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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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Schwindel …«
    Sie stockte, denn ihr fielen die Geschichten ein, die die Erwachsenen sich über allerlei Mutanten erzählten. Hatte man sie nicht getestet, als sie noch kleiner war? Sie war sicher, dass sie keine ungewöhnlichen Fähigkeiten besaß.
    »Du hast auf gewisse Weise recht«, murmelte Alurus zu ihrer Überraschung. »Du und die anderen – ihr seid noch ganz harmlos. Sieh mal, Dalanja, es gibt Entwicklungen, die erkennt man anfangs nicht. Euch hält man auf der Erde für ganz normale Kinder, und das ist auch richtig. Aber ihr werdet Eltern sein, eines Tages, und eure Kinder …« Alurus unterbrach sich jäh. »Ich kann über Einzelheiten nicht sprechen. Meine Aufgabe besteht darin, euch aus dieser Zeit zu entfernen. Wir sind keine Bestien, Dalanja. Ihr werdet es gut bei uns haben. Euch wird nichts geschehen, denn ihr seid nicht schuld an dem, was uns in der Zukunft bedroht. Wahrscheinlich wird schon eure Entführung eine Änderung bewirken. Es mag sein, dass wir eine ganz neue Welt vorfinden, wenn wir die Zeit übersprungen haben. Auf jeden Fall bleibt uns kein anderer Ausweg. Es wird dafür gesorgt, dass ihr eure Eltern bald vergesst.«
    Dalanja war wie betäubt. Sie hörte Alurus zu, aber ihre Gedanken liefen wild durcheinander. Vor allem war sie überzeugt, dass Alurus ihr eine faustdicke Lüge auftischte.
    »Unsere Eltern«, flüsterte sie. »Sie werden sehr traurig sein. Wenn wir ihnen wenigstens sagen könnten, was los ist …«
    Alurus lächelte strahlend. Das kam so unerwartet, dass Dalanja erschrak. »Auch daran haben wir gedacht!«, versicherte er eifrig.
    Ehe Dalanja ihm weitere Fragen stellen konnte, wurde es dunkel um sie herum. Als hätte jemand in ihrem Gehirn einen Schalter betätigt.

2.
    »Du Schnüffler!«, zischte San Tharpo und drückte mit dem Messer fester zu.
    Bursto hielt den Atem an. Warum kam niemand, der diesen Irren zurückhielt? Er hatte gesehen, dass die Männer aus Terrania Waffen trugen. Ein Paralysatorschuss würde ihn retten.
    Zeit gewinnen, dachte Bursto. Verzweifelt bewegte er die Lippen.
    »Du willst reden, wie?«, fragte Tharpo höhnisch. »Schlage dir das aus dem Kopf. Im Reden sind Leute wie du groß. Ihr dreht einem das Wort im Munde herum, und ehe man es merkt, ist aus Schwarz Weiß geworden.«
    Nun, dann nicht! Bursto kämpfte gegen die Todesangst an. Aber wenn du so fest entschlossen bist, mich umzubringen – warum tust du es nicht endlich?
    »Dich werde ich opfern!«, flüsterte Tharpo. »Kali verlangt Blut. Ihr denkt, der alte San ist restlos übergeschnappt, nicht wahr? Aber ich weiß alles über Kali und den Kult. Mein Vater erzählte mir davon, wie sein Vater es früher erzählt hat. Einer meiner Ahnen war der letzte Priester hier. Das hast du nicht gedacht, wie?«
    Burstos Gedanken hätten das Verfahren sicher drastisch verkürzt, wären sie dem Vater der kleinen Dalanja bekannt gewesen. Bursto dachte nämlich, dass Tharpos Geschichte nur eines bewies: dass Dummheit sich vererbte.
    Sie lebten nicht auf irgendeinem hinterwäldlerischen Planeten. Auch wenn ein paar Leute sich dazu hatten hinreißen lassen, diesen Unsinn mitzumachen – bei einem Menschenopfer hörte der Spaß auf. Spätestens dann mussten alle zur Vernunft kommen und Tharpo daran hindern, seinen Irrsinn zu realisieren.
    Draußen wurde es laut. Bursto hörte die fanatische Menge schreien, Schüsse zischten. »Das sind die anderen Schnüffler«, flüsterte Tharpo triumphierend.
    Ein Mann erschien in der Tür.
    »Wir haben es geschafft!«, rief er freudig. »Sie konnten keine Warnung abgeben.«
    Das nützt euch auch nichts, dachte Bursto. Die Behörden wissen, wo alle abgeblieben sind.
    Tharpo nahm endlich das verflixte Messer weg. »Hol ein paar von den anderen!«, befahl er. »Diesen Kerl und die Frau bringt ihr gleich in die Stupa hinüber. Aber macht es unauffällig!«
    Selna protestierte mit keinem Laut, als gleich darauf ein halbes Dutzend kräftige Männer sie in die Mitte nahmen und hinausführten.
    Tharpo beobachtete düster seine Tochter.
    »Wo ist Mutter?«, fragte Desina plötzlich.
    »Ich musste sie einsperren«, erklärte der Farmer gelassen.
    »Dann bring mich zu ihr.«
    »Warum?«
    Desina sah ihren Vater voller Abscheu an. »Weil ich mit diesen Dingen nichts zu tun haben will!«, sagte sie scharf. »Auf diese Weise kannst du Dalanja nicht helfen. Sie wird nicht zurückkommen, nur weil du die komische Statue anjammerst.«
    »Du glaubst nicht an die Macht der
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