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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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zu!«
    »Bilde dir ja nicht ein, dass ich auf schöne Worte hereinfallen werde.«
    »Kein Versuch, dich zu überreden – okay? Ich erkläre, was ich vorhabe, danach entscheidest du, was du tun willst. Einverstanden?« Bursto wartete Selnas zustimmendes Nicken gar nicht erst ab. »Ich will herausfinden, was sich in diesen Feuerkugeln befindet. Alle anderen Antworten ergeben sich dann schon von selbst. Eigentlich haben wir eine gewaltige Arbeit vor uns. Es gilt, ein paar tausend Augenzeugenberichte zu sichten und zu vergleichen. Die Expertin für diese Dinge bist du.«
    »Das schaffen wir nicht. Wir würden Wochen brauchen, und bis dahin liegen neue Berichte mit neuen Daten vor, die unsere Ergebnisse infrage stellen. So geht es kaum, Bursto. Aber während du draußen warst, habe ich eine Meldung aufgefangen. Eine Frau in Kapstadt behauptet, ihr kleiner Sohn sei von UFOs entführt worden und die Regierung halte diese Information zurück. Ein Reporter fragte sie nach ihrer Meinung zu dieser Art von Zensur, sie vertrat die Ansicht, dass eine Panik verhindert werden solle. Bursto – wir wissen, dass im zwanzigsten Jahrhundert schon Menschen entführt wurden, aber es waren selten Kinder. Mal überwiegend Männer, dann fast nur Frauen, für kurze Zeit schienen sich unsere Besucher für Paare zu interessieren.«
    »Und nun sind Kinder dran? Aber es gab eine so lange Pause …«
    »Für uns Menschen, Bursto. Klar. Aber wie steht es mit den Fremden? Vielleicht kamen sie damals zu dem Schluss, dass die Menschheit noch zu jung war …«
    »Das ist mir zu fantastisch.«
    »Ausgerechnet du musst das sagen! Du bist von ›oben‹ zurückgepfiffen worden – und fast gleichzeitig kommt diese Frau und spricht von Entführung. Julian Tifflor hält sich gerade bei den Loowern auf dem Mars auf. Hatten die nicht auch ein Kind entführt?«
    »Geht das schon wieder los mit den Loowern?« Bursto seufzte. »Ein Glück, dass wir sie haben, wie? Ihnen können wir buchstäblich alles in die Schuhe schieben.«
    »Mehr fällt dir dazu nicht ein?«
    »Oh doch. Wir fliegen nach Kapstadt.«
    »An die Mutter des entführten Kindes kommen wir bestimmt nicht heran. Aber ich schätze, es muss noch mehr Fälle dieser Art geben.«
    Bursto schaute seine Begleiterin nachdenklich an. »Wenn ich dich recht verstehe, willst du dich nun doch an diesem Unternehmen beteiligen.«
    »Es scheint nur so«, behauptete Selna gelassen. »Mich interessieren nicht die UFOs – ich will mehr über die Entführungen herausfinden.«
    Bursto wandte den Kopf zur Seite, damit die Lornsiterin sein Lächeln nicht sehen konnte. So viel Spitzfindigkeit hätte er Selna gar nicht zugetraut. »Wo fangen wir an?«, fragte er. »Wir können schlecht über Rundruf die Eltern entführter Kinder bitten, sich bei uns zu melden.«
    Selna deutete auf das Funkgerät. »Ich werde es versuchen. Der Mann, mit dem ich gleich rede, stammt wie ich von Lornsite.«
    Das Gespräch ging nach Terrania. Das Gesicht eines älteren Mannes baute sich auf.
    »Selna!«, sagte er mit unterkühlter Freude. »Nett, dich mal zu sehen.«
    »Das finde ich auch, Cuve. Ich brauche eine Auskunft. In welcher Region fand die letzte UFO-Entführung statt?«
    Bursto holte tief Luft. Das konnte nicht gut gehen. Nicht einmal ein Lornsiter konnte die Dienstvorschriften umgehen. Zu seiner Überraschung zögerte Cuve nicht lange.
    »Zudir in Nordindien. Ein Mädchen, acht Jahre alt. Name: Dalanja Tharpo«, sagte der Mann.
    »Danke, Cuve.«
    Der Schirm erlosch.
    »Das gibt es nicht!«, stieß Bursto hervor. »Einer von euch missachtet seine Dienstvorschriften …«
    »Das hat Cuve keineswegs getan. Er weiß, dass jede Information bei mir sicher ist. Niemand kann einen Lornsiter zwingen, ein Geheimnis zu verraten – frag die Überschweren. Und für Cuve ist es selbstverständlich, dass ich mich für dich verbürge.«
    »Heißt das, dass ich so tun muss, als hätte ich nichts gehört?«
    »Wir sollten Zudir aufsuchen!«
    Bursto biss die Zähne zusammen und änderte wieder einmal den Kurs. Um Zeit zu sparen, suchten sie die nächste Transmitterstation auf und nahmen sich am Ziel einen Mietgleiter. Auf der Fahrt nach Zudir sahen sie die letzten Nachrichten.
    Inzwischen gab es erste öffentliche Stellungnahmen zu den Entführungen. Burstos Laune sank auf den Nullpunkt. Natürlich wurde versucht, die Sache abzuwiegeln. Niemand sprach von UFOs, sondern von fremden Raumschiffen, was sich weniger geheimnisvoll anhörte.
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