
    Dalanja sah den Jungen ratlos an. Vier Tage! Hatte denn auf der Erde niemand gemerkt, dass Denver entführt worden war?
    Eines der älteren Mädchen kam zu ihnen. »Bobby hat Bauchweh«, sagte es.
    Denver nickte grimmig. »Er hat gestern all seine Süßigkeiten auf einen Schlag in sich hineingestopft.«
    »Ich weiß«, antwortete das Mädchen gelassen. »Aber wir müssen trotzdem etwas tun, sonst heult er die ganze Nacht über.«
    »Gibt es keine Ärzte in diesem Schiff?«, fragte Dalanja.
    »Keine Ahnung«, murmelte Denver.
    »Ich hatte auch mal Bauchweh«, meldete sich Jed laut zu Wort. »Ich musste operiert werden. Sie haben mir den Bauch aufgeschnitten. Soll ich euch die Narbe zeigen?«
    Bobby, ein kleiner, blasser Junge, weinte laut. Er war offenbar alles andere als erfreut über die Aussicht, aufgeschnitten zu werden.
    »Wir sollten diesen Kerl gründlich verprügeln!«, zischte das ältere Mädchen wütend. »Jed geht mir auf die Nerven!«
    »Lass ihn doch, Saja«, sagte Denver bedrückt. »Wir werden uns nicht prügeln. Die Fremden beobachten uns. Vielleicht warten sie darauf, dass es bei uns Ärger gibt.«
    Dalanja glaubte, dass Denver haargenau die Wahrheit erraten hatte. Vielleicht war alles ein Test. Die Fremden wollten sehen, welches Kind so reagierte, wie sie es sich wünschten. Das Mädchen sah eine Möglichkeit, die Situation zu verändern. Sie alle brauchten nur das Gegenteil von dem zu tun, was die Fremden erwarteten. Was konnte das sein?
    Für Dalanja war die Antwort einfach. Das ideale
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