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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen
Autoren: Perry Rhodan
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verbergen. Sein erster Eindruck war, dass die Farben verblassten. Dann schloss sich der furchtbare Rachen, der gierig nach den Menschen geschnappt hatte, der leuchtende Trichter zog sich in die Wand des Ballons zurück. Und auch hier lösten sich die Farben auf und wurden endlich wieder zum ruhigen Graublau.
    Rhodans Blick glitt suchend weiter. Atemlose Stille herrschte. Alle starrten auf die Schirme, die den Übergang von der Ausbuchtung in den Dakkardim-Ballon erkennen ließen. Es dauerte kaum länger als eine Minute, bis sich rund um die SOL eine riesenhafte Kugelschale aus Hyperenergie gebildet hatte. Die Ortungsechos der zgmahkonischen Suchflotte verblassten.
    »Olw?« Rhodans knappe Frage zerbrach die unerträglich gewordene Anspannung. »Was ist dort draußen geschehen?«
    Der Spezialist der Nacht drehte sich langsam um. Auch er konnte noch nicht glauben, was er sah. »Das Schiff wird von einem winzigen, selbstständigen Zwischenraum, einer Dakkardim-Kugel, eingeschlossen. Wir haben sozusagen das Ende des Auswuchses abgetrennt und ein Feld aufgebaut, das die SOL schützt.«
    »Stabil?«
    »Das weiß ich nicht. Ich brauche einen Ort, von dem ich als Wesensspürer die Kugelschale prüfen kann.«
    »Nichts einfacher als das!« Rhodan betrachtete seine Hand. »Aber wir müssen zugleich den Einbau des Beraghskolths beenden.«
    »Natürlich!«, sagte Dobrak.
    Bericht Odysseus Halmarck
    Urplötzlich schlug ich hart auf. Alles war verschwunden, die weite Ebene ebenso wie die am Horizont schwebende Silberkugel.
    Erneut richtete ich mich auf und ließ den Blick schweifen. Als ich nach oben schaute und die Entfernung zur Decke abschätzte, wurde mir übel. Auf den gewundenen Rampen drängten sich Menschen. Aus den Seitengängen hörte ich Stimmen, und endlich erkannte ich, wo ich mich befand. Das war einer der großen Verkehrsknoten an Bord. Der Korridor vor mir führte zu Arcareas Arbeitsplatz. Ich schüttelte den Kopf, verzog das Gesicht, als ich wieder die Schmerzen spürte, und schlug den Raumhelm nach hinten.
    In einer Ecke übergab sich ein junger Mann. Ein anderer lehnte an der Wand und stierte blicklos vor sich hin.
    Ich begriff plötzlich alles. »Arcarea …«, brach es aus mir hervor. Ich war losgerannt, um sie zu suchen, als die Illusion aus der anderen Dimension nach uns gegriffen hatte. Ich erinnerte mich auch an Dippos Worte und an die Funksprüche mit Arcareas Stimme.
    Langsam setzte ich mich in Bewegung. Alle Menschen ringsum waren von den Illusionen aus ihrer normalen Umwelt herausgerissen worden. Ich entdeckte auf der Rampe über mir einen jungen Mann, der eine Frau stützte. Sie hielt den Kopf gesenkt, aber das dunkelgrüne Haar gehörte unverkennbar Arcarea Casalloni.
    Nichts hätte mich aufhalten können. Ich hetzte die Rampe hinauf, aber bevor ich ihn erreichte, stolperte der Mann und klammerte sich mit der freien Hand ans Geländer.
    »Fallen Sie nicht! Ich helfe Ihnen!«
    Er blickte mich verstört an. Auch er schien ein erschütterndes Erlebnis hinter sich zu haben. Dann erklärte er mit düsterer Stimme: »Ich fand die Frau in den Flammen … Wir sind alle verbrannt.«
    Ich nahm ihm Arcarea ab und schüttelte ihn. »Alles ist vorbei. Wir leben! Wir sind gerettet!«
    Arcarea erkannte meine Stimme und wandte den Kopf. »Odysseus! Ich habe … dich gesucht. Wo warst du?«
    »In der Hölle«, erwiderte ich knapp. Zu dem Techniker sagte ich eindringlich: »Helfen Sie mir! Die Frau muss in mein Bett!«
    Er stierte mich an und schluckte, aber dann griff er mit mechanischer Bewegung nach Arcarea, legte einen ihrer Arme um seine Schultern, und wir wankten davon. Auch ich funktionierte nur noch wie eine Maschine.
    Das Schott meiner Kabine stand offen. Wir betteten Arcarea auf die Couch, und ich schälte mich aus dem Raumanzug, den ich mit einem Tritt in die Sanitärzelle beförderte, während ich Dippos Käfig öffnete.
    »Alles gut überstanden, Großkäfer?«
    »Sei still!«, keifte er und ließ sich nicht sehen. Ich ging zur Bar und füllte drei Gläser, nahm selbst einen kräftigen Schluck, drückte dem jungen Mann ein Glas in die Hand und kümmerte mich um Arcarea. Auch ihr half der Alkohol über die Erstarrung hinweg. Sie hustete, setzte sich auf und sank ausatmend wieder zurück.
    »Ist alles vorbei, Ody?«, fragte sie schwach.
    »Ja«, sagte ich. »Wir hatten vielleicht dieselbe verrückte Vision und rannten aufeinander zu. Du musst jetzt schlafen. Ich übrigens auch.« Ich warf einen schnellen
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