Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Fahrzeug nach Westen.«
    »Halte dich bereit!«, befahl der Spötter. »Ich gehe zum Rededom, um zu hören, was man dort zu sagen hat. Sobald ich zurückkomme, folgen wir Cainstor.«
    Im Dom befanden sich wieder etwa ein halbes Hundert Leute. Es schienen dieselben Männer und Frauen wie am Vortag zu sein, alle zumeist in fortgeschrittenem Alter. Jedoch bemerkte Tarmair auch einige junge. Ihre Anwesenheit gab dem Spötter besonders zu denken. Wenn es Cainstor gelungen war, sogar Jüngere zu infizieren, war wirklich höchste Vorsicht geboten.
    Es überraschte ihn nicht, dass der alte Prentach das Rednerpodium betrat.
    »Manche von euch mögen geglaubt haben, Cainstor hier zu sehen«, begann der Alte. »Andere wussten, dass er um diese Zeit längst unterwegs sein würde. Cainstor hat versprochen, dass er den Ärger des LARD nicht länger herausfordern werde. Das heißt, dass er nicht mehr zu uns reden kann – und ebenso wenig zu anderen Leuten im Land Quostoht. Das Handeln hat er sich aber nicht versagt. Deshalb ist er auf dem Weg zum Ende der Welt. Ich soll euch sagen, dass dort die Welt nicht wirklich zu Ende ist. Es gibt ein Land jenseits des Endes der Welt. Cainstor will die Fremden finden, die dort leben. Und wenn er sie gefunden hat, kehrt er zurück, um uns zu berichten. – Das ist alles, Leute! Geht wieder an eure Arbeit oder woher ihr auch gekommen seid.«
    »Einen Augenblick!«, rief Tarmair. Alle drehten sich nach ihm um.
    Prentach musterte ihn mit gequältem Blick. Der Alte ahnte offenbar, was auf ihn zukam. »Ich habe nur Cainstors Botschaft verkündet«, klagte er schrill.
    »Wer im Rededom spricht, muss seine Worte verantworten können!«, schleuderte Tarmair ihm entgegen. »Was weißt du von dem Land, das angeblich hinter dem Ende der Welt liegt?«
    »Nichts! Gar nichts weiß ich davon!«
    »Wieso glaubst du dann, dass es ein solches Land gibt?«
    »Weil Cainstor es glaubt.«
    »Hat es früher schon Leute gegeben, die über das Ende der Welt hinaus in ein fremdes Land vordringen wollten?«
    Die Frage verblüffte den Alten ob ihrer Einfachheit. »Selbstverständlich hat es das«, antwortete er.
    »Was ist aus ihnen geworden? Hat man jemals wieder von ihnen gehört?«
    »N-ein«, sagte Prentach stockend.
    »Warum nicht?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht? Ich meine, warum sie nicht zurückgekehrt sind?«
    »Das habe ich getan!«, behauptete Prentach, der offenbar nicht wusste, wo dieses Gespräch enden sollte.
    »Was für Erklärungen sind dir dabei eingefallen?«
    »Mancherlei«, antwortete der Alte zögernd. Es waren ihm, so schien es, in Wirklichkeit gar keine eingefallen. »Womöglich ist das Land hinter dem Ende der Welt so wunderbar, dass niemand Lust zur Rückkehr verspürte. Vielleicht …«
    »Vielleicht, vielleicht …«, schnitt Tarmair dem alten Mann das Wort ab. »Sind nicht in Wirklichkeit alle diese Leute ausgezogen, um zu beweisen, dass es – entgegen der Lehre des mächtigen LARD – andere Welten außer Quostoht gibt? Und haben nicht alle, bevor sie gingen, heilige Eide geschworen, dass sie zurückkehren würden, sobald sie das Land hinter dem Ende der Welt fanden? Haben sie nicht, um präzise zu sein, genau dasselbe versprochen wie Cainstor, dessen Worte du hier verkündest?«
    »Ja … ja«, stotterte Prentach. »Das kann schon sein, aber …«
    »Trotz aller Versprechungen ist keiner von ihnen jemals zurückgekehrt. Sie sind allesamt verschwunden und, soweit wir wissen, tot. Wie erklärst du dir das, Prentach?«
    Der Wortwechsel war schneller geworden. Es gehörte zu Tarmairs Taktik, dem Gegner keine Zeit zum Nachdenken zu lassen. Prentach war diesem Druck offensichtlich nicht gewachsen. Er stotterte. Und jedes Mal, wenn er sich anschickte, etwas halbwegs Intelligentes von sich zu geben, schnitt ihm Tarmair wieder das Wort ab. Der Alte war in die Defensive gedrängt, und der Augenblick, da er geschlagen würde aufgeben müssen, ließ sich absehen.
    »Ich will es dir erklären, Prentach!«, rief Tarmair. »Dir und allen anderen, denen Cainstors unverantwortliches Geschwätz Anlass zum Zweifeln gegeben haben mag. Das LARD lehrt: ›Quostoht ist die Welt. Es gibt keine Welt außer Quostoht.‹ Wenn einer aufsteht und die Lehre bezweifelt, dann grämt sich das LARD. Wenn aber einer hingeht, um in seinem Unverstand zu beweisen, wie er meint, dass die Lehre falsch sei, dann wird das LARD zornig. In seinem Zorn straft es den Frevler. Das ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher