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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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    Prolog
    Das Jahr 3585 n. Chr. kann als Meilenstein nicht nur für die Geschichte der Menschheit, sondern für alle raumfahrenden Völker in der Milchstraße bezeichnet werden.
    Wieder einmal zeigt sich, dass Unterdrückung und Willkür nicht von langer Dauer sein können. Nach 125 Jahren Herrschaft des Konzils der Sieben existiert diese Macht nicht mehr, und daran tragen Perry Rhodan und seine Mitstreiter an Bord der gigantischen SOL, des größten Fernraumschiffs, das je von Menschen gebaut wurde, einen entscheidenden Anteil.
    Die SOL hat die Milchstraße längst wieder verlassen und sich auf die Suche nach der verschollenen Erde begeben, in der fernen Galaxis Ganuhr, die zum Kriegsschauplatz zweier Superintelligenzen und ihrer Hilfsvölker gehört. Die Kaiserin von Therm und BARDIOC stehen einander unversöhnlich gegenüber. Das bekommen Perry Rhodan und die Besatzung der SOL zu spüren. Als sie glauben, einen Sieg errungen zu haben, wird Perry Rhodan zum Gefangenen des Gegners – seine Spur verliert sich im Sternendickicht von Ganuhr.
    In der Milchstraße greift der Achtzig-Jahre-Plan, der die Befreiung bringen soll, schneller als erwartet. Die Sonne Arcur-Beta, von den Keloskern in ihrer Entwicklung angeheizt, wird zum Schwarzen Loch, ein Dimensionstunnel öffnet der Flotte der Laren den Weg in eine Konzilsgalaxis. Als die Besatzer diesen Weg gehen, wissen sie nicht, dass es für sie kein Zurück geben wird.
    Die Freiheit für die Milchstraße ist damit zum Greifen nahe. Nun muss sich erweisen, ob die Völker mit der neu gewonnenen Freiheit umzugehen verstehen oder ob alte Ressentiments von Neuem aufbrechen. Schon jetzt werden die Überschweren, die ehemaligen Vasallen der Besatzer, an vielen Fronten angegriffen.
    Auf besondere Weise machen die Menschen von sich reden, die aus dem Schutz der Dunkelwolke Provcon-Faust heraus den Widerstand betrieben haben. Denn die Erde kehrt zurück …

 
    1.
    Die LOTOSBLUME trug ihren Namen zu Unrecht, sie war eine verdorrte Blume. Risse, Rost und Zerfall nagten überall, und jede Linearetappe stellte ein unkalkulierbares Risiko dar.
    »Die letzten Lichtjahre eines erbärmlichen Fluges.« Patricia dela Baree starrte ihr Abbild im Spiegel an. Es war fleckig und stumpf, das ölverschmierte Gesicht zeigte nicht nur Missmut, sondern zugleich tiefe Resignation. Langsam griff Pat nach einem Reinigungstuch und fing an, sich zu säubern.
    Sie hatte das alles abgrundtief satt.
    Angewidert warf sie das schmutzige Tuch in den Abfallvernichter, aber es verschmorte nur, anstatt sich aufzulösen. Ein grässlicher Gestank machte sich breit.
    Patricia verachtete ihre 60-Meter-Korvette und fühlte sich dabei ebenso alt, zerlumpt und unnütz geworden. In einer Stunde, einem Tag oder einer Woche konnte sich die LOTOSBLUME mitsamt dem Snacker in eine tödliche Falle verwandeln.
    Mit einem misstönenden Schnarren meldete sich der Interkom. Auf dem Schirm tauchte flackernd der Oberkörper ihres zehnjährigen Sohnes Sol auf. »Jason will in den Snacker! Und eben hat Borstian die Klimaanlage mit dem Vorschlaghammer repariert.«
    »Wenn Jason in der Nähe ist, sage ihm, dass ich in zehn Minuten in der Zentrale sein werde! Sonst gibt es keine Hiobsbotschaften?«
    Sol kicherte anzüglich. Er war der Jüngste an Bord, doch seine angeborene Intelligenz machte ihn den anderen ebenbürtig. »Noch nicht. Aber ich bin sicher …«
    Patricia schaltete die Verbindung ab. Sie dachte an die wuchtige Kiste, die sie aus dem Orbit eines Mondes geborgen hatten. Das Ding konnte voll Gold sein, voller Papier oder leer. Alles war möglich. Inzwischen schickte sich dieser wahnwitzige Jason wohl an, mit dem durchlöcherten Raumanzug und einem viel zu geringen Vorrat an Atemluft in den Snacker einzudringen.
    Sie verließ ihre Kabine, warf aber zuvor einen forschenden Blick auf den Indikator. Noch gab es auf dem Korridor Atemluft. Argwöhnisch betrachtete sie die geflickten Rohre und Kabelbündel, die immer schlampiger repariert wurden, weil die Ersatzteile ausgingen.
    Kreischend bewegte sich das Zentraleschott. Jason Wisenth stand neben dem Kartentank und sah Patricia entgegen.
    »Wir sollten es riskieren!« Er deutete auf den vor ihm liegenden Raumanzug, das modernste Stück, das es gegeben hatte – vor hundert Jahren. Mittlerweile erinnerte er eher an einen Sack mit stählernen Ringen und Lederbändern.
    »Ich denke, das Risiko ist zu groß.«
    »Patricia!« Jason konnte
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