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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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Verzögerung eingetreten ist.«
    Vigeland hatte sich aufgerichtet und starrte die beiden Menschen entsetzt an. Er stand kurz vor einem Ausbruch, dessen Folgen sich nicht absehen ließen. Unauffällig tastete Jennifer nach ihrer Waffe.
    »Der Lare hat es gar nicht nötig, Tausende von Schiffen und Stützpunkten mit Projektoren auszurüsten«, fuhr Tekener gelassen fort. »Ihre Berechnungen, Nos, sind von Grund auf falsch. Der Verkünder der Hetosonen hat Julian Tifflor erledigt und wird wohl bald damit beschäftigt sein, im NEI aufzuräumen. Währenddessen schickt er eine Flotte von SVE-Raumern aus, die im Halo der Milchstraße Patrouille fliegen. Später wird er wahrscheinlich stationäre Satelliten bauen lassen, und dann braucht er nur zu warten …«
    Als der Ertruser jäh aufsprang, hielt Tekener die Waffe bereits in der Hand.
    »Geht mir aus dem Weg!«, keuchte Nos Vigeland.
    Der Terraner trat einen Schritt zurück und stand damit genau zwischen dem Ertruser und dem Hauptkontrollpult. Er ließ Vigeland nicht aus den Augen.
    »Wir müssen zurück!«, brüllte der Ertruser wild. »Seid ihr so blöd oder tut ihr nur so? Ihr habt es doch eben selbst gesagt. Wenn wir sofort umkehren, schaffen wir es vielleicht noch, aber später haben wir keine Chance, jemals wieder in die Milchstraße zu gelangen.«
    »Erstens«, sagte Tekener mit einer fast unheimlichen Gelassenheit, »wissen wir nicht, ob Hotrenor-Taak wirklich so vorgehen wird. Zweitens muss die SOL gewarnt werden. Wir fliegen weiter. Wenn Sie unbedingt Lust haben, meine Spekulationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, dann nehmen Sie die Space-Jet!«
    Lauernd blickte der Ertruser von einem zum anderen. Dann hatte er seine Entscheidung getroffen.
    Jennifer Thyron schoss, als Vigeland auf sie zustürmte. Gleichzeitig fauchte Tekeners Waffe, aber der Ertruser entging beiden Lähmschüssen. Jennifer wich noch im letzten Moment aus, konnte aber nicht mehr verhindern, dass Vigeland ihr linkes Bein umklammerte.
    »Ich breche ihr alle Knochen, wenn du eine falsche Bewegung machst!«, zischte er Tekener entgegen.
    Der Terraner zögerte. Vigeland lachte bösartig und schloss seine linke Hand spielerisch leicht um Jennifers linken Arm. Ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
    Resignierend senkte Tekener den Paralysator. »Und was kommt nun?«, fragte er.
    »Wir kehren um! Aber wage nicht, mich zu betrügen. Ich habe die Frau.«
    Tekener wandte sich schweigend ab.
    »Mach schon!«, brüllte Vigeland. Für den Augenblick vergaß er die Frau. Er sah nur Tekener, der seinen Befehl noch immer nicht ausgeführt hatte. Er ließ Jennifer los und hob drohend die Fäuste.
    »Achtung!« Jennifers Thyrons Stimme klang gellend hinter dem Ertruser auf. Vigeland drehte sich hastig um und kam ihr damit unbewusst entgegen. Sie tauchte unter seinem vorschießenden Arm hindurch und riss an der dünnen Kette des Aktivators. Vigeland brüllte wütend auf, und die Kette kam frei. Jennifer schleuderte den Aktivator in Tekeners Richtung.
    Tekener fing den Zellaktivator auf und riss ebenso blitzschnell die Waffe hoch. »Damit dürfte die Verhandlungsbasis sich entscheidend geändert haben«, sagte er trocken.
    Vigeland starrte ihn an. Tekener stand zu weit entfernt, um ihn mit einem Sprung zu erreichen. Und Tekener hatte die Waffe. Noch wichtiger allerdings war der Aktivator.
    »Leben gegen Leben – ein fairer Tausch«, sagte Jennifer. »Was hältst du von diesem Handel?«
    Nos Vigeland war zu verwirrt und zu gereizt, um zu registrieren, dass sie ebenfalls fast am Ende war. Nur der Mut der Verzweiflung gab ihr die Kraft, das Spiel um das eigene Leben weiterzuführen. Als sie ihm den Zellaktivator entrissen hatte, war sie an Vigelands Metallgürtel hängen geblieben. Eine tiefe Wunde an der Hüfte war die Folge.
    »Ihm wird nichts anderes übrig bleiben, als meinen Vorschlag zu befolgen«, sagte Tekener. »Die Space-Jet ist bestens ausgerüstet. Du wirst in dieses Beiboot steigen, Vigeland. Und du bekommst den Aktivator zurück und kannst fliegen, wohin du willst, aber ich rate dir, dich schleunigst von der REDHORSE zu entfernen.«
    Vigeland knurrte etwas Unverständliches vor sich hin. Tekener erkannte, dass es dem Ertruser schwer fiel, sich in dieser Situation zurechtzufinden, vor allem, weil ihn die Angst um sein Leben völlig beherrschte. Sein einziger Wunsch war, den Aktivator zurückzuerhalten und sich in Sicherheit zu bringen. Er war nach wie vor unberechenbar wie ein in die Enge
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