Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
der GEMINI befindet sich ein Zusatzgerät, ein Inmestronischer Anregungs-Feldpulsator«, führte Roi Danton ungerührt aus. Er schien Vays Einwand gar nicht gehört zu haben. »Sie wissen, dass sich im Verlauf der Jahrhunderte aus strategischen Notwendigkeiten heraus die Forderung ergeben hat, einige Sonnen in der Milchstraße zu kosmischen Leuchtfeuern aufzuheizen.«
    »So etwas haben wir befürchtet«, erklärte Vay.
    »Diese Leuchtfeuer arbeiten auf reiner 5-D-Basis und dienen als Orientierungspunkte für Raumschiffe der Solaren Flotte«, fuhr Danton fort. »Selbstverständlich musste darauf verzichtet werden, die betreffenden Sterne aufzublähen oder ihre Leuchtkraft zu erhöhen, da die ausgestrahlten Impulse überlichtschnell sein müssen. Die Signalsterne sind nur dann von Nutzen, wenn die Impulse ohne Zeitverlust über beliebige Entfernungen hinweg geortet und angepeilt werden können. Unser InAF-Gerät erzeugt, beschleunigt und strahlt überlichtschnelle Inmestronen ab. Im abgewandelten Wiezold-Effekt wird ein bestimmter Oberflächenausschnitt einer Sonne derart aufgeheizt, dass im Bereich dieses Sektors eine bis zu tausendfach angereicherte 5-D-Strahlung ausgeschickt wird. Da die Sonnen rotieren, werden mehrere Oberflächenausschnitte in hochgradig verstärkte 5-D-Strahler verwandelt.«
    »Warum?«
    »Damit im Verlauf der Rotation Buchstaben des altterranischen Morsealphabets abgestrahlt werden. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise das Signal SOS ausschicken, ein Signal, das Perry sofort verstehen würde, sonst aber niemand«, erklärte Danton.
    Drei Stunden lang hatte Roi Danton in teilweise hitziger Diskussion versucht, die Frauen von der Ungefährlichkeit des SOS-Plans zu überzeugen. Vay Bays hatte mehrere Staatssekretärinnen hinzugezogen, doch ein Ergebnis war nicht erzielt worden.
    »Wir treffen uns morgen wieder in diesem Saal«, sagte Vay schroff. »Ich werde Sie rechtzeitig wissen lassen, zu welchem Zeitpunkt.«
    Roi Danton verabschiedete sich nicht minder kühl als die Ministerin. Als er den Raum verlassen hatte, lachte Bob Bays auf. Vay blickte ihn überrascht an. »Ich finde die Vorschläge von Roi Danton und Reginald Bull ganz und gar nicht komisch«, stellte sie fest.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Bob. »Das ist gar keine Frage.«
    »Warum lachst du dann?«
    »Weil ich weiß, wo Bully ist.«
    Ihre Augen weiteten sich. Geradezu entsetzt blickte sie ihren Mann an. »Du weißt es, aber du hast nichts gesagt? Bob, ich begreife dich nicht.«
    »Es soll öfter vorkommen, dass Frauen ihre Männer nicht verstehen.«
    »Keine dummen Witze, Bob.«
    »Entschuldige, du hast Recht.« Er strich sich über seinen fast kahlen Schädel.
    »Also, wo ist Bully?«, fragte Vay.
    Als Bob es ihr sagte, lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück und lachte.
    »Das geschieht ihm recht«, entgegnete sie schließlich. »Bob, ich bin dir dankbar, dass du mir nicht gesagt hast, wo Bully ist.«
    »Habe ich das nicht?«, forschte er erstaunt.
    Sie blickte ihn unschuldig an. »Falls doch, dann haben wir beide es vollkommen vergessen. Und meine Mitarbeiterinnen haben nichts gehört – oder?«
    »Du kleines Biest«, sagte Bob. »Wenn Bully das je erfährt, bringt er dich um.«
    In dem Moment flog die Tür krachend auf. Reginald Bull stürmte herein. Seine Augen glühten vor Zorn, auf seinen Wangen zeichneten sich Kratzspuren ab, und an einem Fußgelenk baumelte noch eine Stahlfessel.
    Bully stürmte auf Vay Bays zu. »Was bildet ihr Weibsbilder euch eigentlich ein?«, brüllte er. »Seid ihr vollkommen übergeschnappt?«
    Bob erhob sich und schlich auf Zehenspitzen zur Tür.
    »Sie vergreifen sich im Ton, Mr. Bull.« Vay heuchelte die Überraschte. »Was ist überhaupt in Sie gefahren?«
    »Ich wurde entführt«, schimpfte er.
    Vay schüttelte den Kopf. »Erstens, Mr. Bull, sind Sie unter diesen Umständen bei mir nicht an der richtigen Adresse«, erklärte sie mit leiser Ironie. »Für solche Dinge ist das örtliche Polizeikommissariat zuständig. Ich gebe Ihnen gern den Namen des leitenden Beamten.«
    »Mein liebes Kind«, Bully machte Anstalten, nach Vay zu greifen, »glauben Sie nur nicht, dass Sie einen Narren aus mir machen können. Ich bin durchaus nicht Ihr …«
    »Was sind Sie nur für ein Mann?«, fragte sie.
    »Wie bitte?« Bully griff sich an den Kopf und stöhnte. »Wie meinen Sie das?«
    »Jeder andere Mann auf dieser Welt würde sich glücklich schätzen, entführt zu werden.«
    »Sie wissen also, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher