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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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der wahre Grund, warum keiner der Sucher jemals zurückgekehrt ist.«
    Tarmair verstand es, mitreißend zu reden. Er sah an den Gesichtern der Zuhörer, dass sie beeindruckt waren. Doch da geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte.
    Eines der Portale des Rededoms schwang auf. Durch die Öffnung kam – halb watschelnd, halb rollend – Raylto. Zielbewusst strebte er auf Tarmair zu. Der Spötter setzte eben zu der Aussage an, die Prentach unweigerlich den Rest geben musste, da quarrte der Asogene: »Eine dringende Botschaft des LARD – du musst sofort kommen!«
    Nur eine Sekunde lang verlor Tarmair das Gleichgewicht. Er hatte sich sofort wieder in der Gewalt.
    »Ich habe hier eine wichtige Aufgabe zu erledigen«, sagte er halblaut und nur für Raylto bestimmt.
    »Die Aufgabe ist einem anderen zugewiesen worden. Du hast sofort zu kommen.«
    Da wusste Tarmair, dass er nicht zögern durfte. Er machte eine abschließende Bemerkung, in der er die Zuhörer aufforderte, aus Prentachs Hilflosigkeit ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
    Inzwischen hatte Raylto den Rededom schon wieder verlassen. Tarmair folgte ihm.

2.
    »Wer kümmert sich um Prentach?«, fragte Tarmair, als sie den Dom verlassen hatten.
    »Ein neuer Spötter ist erwählt worden«, antwortete Raylto.
    »Woher weißt du das?«
    »Es ging aus den Worten des LARD hervor.«
    »Das LARD hat tatsächlich zu dir gesprochen …?« Tarmair staunte.
    Als der Asogene nicht antwortete, wurde der Spötter nachdenklich. Es schien ihm, als sei die ganze Welt in Bewegung geraten. Die Übeltäter begnügten sich nicht mehr mit kleinen Sticheleien, sondern griffen die Weltordnung an, und das LARD sprach sogar zu einem Asogenen.
    Er hatte sein Haus kaum betreten, da meldete sich schon die Stimme des Mächtigen: »Mit allen Mitteln ist dafür zu sorgen, dass der Frevler Cainstor sofort unschädlich gemacht wird.«
    »Ich war im Begriff, dies zu tun«, antwortete Tarmair und hatte dabei das ungute Gefühl, das LARD sei mit seiner bisherigen Leistung in diesem Fall nicht zufrieden.
    »Er ist dir vorläufig entgangen!«
    »Das ist richtig. Aber ich werde ihn finden und ihm das Maul stopfen.«
    »Cainstor ist auf dem Weg zur Siedlung Westend. Dort wird er sich mit den Vorräten versehen, die er braucht, um in das Gebiet am Ende der Welt vorzustoßen. Du wirst ihn finden, bevor er Westend verlässt, und du wirst ihn töten!«
    Tarmair erschrak. »Ist das notwendig?«, fragte er verwirrt und unsicher.
    »Was das LARD anordnet, ist notwendig und angemessen!«
    »Ich werde ihn töten«, murmelte Tarmair.
    Nie hatte Tarmair sich mit so viel Unbehagen an die Ausführung eines Auftrags gemacht wie diesmal.
    Früher waren es gelegentliche Äußerungen gewesen, die einer von sich gegeben hatte – meist im betrunkenen Zustand –, gegen die Spötter vorgehen mussten. Besonders die Alten waren zu irrelevanten Äußerungen aufgelegt. Zum Beispiel, man müsste den Asogenen nachschleichen, um herauszufinden, wohin sie gingen, wenn sie verschwanden. Oder: »Wenn es wirklich nur die eine Welt Quostoht gibt, wie kommt es dann, dass auf ihr Lufken leben und Zorben, Doprer und Agolpher, Grysen und Belten?«
    Jeder Spötter verfügte über ein Repertoire an Argumenten, mit deren Hilfe er solche Äußerungen sofort der Lächerlichkeit preisgeben konnte.
    Gewiss – immer wieder gab es auch Radikale. Solche, die das Ende der Welt erforschen wollten, um herauszufinden, ob es dahinter wirklich keine andere Welt gab. Und jene, die vom Verlorenen Paradies sprachen und davon, dass das LARD die Menschen von Quostoht betrogen habe. Tarmair hatte von einigen Fällen gehört, in denen Aufrührer auf Befehl des LARD getötet worden waren. Aber nur ein einziges Mal hatte er einen wirklichen Radikalen kennengelernt. Der Ketzer war zum Ende der Welt aufgebrochen und nie mehr gesehen worden.
    Tarmair erinnerte sich, wie er ein Spötter geworden war. Schon als Kind hatte er großes Interesse für die überragende Weisheit des LARD gezeigt und seine Mutter mit Fragen über das LARD förmlich gepeinigt. Er war stets wissbegierig gewesen, aber der Respekt vor dem LARD hatte die Grundlage seiner Wissbegierde gebildet.
    Eines Tages war der alte Grimroch zu ihm gekommen und hatte ihn gefragt, ob er in den unmittelbaren Dienst des LARD treten wolle. Tarmair hatte seine Zusage mit Begeisterung gegeben. Grimroch hatte ihm die heilige Lehre erklärt und warum es so eminent wichtig sei, dass jeder im Land Quostoht daran
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