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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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auf eine abgelegene Insel verkriechen? Nicht damit genug, dass Sie Ihre Gaben verkümmern lassen, Sie verschleppen zudem zwei weitere begnadete Mutanten in diese Einöde …«
    »Geben Sie sich keine Mühe«, unterbrach Howatzer den Redefluss. »Dun und das Relais wissen alles über Sie. Beide verabscheuen Sie ebenso wie ich. Sie vergeuden also Ihre Überredungskunst.«
    »Relais?« Boyt sah das Mädchen fragend an. »Warum nennt er dich Relais? Hast du keinen Namen?«
    »Vielleicht wird man mich eines Tages die Margor-Töterin nennen«, antwortete sie mit einer Stimme, die Boyt leicht frösteln ließ. »Vielleicht schon morgen, denn ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, dass Sie diese Insel nicht lebend verlassen.«
    »Was haben Sie aus dem Kind gemacht, Bran?«, wandte sich Boyt entsetzt an Howatzer. »Ist Ihnen in dem Streben, mich zu vernichten, nichts heilig?«
    »Sie zu vernichten ist uns heilig, Boyt«, sagte Dun Vapido an Howatzers statt. »Ich habe Ihnen schon einmal Feuer aufs Dach gesetzt. Der nächste Blitz wird Sie treffen – und vernichten.«
    »Warum nur?«, fragte Boyt verständnislos. »Ich bin jedem von euch überlegen, aber trotzdem biete ich euch eine gleichberechtigte Partnerschaft an. Ich hätte euch mitsamt der Insel in die Luft jagen oder auf jede andere Art vernichten können. Trotzdem bin ich mir nicht zu gut, euch gegenüberzutreten und mich zu demütigen, indem ich die Zusammenarbeit anbiete. Warum dieser Hass, Bran? Wie haben Sie es geschafft, die beiden mit Ihrer Unerbittlichkeit zu infizieren?«
    Howatzer schüttelte den Kopf. »Ihre Taten sprechen für sich, Boyt. Das Relais hat Ihren Funkverkehr abgehört und sich aus dem Gehörten eine eigene Meinung über Sie gebildet. Und Dun hat Ihre Handlungen analysiert und Sie auf diese Weise verachten gelernt. Ich bin sowieso vorbelastet, aber richtig habe ich Sie erst durch Gefühls- und Erlebnis-Rekonstruktionen Ihrer Paratender kennengelernt. Denken Sie sich eine Steigerung von Hass, dann wissen Sie, was ich für Sie empfinde. Dennoch gäbe es einen Weg zur Einigung.«
    »Warum nicht«, sagte er schnell. »Geben Sie mir Ihre Bedingungen bekannt.«
    »Liefern Sie sich uns aus, damit wir versuchen können, Sie umzuerziehen«, sagte Howatzer kalt. »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Und Sie müssen sich auf der Stelle entscheiden.«
    »Sie sind größenwahnsinnig, Bran!« Unsägliche Wut überkam Boyt Margor, aber er konnte nicht denselben Hass gegen diese drei Mutanten empfinden wie sie für ihn. Er hoffte immer noch, sie zu gewinnen.
    Obwohl ihre Feindseligkeiten nicht direkt gegen ihn gerichtet waren, fühlte er die parastatische Aufladung der Atmosphäre. Im nächsten Moment kam der Wettersturz.
    Instinktiv entlud Boyt seine aufgestaute Psi-Energie gegen seine Feinde. Doch die tödlichen Kräfte, die bei jedem anderen Wesen die sofortige Schrumpfung zur Folge gehabt hätten, prallten von den drei Mutanten ab und schlugen auf seine Paratender zurück. Boyt sah sie sterben, er konnte ihnen nicht helfen.
    Er war froh, sich selbst retten zu können. Während er sich durch den Sturm vorwärtskämpfte, brüllte er in dem Bewusstsein, dass das Relais mithörte, in sein Funkgerät: »Haltet den Gleiter startbereit! Ich komme an Bord.«
    Tatsächlich wandte er sich in die entgegengesetzte Richtung, dorthin, wo der Transmitter stand. Das war seine Rettung. Als er den Transmitter erreichte, gab er dem Paratender im Gleiter den Startbefehl. Er sah noch, dass die schwere Maschine abhob und in den Himmel schoss – und in einer Höhe von gut zweihundert Metern in einem grellen Blitz explodierte. Dann erst brachte er sich durch den Transmitter in Sicherheit.
    Galinorg brachte ihn nach Zwottertracht. Boyt Margor hatte nie das Bedürfnis, sich seinen Paratendern mitzuteilen, aber Galinorg bildete eine Ausnahme.
    »Es ist schade um all die Psychode«, sagte er zu dem Vincraner, als sie in Harzel-Kolds Museum standen. »Ich habe mir immer vorgenommen, die Geheimnisse dieser Kunstwerke der Prä-Zwotter zu ergründen. Aber ich schob die Forschungsarbeit stets hinaus, und jetzt ist es zu spät. Ich muss mich mit Harzel-Kolds Deutungen zufriedengeben, obwohl ich gewisse Zweifel an ihrem Wert habe. Mir bleibt keine andere Wahl, als diese Schätze zu vernichten, Galinorg.«
    »Muss das sein?«, fragte der Vincraner.
    Boyt nickte. »Die Ausstrahlung der Psychode hat mich geformt – durch ihren Einfluss mutierte ich. Stell dir vor, ein Mutant
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